Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Tod beschlossen. Der Zufall wollte
es, dass Larry und Morna zum gleichen Zeitpunkt ahnungslos mit in das Ereignis,
das sich in der Geisterstunde zwischen Mitternacht und ein Uhr abspielte,
hineingezogen wurden. Das Fest der Rache, wie die Stimme des bleichen Feisten
triumphierend verkündete. Alle sollten Zeugen sein. Wie er damals hingerichtet
wurde, sollte der Nachkomme jenes Mannes den Flammen zum Opfer fallen, die ihn
seinerzeit verzehrten. Fred Guillas! Larry schluckte trocken. Der Kreis schloss
sich.
    Aus dem Gebäude trat wie hypnotisiert ein Mann, den er
gut kannte. Fred Guillas! Er war auch hier...
    Larry sprach ihn an. Guillas antwortete ihm wie eine
Marionette. Unter falschem Namen und mit falschen Papieren hatte er sich
Tickets besorgt und war verkleidet durch die Sperren gekommen, ohne von den
Kontrollen erkannt zu werden. Er war mit einer Maschine einige Stunden vor
Larry und Morna in Malaga eingetroffen und war dann mit einem Taxi in die
Sierra Nevada gefahren. Ein teurer Spaß! Aber Guillas hatte das Geld von dem
Überfall...
    Der unheimliche Geist, der ihn aus der Ferne seit
seiner Geburt kontrollierte, hatte an alles gedacht. Der Magier aus dem Orient
hatte alle sieben Jahre seinen Einfluss verstärkt. Und alle sieben Jahre war im
Leben Fred Guillas’ etwas Ungewöhnliches passiert. Die Sieben war seit jeher
eine magische Zahl...
    Die Nacht, die mit Regen, Sturm, Blitz und Donner sich
angekündigt hatte, schien wie geschaffen für das unheimliche Ritual, das hier
vollzogen werden sollte. Hinrichtung von Fred Guillas, dem Nachkommen jenes
Mannes, der damals die Fackel an den Holzstoß hielt, um den Hexer zu
vernichten.
    »Bringt den Mast... den neuen natürlich... denn der
alte ist noch immer als Achse ein Teil der Kutsche und wird benötigt... für
eine weitere Existenz...« Der Bleiche auf dem Kutschbock klatschte in die
Hände. Da kamen zwei Männer aus einer dunklen Toreinfahrt. Sie schleppten einen
geteerten Pfahl herbei und richteten ihn mitten im Hof der Maurenburg auf. Der Unheimliche hob beide Hände. Es
hörte zu regnen auf, und der Sturm legte sich. Aus den Kammern der unteren
Korridore wurde das Holz gebracht und rings um den hochragenden Pfahl
aufgeschichtet. Der Herrscher dieses Ortes, ein nach Rache dürstender Geist,
bediente sich der Geister, um seine grausamen Pläne zu verwirklichen.
    » Packt ihn!« Der muskulöse Kutscher, der sonst
das Gefährt lenkte, und der auch der Geist eines Toten war, und ein anderer
kräftiger Mann befolgten den Befehl augenblicklich. Fred Guillas wurde mit
roher Gewalt an den Pfahl gebunden. Jetzt erst kam die bleiche
Geistererscheinung vom Kutschbock herunter.
    »Bringt mir eine Fackel...« Er wollte eigenhändig den
Holzstoß zu Füßen Fred Guillas’ anzünden. Die Stunde, auf die er fast tausend
Jahre gewartet hatte, war angebrochen. Larry ging zwei Schritte zurück, als er
merkte, dass der Unheimliche die Aufmerksamkeit ganz seinem besonderen Opfer
zuwandte. Jetzt oder nie! Morna begriff, dass Larry etwas im Schilde führte.
Sie konnte nicht sagen, was es war, aber er schien eine Chance, und wenn sie
noch so verschwindend gering war, entdeckt zu haben. Es war nur ein Versuch.
Mehr hatte er nicht. Er wagte es...
    An den Smith & Wesson Laser hatte der bleiche
Wiedergänger zuletzt gedacht. Larry stellte sie auf höchste Leistung ein und
ging dann langsam in die Knie. Alle Aufmerksamkeit war auf den Bleichen und das
zu erwartende Schauspiel gerichtet. X-RAY-3 aber konzentrierte sich ganz auf
die Kutsche. Sie hatte eine Schwachstelle, eine Achillesferse. Die hintere
Achse! Er hatte nur einen Versuch frei. Entweder es gelang, und sie kamen mit
dem Schrecken davon, oder er misslang und besiegelte ihr Ende als Geist, um für
alle Zeit durch diese Gemäuer zu spuken...
     
    ●
     
    Er drückte ab. Die geballte, volle Ladung der
Laserwaffe jagte als scharfgebündelter Lichtstrahl lautlos unter die Kutsche.
Der Schuss ging mitten ins Ziel und erfasste die
geteerte, zurechtgeschnittene Stange, die seit Jahrhunderten als Achse diente
und ursprünglich der Totenpfahl eines grausamen Menschen gewesen war. Das Feuer
konnte ihn damals vernichten. Aber nicht den Pfahl.
    Was die Flammen seinerzeit nicht vermochten, schafften
nun die hohen Temperaturen, die ein Laserstrahl zu bewirken in der Lage war.
Die Flammen schlugen fast augenblicklich aus dem alten vertrockneten Pfahl, der
Katalysator für Magie und Geist des einstigen Maurenherrschers war. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher