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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder
Autoren: Jason Dark
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spitz und sehr scharf. Obwohl Suko es nicht sah, wußte er, daß eine Messerklinge von der Brust aus in Richtung Kehle unterwegs war.
    »Böse bist du… sehr… sehr böse. Deshalb sollst du sterben. Du mußt einfach getötet werden, du bist… ja, du bist…« Die Stimme verstummte, denn die Klinge hatte ihr Ziel erreicht.
    Sukos Kehle…
    Der Inspektor versteifte noch mehr. Man hatte ihm jegliche Chance genommen. Er konnte nicht einmal sprechen und um Hilfe schreien. Er würde hier grausam sterben und an seinem eigenen Blut ersticken.
    Furchtbar…
    »Böse Menschen müssen tot sein…«
    Da wußte Suko, daß er mit seinem Dasein abschließen konnte…
    ***
    Vor mir betrat Dino Kellerman das Bad. »Ich verstehe es nicht«, sagte er, blieb stehen, stemmte die Hände in die Hüften und schaute sich kopfschüttelnd um. »Allie hat mir gesagt, daß sie eine Dusche nehmen will, aber das hat sie nicht. Die Duschwanne ist trocken, also unbenutzt. Oder sehen Sie etwas, Mr. Sinclair?«
    »Nein, das nicht.« In meinem Magen spürte ich das gewisse Kribbeln, als hätte ich ein halbes Dutzend Hummeln verschluckt. Die Umgebung kam mir plötzlich überscharf vor, beinahe wie mit einem dünnen Farbstift gezeichnet. Das war genau der Moment, wo sich alles ändern konnte, wo ich nur zuzugreifen brauchte, um den Fall zu lösen.
    Noch griff ich ins Leere…
    Dino Kellerman drehte sich wieder. Er hob die Schultern. »Sinclair, sagen Sie was - bitte.« In seinen Augen flackerte es. Wahrscheinlich brachte ihn die Sorge um seine Verlobte fast um.
    Meine Gedanken allerdings bewegten sich in eine andere Richtung. Davon erzählte ich Kellerman nichts.
    »Bitte, Mr. Sinclair…«
    Er wußte nicht mehr weiter, ich nickte und fragte ihn dann: »Haben Sie einen Keller hier?«
    »Nein.«
    »Kommen wir noch mal auf die Durchsuchung der Räume zurück. Was habe ich noch nicht gesehen?«
    »Das Schlafzimmer.«
    »Noch etwas?«
    Er runzelte die Stirn. »Ach ja, da wäre dann noch die Requisitenkammer, wo auch die Todesbank gestanden hat.«
    »Finde ich da noch weitere Folterinstrumente?«
    »Klar. Ihr Kollege hat sie gesehen.«
    Nach dieser Antwort spürte ich einen Stich in der Brust. Ich konnte es mir auch nicht erklären, aber die Requisitenkammer des Fotografen war für mich plötzlich wichtig geworden. »Wo ist sie?«
    »Hinten. Sie meinen doch die Kammer…?«
    »Sicher.«
    Dino huschte an mir vorbei. Er hatte es ebenfalls sehr eilig, was mir entgegenkam. Wir eilten wieder durch den langen Gang neben den Räumen der Dunkelkammer, erreichten einen weiteren Flur, der zu einem Seitenausgang führte.
    »Da ist Ihr Freund verschwunden, Sir.«
    »Mal sehen.«
    »Und dort ist die Kammer.« Er drehte sich und deutete auf eine Tür, die nur schwach zu sehen war.
    Drei Schritte brauchte ich, um sie zu erreichen. Ich riß sie nicht auf, sondern legte zuerst mein Ohr an das Holz, um herauszufinden, ob sich hinter der Tür etwas tat.
    Es blieb ruhig…
    »Da ist wohl niemand«, flüsterte Dino.
    Ich war anderer Meinung, denn ich glaubte auch, ein schrilles Geräusch gehört zu haben.
    In den folgenden Sekunden gingen meine Bewegungen ineinander über. Sie waren fließend und tausendmal geübt. Ich zog die Beretta und die Lampe gleichzeitig.
    In der linken Hand hielt ich die Lampe. Ich öffnete die Tür, die nicht verschlossen war. Ich schaltete die Bleistiftleuchte ein. Ein gnadenlos harter Strahl zerschnitt die tiefe Finsternis.
    Er riß eine Szene hervor, die mich schockte.
    Auf der Streckbank lag Suko. Über ihn beugte sich eine Gestalt, deren Finger der rechten Hand den Griff eines Messers umklammert hielt. Die Klinge lag verdammt nah an der Kehle des geknebelten Suko.
    Das Licht prallte in das Gesicht.
    Die Gestalt drehte sich. Dino Kellerman und ich wußten, daß wir den Täter jetzt erkannt hatten.
    Es war kein Täter, es war eine Täterin.
    Und sie hieß Allie Carter!
    ***
    Auch Kellerman hatte sie erkannt und alles innerhalb einer winzigen Sekunde begriffen.
    Er schrie gellend auf!
    Es mußte furchtbar für ihn sein, aber ich konnte mich um ihn nicht kümmern, denn Allie war wichtiger.
    Sie hatte mich gesehen, und sie starrte mich aus Augen an, in denen der Irrsinn flackerte.
    Plötzlich schnellte sie von Suko weg. Genau das hatte ich gewollt. Sie hatte sich ein neues Ziel ausgesucht, nämlich mich. Sie hetzte auf mich zu, den rechten Arm hatte sie in die Höhe gerissen, die Messerklinge schimmerte wie Eis im Licht meiner Lampe, und ich sah auch
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