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0759 - Werwolf-Wahnsinn

0759 - Werwolf-Wahnsinn

Titel: 0759 - Werwolf-Wahnsinn
Autoren: Jason Dark
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diesem seltsamen Licht sah sein Gesicht aus, als wäre es in der unteren Hälfte mit schwarzen, teerartigen Streifen bemalt worden, doch es war leider Blut, und es rann aus seiner Nase und aus Wunden an den Wangen. All dies hatte er sich bei diesem harten Aufprall zugefügt.
    Die Rutschenöffnung hinter mir wurde zu einem Trichter, der einen bestimmten Schall rasch weiterleitete. Ich hörte, wie die Öffnung vor der Mauer mit einer Klappe verschlossen wurde.
    Jetzt waren wir wirklich gefangen und konnten auf den Besuch der Bestie warten…
    ***
    Ich hörte Wladimir stöhnen, und das jammernde Geräusch zerschnitt mir beinahe die Seele. In einem Anfall von Wut zerrte ich an meinen Fesseln, ohne sie allerdings lockern zu können, so sehr ich es auch versuchte. Blochin hatte sie raffiniert verknotet. Das taube Gefühl in meinen Händen verstärkte sich weiter. Bei den Beinen war es verschwunden, da war der Kreislauf wieder normal, auch wenn es in meinen Füßen noch brannte und kribbelte.
    Das Stöhnen verstummte. Dann spie Wladimir aus. Er konnte nicht mehr reden, nur mehr flüstern.
    »Es ist meine Schuld, John, allein meine. Ich hätte besser aufpassen müssen. Aber eines verspreche ich dir: Ich packe das noch, ich werde es schaffen, daran führt kein Weg vorbei. Ich hole mir Blochin, das Verräterschwein. Noch ist nicht aller Tage Abend. Wir leben, und das ist wichtig. Allein, um ihn zu stellen, werde ich noch nicht sterben. Was anderes will ich gar nicht mehr.«
    Er verstummte, und ich war froh, daß er sich auf diese Art und Weise wieder aufbaute. Blochin hatte uns beide furchtbar reingelegt. Er hatte es bestimmt nicht zum Spaß getan, da mußte einfach mehr dahinterstecken. Was es genau war, konnte ich nicht sagen. Seine Motive waren mir unbekannt.
    Ich ließ die Theorie sausen und dachte wieder praktisch. »Wir sollten hier vor der Rutsche nicht liegenbleiben«, schlug ich vor.
    »Wo willst du denn hin?«
    »Bis an die Wand. Da haben wir zumindest eine Stütze, wenn wir uns aufsetzen.«
    »Alles klar, John.«
    Zugleich versuchten wir es mit dem Aufstehen. Diesmal schaffte ich es beim zweiten Versuch.
    Wladimir brauchte einen mehr, schwankte dann, doch er konnte sich halten.
    Er drückte den Kopf zurück und schaute gegen die düstere Decke. »Okay, das wäre geschafft.«
    Ich hatte schon den Weg zur Wand eingeschlagen. Der Untergrund bestand aus Steinen und festgestampftem Lehm. Er wies eine unterschiedliche Höhe auf und glänzte feucht. Wahrscheinlich verteilte sich diese Feuchtigkeit auf der gesamten Insel, die diesen Ort des Schreckens mitten im See bildete.
    Die Wand als Stütze im Rücken ließ ich mich wieder in die Hocke gleiten. Meine auf dem Rücken gefesselten Hände rutschten dabei über ebenfalls feuchtes Gestein.
    Der Platz war strategisch günstig, denn von hier aus konnten wir in diesen unter der Erde liegenden Raum geradewegs hineinschauen. Man mußte ihn einfach als Gewölbe bezeichnen, dementsprechend waren auch seine Ausmaße.
    Wir entdeckten eine breite Steintreppe, deren Ende wir nicht sahen, weil sie hinter zwei mächtigen Säulen verschwand, die die Decke stützten. Blochin hatte tatsächlich eine gewisse Vorsorge getroffen. Um uns nicht im Dunkeln zu lassen, hatte er mehrere Fackeln angezündet, deren dunkelrote Flammen schwarzen Rauch absonderten, der in die Höhe stieg und irgendwo in einem Abzug nahe der Decke verschwand.
    Die Fackeln erleuchteten das Gewölbe nicht völlig. Da aber die Treppe zu sehen war, gingen wir davon aus, daß es noch einen zweiten Ausgang gab. Wladimir hätte gern das Blut aus seinem Gesicht gewischt. Er fluchte darüber, daß seine Hände auf dem Rücken gefesselt waren und er es deshalb nicht schaffte.
    »Reg dich nicht auf, mein Freund. Es hätte schlimmer kommen können.«
    »Wie schlimm denn?«
    »Man hätte uns ertränken können wie die Ratten.«
    »Danke, darauf kann ich verzichten. Doch die Aussicht, von einem Werwolf zerfetzt zu werden, ist auch nicht gerade erhebend.«
    »Noch ist er nicht da.«
    Der Russe lachte. »Sag nicht, daß du ihn vermißt.«
    »Das nicht gerade, aber er läßt uns zumindest Zeit, uns ein wenig hier unten umzuschauen. Ich denke da an die Treppe. Wir sollten feststellen, wohin sie führt.«
    »Zu einem Ausgang, nehme ich an.«
    »Wie schön.«
    »Hör auf zu spotten, John. Der wird verschlossen sein. Außerdem kann ich mir vorstellen, daß sich der Werwolf bereits in der Nähe aufhält und uns belauert.«
    Er redete gegen
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