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0760 - Kampf der Diplomaten

Titel: 0760 - Kampf der Diplomaten
Autoren: Unbekannt
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verschlüsselter Funkspruch aus dem NEI gekommen, der neue Befehle für die Agenten enthielt. Atlan wollte herausfinden, wie sich die anderen Völker zu der neuesten Entwicklung in der Galaxis stellten. Konkret: Wie nahmen die Mitglieder der Koalition Perry Rhodans plötzliches Erscheinen auf?
    „Was mit Giro passiert ist, tut uns Aras besonders leid", sagte Marzal, der Bevollmächtigte der Galaktischen Mediziner, und bekräftigte sein Bedauern Dadj gegenüber mit einem Druck seiner feingliedrigen Hand. „Ich verstehe das nicht. Für mich war er immer ein psychisch ausgewogener Mann. Und plötzlich das..."
    „Ersparen Sie es sich, Mitleid zu heucheln, Marzal", sagte Gorgal, der Vertreter der Arkoniden auf Surfon, während er Dadj kameradschaftlich auf die Schulter klopfte. „Wir wissen alle, wie die Aras zum NEI stehen. Ich erinnere mich nur zu gut an Ihre Eingabe vor einem Monat, in der Sie von Prätendent Atlan verlangten, daß er im Versteck der Neuen Menschheit eine diplomatische Niederlassung der Aras bewilligen soll.
    Und überhaupt, was mit Giro passierte, weist die Handschrift der Galaktischen Mediziner auf."
    Alaxios, ein fast zwei Meter großer, grobschlächtig wirkender Springer, der nach alter Tradition seines Volkes einen roten Vollbart trug, drängte den Arkoniden ab und preßte Dadj kurz an seine mächtige Brust.
    „Sie können es wohl nie lassen, Unruhe zu stiften, Gorgal", schalt er den Arkoniden. „Ich will für die Aras keineswegs Partei ergreifen, aber ich weiß, wo ich die Arkoniden einzuordnen habe.
    Ganz bestimmt nicht als Volk, das selbstlos die Ideen der GAVÖK verficht und treu zum NEI hält."
    „Prätendent Atlan ist Arkonide - das verbindet", erklärte Gorgal stolz und blickte Dadj erwartungsvoll an. Der NEI-Agent schwieg aber vorerst.
    „Ha", machte der Springer Alaxios abfällig. „Zwischen Atlan und den Arkoniden ist die Kluft größer denn je.
    Warum hat denn bei der letzten Großversammlung der arkonidische Abgeordnete sich standhaft geweigert, Atlan offiziell als Prätendenten des NEI anzuerkennen? Doch nur, weil man ihn als Verräter an seinem Volk ansieht.
    Daß Atlan früher im Dienst des Solaren Imperiums stand, können ihm die Arkoniden verzeihen. Aber sie können es nicht verwinden, daß er 120 Jahre nach dem Zusammenbruch der terranischen Macht nicht zu seinem Volk zurückgekehrt ist."
    „Mit diesen Argumenten versuchen Sie doch nur, das schlechte Gewissen Ihres Volkes zu vertuschen", erwiderte Gorgal. „Wer sagt denn, daß es nicht die Springer waren, die versuchten, Giro gewaltsam zur Preisgabe seines Wissens zu zwingen? Das wäre doch ein Druckmittel gegen das NEI gewesen, um sich Garantien auf das galaktische Handelsmonopol für die Zeit nach dem Abzug der Laren zu sichern.
    Ihr Springer seid doch um nichts besser als die Aras, und wahrscheinlich habt ihr sogar ein Geheimabkommen getroffen..."
    So ging es noch lange weiter. Dadj hatte dazu nichts zu sagen.
    Er war nur stiller Beobachter. Dieses Streitgespräch zwischen den drei Vertretern von Koalitionsvölkern war typisch für das ganze GAVÖK. Wie sollte man die Interessen von fünfzig und mehr Völkern auf einen Nenner bringen, wenn es schon derartige Unstimmigkeiten gab, wenn nur drei verschiedene Repräsentanten aufeinandertrafen?
    Langsam verstand Dadj auch Atlans Sorge wegen des Auftauchens von Perry Rhodan. Der ehemalige Großadministrator des Solaren Imperiums war immer noch eine bekannte und geachtete Persönlichkeit.
    Wer weiß, wenn er sich an die GAVÖK wandte, würden vielleicht einige der Mitgliedsvölker in ihm den Mann sehen, dem man Chancen einräumte, das zu vollbringen, was Atlan bisher nicht geschafft hatte: nämlich alle Völker zu vereinen.
    Bisher hatte es noch keine Anzeichen dafür gegeben, daß Rhodan an der GAVÖK interessiert war. Aber es war klug und vorausblickend von Atlan gewesen, diese Möglichkeit ins Kalkül zu ziehen und sich darauf einzustellen. So konnte man Gegenmaßnahmen ergreifen, bevor das Problem noch akut wurde.
    So wie Dadj und seine Leute auf Surfon, waren auf allen GAVÖK-Stützpunkten, NEI-Agenten bemüht, die Einstellung der Koalitionsvölker zu Rhodan zu testen.
    Dadj wartete geduldig auf eine Gelegenheit, um dem Gespräch eine andere Wendung zu geben.
    „Die wachsende Unzufriedenheit in der GAVÖK erscheint mir als äußerst bedenklich", sagte er schließlich. „Oder sind Sie nicht mit mir einer Meinung, daß die Zusammenarbeit nach einjährigem Bestehen
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