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0759 - Werwolf-Wahnsinn

0759 - Werwolf-Wahnsinn

Titel: 0759 - Werwolf-Wahnsinn
Autoren: Jason Dark
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machten diesen Satz noch schlimmer.
    »Sie kann auch bewußtlos sein. Aber sie muß verbunden werden. Sie darf kein Blut mehr verlieren…«
    »Er hat es getan - er!«
    Damit meinte er den Werwolf, der sich nicht rührte und auch sein leises Knurren eingestellt hatte.
    »Ja, es war das Tier!« gab ihm Wladimir recht. »Soll ich dir sagen, was geschehen kann, wenn…?«
    »Neiiiinnnnn…!« Blochin war wie von Sinnen. Er ahnte Schreckliches, was auch durch unsere Gedanken tobte, aber er wollte es nicht wahrhaben, und endlich konzentrierte er sich auf den Werwolf, der dafür die volle Verantwortung trug. »Du… du hast es getan! Du hast nicht mehr auf mich gehört. Ich habe dir den Weg gewiesen. Ich bin dir entgegengekommen, aber du hast mich verraten.«
    Blochin hatte genau den Punkt erreicht, wo er ausschließlich seinen Gefühlen folgte.
    Er drehte sich etwas herum, damit er die Mündung der Waffe auf die Bestie richten konnte.
    Der Werwolf war nicht dumm. Bestimmt hatte er nicht alles verstanden, aber er begriff die Bewegung genau. Und er wußte, daß er nun das Ende einleiten mußte, sonst war für ihn alles verloren.
    Er sprang.
    Und Oleg Blochin schoß!
    ***
    Wir sahen das Mündungsfeuer, das in dem Gewölbe wie Totenlicht leuchtete. Wir hörten die peitschenden Klänge und wußten, daß der Mann nicht nur einmal geschossen hatte. Die Echos rollten durch den kahlen Raum des Schreckens, aber auch die Schüsse und die wirklich schnelle Reaktion des Mannes hatten den Sprung der Bestie nicht verhindern können.
    Von ihr zu Blochin war es keine Entfernung.
    So kam die Riesenbestie über ihn wie der pelzige Tod persönlich. Die geweihten Silberkugeln mußten in seinem Körper stecken, aber noch hatten sie es nicht geschafft, ihm die Kraft zu nehmen, und die war wesentlich größer als bei einem Menschen.
    Er wuchtete auf Blochin zu, und der schaffte es nicht mehr, ihm auszuweichen.
    Als ich mich in Bewegung setzte und mir Wladimir Golenkow folgte, da war Oleg Blochin schon nicht mehr zu sehen, weil ihn der riesige Körper der Bestie verdeckte.
    Wir hörten auch nichts mehr. Keinen Schrei, kein Stöhnen oder Jammern. Für mich war es ein schlechtes Zeichen.
    Ich schnellte die Stufen der Treppe hoch und blieb dicht neben den beiden Körper stehen.
    Sie lagen schräg auf der Stufe. Von Blochin sah ich einen Arm und die Hand. Es war die rechte, und er hielt noch meine Beretta fest. Ich nahm sie ihm aus den Fingern. Dabei spürte ich, daß sie starr geworden waren.
    Leichenstarr…
    Wladimir blieb neben mir stehen. Er schaute ebenfalls hin, und er hatte an meinem Gesicht abgelesen, was da geschehen war. Trotzdem fragte er nach.
    »Ist Oleg tot?«
    »Ich vermute es.«
    Wladimir preßte für einen Moment die Lippen hart zusammen. Dann flüsterte er: »Komm, versuchen wir es!«
    Ich wußte, was er damit meinte. Gemeinsam rollten wir den schweren Körper des Werwolfs zur Seite und von Oleg Blochin wegrollen. Unsere Hände schmerzten noch immer, auch wenn das Gefühl allmählich wieder in sie zurückgekehrt war. So fiel es uns verdammt schwer, den mächtigen Körper zur Seite zu rollen.
    Der Werwolf rollte schließlich herum, rutschte noch ein Stück über die Treppenkante und blieb schließlich auf dem Rücken liegen. Wir blickten auf seine Brust.
    Drei Einschüsse!
    Blochin hatte mit drei geweihten Silberkugeln getroffen. Auch ein noch größerer Werwolf hätte diese Treffer auf keinen Fall überlebt.
    Sein Fell war grau geworden. Er würde vergehen, er würde vertrocknen, und das Fell würde bald nur mehr aus Asche bestehen. Ich kannte die Folgen, Wladimir ebenfalls, so brauchten wir uns um dieses Wesen nicht mehr zu kümmern.
    Anders verhielt es sich mit Oleg Blochin.
    Wie hoch hatte dieser Mann gespielt! Welch raffinierte Pläne hatte er gestrickt! Er hatte sich mit dem Schrecken verbunden, um seine Frau zu retten. Er hatte andere Menschen - uns - opfern wollen, doch er hatte verloren.
    Vor uns lag ein toter Mensch!
    Der Werwolf hatte es letztendlich noch geschafft, sich ein Opfer zu holen, und er würde sich auch nicht mehr verwandeln, denn der wahnsinnige Prankenschlag hatte ihm den Schädel zerschmettert.
    Er bot ein Bild, dessen Beschreibung ich mir ersparen möchte.
    Wir waren beide bleich geworden, sprachen auch nicht, nur Wladimir streckte seinen Arm aus, weil er unter der Jacke des Toten etwas entdeckt hatte, das mir aus meinem Blickwinkel verborgen geblieben war.
    Er holte den Silberdolch aus seinem Versteck
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