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0759 - Werwolf-Wahnsinn

0759 - Werwolf-Wahnsinn

Titel: 0759 - Werwolf-Wahnsinn
Autoren: Jason Dark
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war es am besten, wenn wir uns zurückzogen.
    Ohne uns abgesprochen zu haben, drehten wir uns um und rannten bis zur nächsten Säule, wo wir etwas Deckung fanden. Ich hörte meinen Freund fluchen, er war sauer, aber ändern konnte er an der Lage auch nichts.
    Keuchend blieb er neben mir stehen. Ich hatte einen Blick auf seinen Rücken werfen können, wo sich seine Hände zuckend bewegten. Teile der Stricke waren angeschnitten worden, aber noch hielten sie, und auch ich versuchte, die Fesseln endgültig loszuwerden.
    Irina aber stellte sich zum Kampf!
    Es war eine Szene wie im Theater, wo zum Bühnenbild oft genug eine Treppe gehört.
    Die Frau stand unten, breitbeinig, damit sie Standfestigkeit bekam. Das Schwert hielt sie in der rechten Hand, den Arm dabei leicht vom Körper abgestreckt. Die langen Lockenhaare fielen ihr wie ein Tuch in den Nacken. Ich konnte mir vorstellen, wie verzerrt ihr Gesicht war, aber Angst kannte sie nicht.
    Für sie mußte es auch ein Ende haben. Das konnte einfach nicht mehr so weitergehen.
    Fünf Stufen über ihr lauerte der Werwolf!
    Himmel, war das ein Monstrum. Ein Riese unter diesen Bestien. Er stand da geduckt, sein Maul war aufgerissen. Es wies sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit der Schnauze eines Hundes auf. Die Zähne schimmerten blank und weiß. Zwischen den beiden Kieferhälften schäumte der Geifer wie eine aufgekochte helle Soße. Die keuchenden Knurrlaute hörten sich drohend und brandgefährlich an.
    Auch seine Arme hatten keine normale Länge, sie waren sogar im Verhältnis zu dem mächtigen Körper überlang, und sie endeten in Pranken, deren Krallen schon gefährlichen Messern glichen.
    Ich fragte mich, wie Irina es schaffen wollte, diese Bestie trotz der Bewaffnung zu stoppen.
    Klein kam sie mir vor, sehr klein und jetzt auch schmächtig im Vergleich zu diesem Monstrum.
    Ich hatte einen trockenen Mund bekommen, und auch der Magen lag im Körper wie ein Stein. Bestimmt ging es Wladimir nicht anders, aber wir konnten nicht eingreifen, denn noch immer hielten die verdammten Fesseln, obwohl wir daran zerrten und hofften, daß sie auch in Kürze reißen würden. In derartigen Situationen wurde einem die Zeit lang. Das wußte ich aus eigener Erfahrung, und auch jetzt war es nicht anders, obwohl nicht einmal fünf Sekunden seit dem Erscheinen des Werwolfs vergangen sein mußten.
    Konnte dieser Mordwahnsinn gestoppt werden?
    Zumindest versuchte Irina es, und auf sie allein mußten wir uns verlassen.
    Sie griff nicht an, sie wartete auf die Bestie, die sich ebenfalls noch unsicher war. Ihre kalten, schimmernden Raubtieraugen waren nicht auf sie gerichtet. Die Blicke glitten über ihren Kopf hinweg und fixierten uns.
    Mord, nur kalter Mord!
    Ich zuckte zusammen, denn dieser Blick kam mir so verflucht sezierend vor.
    Neben mir bewegte sich Wladimir. Er war unruhig, er schabte mit den Füßen und versuchte gleichzeitig, die Fesseln auseinanderzureißen.
    Noch hielten sie, und auch ich bekam nicht die Chance. Das Schicksal schien sich gegen uns verschworen zu haben.
    Die Bestie duckte sich. Für mich war es das Zeichen zum Angriff, und auch Irina dachte ähnlich, denn sie veränderte ihre Haltung und hob das Krummschwert an.
    Die Bestie sprang!
    Zwar wurde ihr Körper dabei nicht kleiner, es sah aber trotzdem so aus, denn sehr flach jagte sie auf Irina zu. Mit einem gewaltigen Satz hatte sie die Entfernung überbrückt. Für uns sah es so aus, als wollte dieser mächtige Körper den anderen zerquetschen.
    Der helle Schrei hörte sich an wie der Ton einer schrillen Sirene. Irina hatte ihn ausgestoßen, sie machte sich selbst Mut. Und noch während der Werwolf in der Luft lag, bewegte sie sich blitzartig, wuchtete ihren Körper zurück, verließ somit die Treppe, kam günstig auf und drehte sich sofort nach rechts.
    Gleichzeitig wuchtete sie ihre Waffe in die andere Richtung, denn dort mußte der mit braunem Pelz bedeckte mächtige Körper des Werwolfs landen.
    Er prallte auf.
    Ein heller Reflex wischte auf ihn zu.
    Treffer!
    Wir schauten zu, wie die Klinge mit der Längsseite in den Körper eindrang. Das Fell setzte ihr keinen Widerstand entgegen, die Haut auch nicht, und so entstand eine lange klaffende Wunde, aus der eine dunkle Flüssigkeit floß.
    Die Bestie war verletzt worden - auch geschwächt?
    Irina zerrte die Klinge wieder aus der Wunde. Wir hörten sie keuchen, erst dann brüllte der Werwolf in seiner irren Wut auf und wuchtete sich auf die Frau zu.
    Irina mußte
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