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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos
Autoren: Larry Brent
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Die Laserwaffe war eine Spezialentwicklung für die
Agenten und Agentinnen der PSA. Nur sie waren mit diesen Waffen ausgerüstet und
hatten in zahlreichen gefährlichen Abenteuern ihre Wirksamkeit unter Beweis
gestellt.
    Die Kutsche war Teil einer bösen, gespenstischen
Kraft, die lange Zeit geschlummert hatte und nun von Tag zu Tag mehr erstarkte.
Wo Körperkraft nichts auszurichten vermochte, schaffte es die Kraft des
gebündelten Lichtstrahls. Der Laserstrahl fraß sich in die Scheibe. Diese warf
Blasen. Blubbernd löste sich das flüssige Glas, wurde vom Wind mitgerissen, und
Larry war mit der Laser in der Lage, die Scheibe vollständig herauszuschneiden.
Triumphierend sprang Bazo in die Höhe und warf sich auf das entstandene
Fensterloch, während Morna Ulbrandson mit ihrer Laserpistole auf der anderen
Seite ebenfalls das Glas aus der Tür löste. Feuer war ein Element, das seine
Wirkung immer wieder neu unter Beweis stellte.
    Bazo steckte den Kopf aus dem Fenster und starrte nach
vorn. Was er sah, ließ sein Blut in den Adern gefrieren. Und Larry Brent, der
gemeinsam mit Morna inzwischen die gegenüberliegende Scheibe herausgelöst
hatte, erblickte das Gleiche: Die feiste, fahle Gestalt auf dem Kutschbock. Sie
hielt die Zügel in gespenstisch weißen Händen. Gespenstisch weiß war auch das
Gewand, das um den Körper flatterte. Bazo verlor die Nerven und versuchte aus
dem Fenster zu klettern. Aber das Loch war zu klein.
    »Brennen Sie die Tür heraus, Senor! Wir müssen
fliehen. Wer in diese Kutsche gerät, ist verloren, für den gibt es keine
Rückkehr mehr...« Larry und Morna aktivierten ihre Waffen erneut. Das grausame,
schrille Lachen des Unheimlichen auf dem Kutschbock war noch zu hören, obwohl
der Donner mächtig grollte. Die Kutsche jagte über holprigen Boden hinweg. Die
Geschwindigkeit war hoch, und das Gefährt ächzte an allen Ecken und Enden, dass
zu befürchten war, es könnte jeden Moment auseinander fliegen.
    Da geschah etwas Unerwartetes, das ihre Hoffnungen,
auch bei hoher Geschwindigkeit aus der Jenseitskutsche zu springen, schlagartig
zunichte machte. Die Fenster, die mit dem Laserlicht herausgeschnitten worden und als Hindernis beseitigt waren, bildeten sich neu !
Das Glas entstand fest zwischen den Rahmen, und ließ sich diesmal nicht mit der
Laserwaffe beseitigen. Auch die Türen widerstanden jeglichem Angriff.
    Bazo kauerte auf der Sitzbank und wollte nicht
glauben, was er sah. Larry und Morna warfen sich einen schnellen Blick zu.
    »Das Biest führt uns an der langen Leine«, knurrte
Larry wütend und sah im Moment keinen Ausweg mehr. »Es lässt Hoffnung
aufkommen, und nimmt sie wieder. Wir haben keine Chance, Morna. Hier kommen wir
nicht raus. Nicht aus eigener Kraft jedenfalls. Die Kutsche ist verhext. Es
bleibt uns nichts anders übrig als abzuwarten, wohin sie uns bringt und was der
Geist auf dem Kutschbock von uns will...«
    Statt Geist hätte er lieber Fred Guillas
gesagt. Der Gedanke erfüllte ihn urplötzlich. Die Kräfte, die sie alle drei
gepackt hatten und ihr Entrinnen aus der Kutsche unmöglich machten, erinnerten
ihn frappierend an jene Fähigkeiten, die Guillas bewusst oder unbewusst,
freizusetzen imstande war. Sie ähnelten der Kraft, die einen siebenjährigen
Jungen mitsamt seinem Tretauto auf eine fünfzehn Meter hohe Mauer
katapultierte, die imstande war von irgendeinem Punkt der Welt Waffen
heranzuschaffen, die demjenigen normalerweise nicht zugänglich waren.
    Und sie hatte die gleiche Ursache wie jene Kraft, die
den Glaskasten im Foyer von James Disco auseinander fliegen und Scherben
wie Lanzen in die Körper zweier unschuldiger Menschen fahren ließ. Es war die
gleiche Kraft, die auch Morna Ulbrandson zum Dach eines Bürohochhauses getragen
hatte. Was hatte der Unheimliche mit ihnen vor? Was war das Ziel der
Jenseitskutsche?
     
    ●
     
    Sie bekamen es schon bald darauf zu sehen. Die
Kutschfahrt ging ihrem Ende entgegen. Die Fahrt wurde langsamer. Die drei
Insassen, die notgedrungen hatten abwarten müssen, drängten sich an den
Fenstern. Ein düsterer Innenhof umgab sie. Hohe, uralte Mauern, vom Regen
durchnässt, ragten auf allen Seiten empor. Auf der Seite vor ihnen war die Mauer von einem zweistöckigen Gebäude unterbrochen.
Daneben ragte eckig ein Turm in die Höhe. Eine – Maurenburg ...
    Die Maurenburg, für die sie sich interessierten? Dann
waren sie schneller gegen ihren Willen hierher gekommen, als sie es aus eigener
Initiative hätten schaffen
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