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0760 - Kampf der Diplomaten

Titel: 0760 - Kampf der Diplomaten
Autoren: Unbekannt
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auch nur eine Miene. Ein Matten-Willy, der unruhig durch die Kommandozentrale geirrt war, gesellte sich hinzu und pulsierte förmlich vor Nervosität.
    „Warum lacht denn niemand?" fragte Gucky grollend. „Kommt denn keiner hinter den tiefsinnigen Humor dieser Pointe?"
    „Doch, doch", versicherte Baiton Wyt mit steinerner Miene.
    „Aber die Geschichte hat schon so einen Bart. In den vierundzwanzig Stunden, die du von Rolfth zurück bist, hattest du auch reichlich Gelegenheit, sie überall herumzuerzählen."
    Der Matten-Willy gab ein meckerndes Geräusch von sich.
    Dann sagte er: „So, jetzt habe ich gelacht. Und nun bitte ich dich um einen Gefallen, Gucky. Kannst du mir sagen, wo sich Galto versteckt hält?"
    ..Meinetwegen kann Galto dort bleiben, wo der Pfeffer wächst", rief Gucky wütend.
    „Danke für den Tip", sagte der Willy und lief flink davon.
    Der Mausbiber wandte sich dem Haluter zu und stieß ihn gegen eines seiner Säulenbeine.
    „He, Tolotos, hast du mir überhaupt zugehört? Wo bleibt dein donnernder Heiterkeitsausbruch?"
    Icho Tolot reagierte überhaupt nicht. Er stand wie versteinert da.
    „Icho Tolot wird wohl im Stehen eingeschlafen sein", vermutete Fellmer Lloyd. Die anderen grinsten.
    Gucky wandte sich, noch ärgerlicher geworden, wieder dem Haluter zu und hämmerte mit seinen kleinen Fäusten auf Tolots Bein ein.
    „He, Tolotos, aufwachen!"
    „Klingt ziemlich hohl", konstatierte Baiton Wyt und zwinkerte den anderen Mutanten zu. „Fast metallisch. Vielleicht ist das gar nicht Icho Tolot, sondern der PALADIN, und das Thunderbolt-Team ist gerade ausgetreten, so daß dein Klopfen nicht gehört wird."
    Alle lachten.
    „Ach, was seid ihr doch lustig", sagte Gucky giftig. „Jetzt weiß ich wenigstens, welche Art von Humor ihr versteht."
    „Nein, das ist schon Icho Tolot!!, stellte Merkosh der Gläserne mit gespieltem Ernst fest. „Aber er sah keinen anderen Ausweg, Guckys Redeschwall zu entrinnen, als seinem Metabolismus eine terkonitstahl-ähnliche Struktur zu geben, an der alles abprallt.
    Das ist die Höflichkeit der Haluter."
    „Die Diagnose stimmt, aber die Begründung ist falsch", sagte Gucky. Er versuchte zuerst, Icho Tolots Glieder durch Telekinese zu bewegen, und als dies mißlang, schüttelte er ihn telekinetisch durch, was ebensowenig erfolgreich war. Aber er wollte sich mit der Niederlage nicht abfinden.
    Die Arme in die Hüften gestemmt, schrie er den Haluter an: „He, Tolotos, sage diesen Ignoranten endlich, warum du dich in eine Statue verwandelt hast. Erkläre ihnen, daß dies nicht meinetwegen geschah."
    Ein Posbi tauchte auf.
    „Kann ich irgendwie helfen?" erkundigte er sich zuvorkommend.
    „Wenn meine chirurgischen Kenntnisse gebraucht werden, verlange ich als Gegenleistung nur einen Hinweis auf Galtons Versteck."
    Gucky beförderte den Posbi mit nur geringem telekinetischen Kraftaufwand außer Sichtweite.
    „Jetzt mal im Ernst", wandte sich der Mausbiber dann an seine Kameraden. „Findet ihr Tolots Verhalten nicht seltsam? Welchen Grund mag er wirklich haben, um seinen Metabolismus in diesen Zustand zu versetzen? Ich habe das Gefühl, daß er irgend etwas ausbrütet."
    Professor Geoffry Waringer, der gerade in die Kommandozentrale kam und Guckys letzte Worte gehört hatte, antwortete: „Vielleicht brütet er ein Kind aus."
    Damit hatte der Hyperphysiker die Lacher auf seiner Seite.
    Seine verdatterte Miene zeugte jedoch davon, daß er seine Bemerkung selbst nicht humorvoll gemeint hatte.
    „Wieso?" wunderte er sich. „Haluter sind eingeschlechtlich, und Icho Tolot wäre durchaus in dem Alter, um sich einen Nachfolger zu wünschen. Das wäre doch nur menschlich ..."
    Waringer konnte nicht weitersprechen. Den gewaltigen Körper des Haluters durchlief plötzlich ein Zittern, und gleichzeitig kamen die gefürchteten Lachlaute aus seinem Rachen, die die Kommandozentrale der SZ-2 erschütterten.
    Dieser elementare Heiterkeitsausbruch dauerte minutenlang an - und als der Haluter danach verstummte, verfiel sein Körper Avieder in völlige Starre.
    Unter den Männern in der Kommandozentrale trat Stille ein.
    „Was soll man von so einem Verhalten denken", sagte Gucky schließlich. „Vielleicht ist die Erklärung in Icho Tolots hohem Alter zu suchen. Er ist auch für halutische Begriffe ein Methusalem. Er ist eben schon wunderlich - und senil."
    Der Mausbiber sagte dies provozierend, um Icho Tolots Widerspruchsgeist zu wecken. Aber der Haluter stand wie ein Monument
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