Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0756 - Tod über der Tunguska

0756 - Tod über der Tunguska

Titel: 0756 - Tod über der Tunguska
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
Mehrere Tausend Quadratmeilen starken Waldes werden durch die Explosion auf einen Schlag vernichtet. Und…«
    Nicole brach ab. Plötzlich hatte sie das Gefühl, alles nur noch schlimmer gemacht zu haben.
    »Du kennst dich ja gut aus, Nicole. Du weißt Tag und Stunde, wann der fremde Stern unsere Heimat hier vernichten wird. Aber wer, wenn nicht die Dämonen, hat dir diese Dinge angekündigt?«
    Nicole biss sich auf die Lippe. Sie hatte unwillkürlich damit angefangen, ihr angelesenes Tunguska-Material vorzubeten.
    »Thaagu, es klingt vielleicht seltsam, aber ich reise durch die Zeit, und darum…«
    Der Schamane machte eine wegwerfende Handbewegung und packte anschließend seine Siebensachen zusammen.
    »Du kannst deine Lügen den Tieren des Waldes erzählen, Nicole. Denn jemand anders wird dich nicht hören.«
    Unwillkürlich zerrte die Dämonenjägerin erneut an ihren Fesseln.
    Thaagu lachte höhnisch. »Gib dir keine Mühe, Nicole. Meine Zauberfesseln halten dich fest an diesem Ort. Von dieser Lichtung aus hast du einen herrlichen Panoramablick auf die Sperre. Und du wirst mitten im Geschehen sein, wenn es knallt!«
    Nicole wollte noch etwas sagen. Aber sie verstand, dass jedes weitere Wort Zeitverschwendung war. Thaagu hängte sich das Amulett um den Hals. Er hatte es Nicole gleich samt Halskette geklaut.
    Wenig später verschwand der alte Schamane im Dunkel der dicht an dicht stehenden sibirischen Tannen…
    ***
    Das böse Bewusstsein wurde von der Vorfreude gepackt.
    Es wollte diesmal ein perfektes Zerstörungswerk hinlegen. Der schwarzmagische Planetoid hatte schon oft genug Millionen von Lebewesen auf einen Schlag dahingerafft. Besonders die Ausweglosigkeit seiner Opfer war es, die dem bösen Bewusstsein besonders gefiel.
    Die meisten Kreaturen liefen instinktiv weg, wenn sie ihren Feinden begegneten. Aber wohin sollten sie fliehen, wenn ihre ganze Welt dem Untergang geweiht war?
    Wenn der Blaue Planet aus der Bahn geworfen wurde, würde vermutlich die Sonne nicht mehr hell genug auf seine Oberfläche scheinen. Oder eben zu stark, zu mächtig. Beide Möglichkeiten gefielen dem Planetoiden gleichermaßen. Im ersten Fall würde das Leben absterben, weil die Bewohner dieser Welt das Sonnenlicht brauchten. Und bei der zweiten Variante verwandelte sich der ganze Planet in ein flammendes Inferno, in dem die Strahlen des lebensspendenden Gestirns zu einem unversöhnlichen Todfeind wurden…
    Doch plötzlich nahmen die schwarzmagischen Lebensfühler des Planetoiden eine Unstimmigkeit wahr. Auf der Erdoberfläche tat sich etwas. Das böse Bewusstsein konnte diese Aktivität noch nicht einordnen. Aber instinktiv spürte es, dass diese Kräfte dort unten ihm gefährlich werden konnten.
    Es durfte die Lebewesen nicht unterschätzen. Diesen Fehler hatte die teuflische Kraft in früheren Zeitperioden öfter gemacht. Und wenn sie auch keine Weltraum-Waffensysteme besaßen, so entwickelten manche dieser Planetenbewohner beachtliche Fähigkeiten, um die eigene Haut zu retten.
    Der weltraumreisende Dämon beschloss, besser die sichere Möglichkeit zu wählen. Er löste ein großes Stück seiner Oberfläche heraus und änderte seinen Kurs.
    Das böse Bewusstsein plante, sich zunächst selbst in gebührender Entfernung zu halten. Es wollte nur jenen kleinen Teil seiner selbst hinunterschicken, um zunächst einmal tödliches Chaos unter den Planetenbewohnern zu verbreiten.
    Erst dann, wenn wirklich keine ernsthafte Gegenwehr mehr zu erwarten war, wollte sich der Planetoid auf den Blauen Planeten stürzen.
    Und damit das Ende dieser Welt herbeiführen…
    ***
    »Hoch mit euch!«
    Es war noch dunkel, als Zamorra und Oleg Petrow von Soldaten wachgerüttelt wurden. Die beiden Gefangenen hatten in ihren Kleidern geschlafen, unter dünnen, mottenzerfressenen Wolldecken.
    Die Wachen zerrten Zamorra und Oleg aus dem Fuchsbau. Der Dämonenjäger merkte schmerzlich, wie sehr seine Glieder eingerostet waren. Für einen hoch gewachsenen Mann wie Zamorra war der Fuchsbau eine doppelte Strafe.
    Die Soldaten lachten. Im Schein einiger Handlaternen war ihnen nicht entgangen, wie steif Zamorra durch den Aufenthalt in dem Arrestbunker geworden war.
    »Freu dich schon auf deine Lockerungsübungen, Söhnchen! Der Herr Kommandant möchte nämlich eine Spazierfahrt machen!«
    »Eine Spazierfahrt?« Zamorra warf Oleg einen fragenden Blick zu. Der junge Anarchist verzog das Gesicht.
    Doch lange musste Zamorra nicht mehr warten, bis seine Frage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher