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0760 - Kampf der Diplomaten

Titel: 0760 - Kampf der Diplomaten
Autoren: Unbekannt
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nach der Eliminierung des Konzils hier das totale Chaos ausbrechen.
    Die einzelnen Völker würden mit der plötzlich wiedergewonnenen Freiheit nichts Besonderes anzufangen wissen, als sich in Machtkämpfen untereinander zu zerfleischen."
    „Dieser Meinung bin ich auch", sagte Galbraith Deighton.
    „Atlan dürfte diese Entwicklung ebenfalls vorausgesehen haben. Denn sicher hat er die GAVÖK nicht nur als Machtblock gegen die Laren gegründet, sondern für die Zukunft."
    „Tut mir leid, aber da muß ich widersprechen", schaltete sich Ras Tschubai ein. „Ich glaube, ich kann mir da ein besseres Urteil bilden, denn ich war zum Zeitpunkt, als die GAVÖK gegründet wurde, bereits in der Milchstraße. Ich war sogar bei der Gründungskonferenz anwesend - wenn auch unerkannt.
    Ich habe mich später auch mit Atlan über diesen Komplex unterhalten. Er hat nicht so weit in die Zukunft gedacht, war dazu auch gar nicht in der Lage, weil er davon ausgehen mußte, daß die Herrschaft der Laren in der Milchstraße noch Jahrhunderte dauert. Atlan hat keinen so kurzfristig wirksam werdenden Plan anzubieten wie wir. Das ist auch das Hauptübel, warum die GAVÖK nicht funktioniert. Zumindest sehe ich es so."
    „Ich stimme dir nicht bedingungslos zu, Ras", ergriff wieder Rhodan das Wort. „Aber ich glaube, daß man aus der GAVÖK mit einem Achtzig-Jahresplan mehr herausholen könnte."
    „Damit hast du die Katze aus dem Sack gelassen, Perry", stellte Waringer fest. „Ich habe fast damit gerechnet, daß du dir die GAVÖK zunutze machen würdest. Dagegen dürfte Atlan aber etwas haben."
    „Atlan hat überhaupt sehr viel gegen vernünftige Argumente", erwiderte Rhodan kühl. „Wenn er nicht so stur wäre, müßte er einsehen, daß er bisher den falschen Weg gegangen ist."
    „Okay, einigen wir uns darauf, daß Atlan stur ist", sagte Takvorian, der zum erstenmal das Wort ergriff. „Aber deswegen brauchst du es ihm nicht gleichzutun. Das würde die Fronten nur verschärfen."
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Aber es gibt zwischen uns überhaupt keine Fronten, die sich verschärfen könnten. Wir sind verschiedener Meinung, das ist alles. Auf unsere Freundschaft hat das keinen Einfluß. Wir wollen beide das gleiche - nur jeder mit anderen Mitteln.
    Wir alle wissen, daß unser Weg der richtige ist. Daran ist nichts zu rütteln. Das einzige Problem ist, dies auch Atlan klarzumachen.
    Da er mit Argumenten nicht zu bekehren ist, müssen wir ihn mit Taten überzeugen. Ich werde handeln und Atlan die Augen öffnen. Ich bin sicher, daß er seine Fehler einsehen und zur Vernunft kommen wird."
    „Hoffentlich erwartet sich Atlan nicht von dir dasselbe", meinte Takvorian. „Wir alle wünschen, daß deine Prognosen eintreffen, Perry, aber ich glaube, uns wäre auch wohler, wenn du es auf dieses Kräftemessen nicht ankommen ließest."
    „Dein Gegenvorschlag?" fragte Rhodan knapp.
    „Warten wir, bis die Kelosker das Solsystem siebendimensional vermessen haben und wir die Koordinaten Terras im Mahlstrom haben.
    Kehren wir erst einmal zur Erde zurück, und lassen wir die Dinge in der Milchstraße reifen. Wenn sich ein Erfolg der keloskischen Strategie einstellt, wird Atlan das bemerken." Fast alle der Anwesenden sprachen sich gegen Takvorians Vorschlag aus, nur Geoffry Waringer enthielt sich seiner Meinung.
    „Wenn wir Kontakte zur GAVÖK aufnehmen, so richtet sich das schließlich nicht gegen Atlan", meinte Ras Tschubai, der mit der Materie am besten vertraut war. „Die GAVÖK ist ja in Wirklichkeit kein homogenes Gebilde, keine Organisation, sondern ein loser Haufen, in dem jedes Mitglied sein eigenes Süppchen kocht.
    Atlan hat es in einem Jahr nicht fertiggebracht, die nationalen Interessen der einzelnen Völker zugunsten der kosmischen Interessen in den Hintergrund zu rücken. Es mag dabei auch mitspielen, daß man daran zweifelt, daß er der richtige Mann ist.
    Vielleicht empfinden die anderen Völker auch, daß er den falschen Weg geht."
    „Lassen wir Atlan einmal aus dem Spiel", sagte Rhodan fast schroff. „Es geht um das Schicksal einer ganzen Galaxis.
    Feststeht, daß die GAVÖK nicht funktioniert.
    Dabei sind sich alle zur Koalition gehörigen Völker in einem Punkt einig: Sie wollen die Macht der Laren brechen. Wenn alle dasselbe wollen und doch keine Einigkeit erzielen können, dann ist etwas faul.
    Ich bin sicher, daß man die GAVÖK zu einer schlagkräftigen Organisation umfunktionieren kann, wenn man es richtig anpackt.
    Und
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