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0754 - Der Zeitsauger

0754 - Der Zeitsauger

Titel: 0754 - Der Zeitsauger
Autoren: Christian Constantin
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schnell könnten Sie hier sein?«
    ***
    Nicole warf Zamorra einen Blaster zu, den er in seine Reisetasche packte, in der sich neben Kleidung für ein paar Tage auch schon die beiden Dhyarra-Kristalle 4. Ordnung befariden.
    Der Blaster war eine Energiewaffe, die mit fast allem fertig wurde -sogar mit einem Dämon. Die Dhyarra-Kristalle hingegen waren magischer Natur. Unter dem Einsatz größter Konzentration konnten diese Sternensteine Wünsche Wirklichkeit werden lassen.
    Der Nachteil war allerdings, dass die Kristalle meistens als letzte Rettung in lebensbedrohlichen Notsituationen herhalten mussten -üblicherweise keine ideale Voraussetzung für die Art von Konzentration, die zu ihrem Einsatz notwendig war.
    »Und du bist dir sicher, dass du allein Vorfahren willst?«
    Der Gedanke beunruhigte Nicole. Sie waren schon zu oft in Situationen gewesen, in denen einer von ihnen dem anderen das Leben hatte retten müssen. Was, wenn sie nicht da war, wenn er gerade jemanden brauchte, der ihm den Rücken freihielt?
    Zamorra hielt inne. Er hatte den besorgten Unterton in ihrer Stimme bemerkt.
    Er richtete sich auf, ging zu Nicole hinüber und nahm ihre Hand. Wieder einmal wurde ihm bewusst, wâs für ein merkwürdiges Leben sie beide führten. Und trotz der ständigen Beanspruchung und allzu oft auch Lebensgefahr, unter denen sie lebten, schafften Nicole und er es, so etwas wie eine normale Beziehung zu führen.
    Die ständige Verantwortung und das bedingungslose Vertrauen, das bei ihren gemeinsamen Einsätzen notwendig war, hatte sie immer enger zusammengeschweißt, sodass sie mittlerweile ein in jeder Hinsicht perfektes Team waren.
    »Ich verspreche, dass ich auf mich aufpassen werde. Aber ich muss jetzt gleich aufbrechen, das ist nicht zu ändern«, antwortete Zamorra. »Das Opfer ist offenbar schon seit einigen Stunden tot. Wenn ich am Tatort eine Zeitschau durchführen will, muss ich sofort los. Und einer von uns muss auch versuchen, mehr über dieses Phänomen herauszufinden.«
    »Die Sache mit der Zeitschau könnte knapp werden, Chef. Mit, den Blumen bist du zwar sofort in England, aber von Dorset aus fährst du locker drei bis vier Stunden bis Manchester.«
    Die Regenbogenblumen im Keller des Châteaus ermöglichten einen sofortigen Transport zu jedem anderen Ort, an dem diese besonderen Blumen ebenfalls wuchsen.
    In diesem Fall war das Ziel Beaminster Cottage, Zamorras Zweitwohnsitz in England, von dem aus er mit dem Auto weiterfahren konnte.
    »Umso mehr ein Grund, mich zu beeilen. Wir haben dort keinen Zugriff auf unsere Bibliothek, und wir müssen versuchen herauszufinden, womit wir es zu tun haben«, sagte Zamorra.
    Zamorra zog den Reißverschluss seiner Reisetasche zu und machte sich auf den Weg in den Keller.
    Nicole seufzte und folgte ihm. »Wie lange ist das Opfer denn schon tot? Was sagt die Autopsie? Benutze ja nicht die Zeitschau, bevor die Ergebnisse da sind! Du weißt genau, wie gefährlich eine Zeitschau bei einem Zeitraum von über zwanzig Stunden ist.«
    »Leider macht die Art des Todes es unmöglich, den Todeszeitpunkt zu bestimmen. Ein Grund mehr, aus dem du erst einmal herausfinden musst, womit wir es hier überhaupt zu tun haben.«
    Die Recherche fiel also in ihren Aufgabenbereich. Sie konnte nur hoffen, dass sie möglichst bald Ergebnisse bekam und nachkommen konnte.
    »Also gut. Was sind die Fakten?«
    »Das Opfer ist an Altersschwäche gestorben.«
    »Witzig.«
    Zamorra grinste kurz. »Nein, im Ernst. Die Todesursache war offenbar ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, eine Lungenembolie und Leberversagen - alles gleichzeitig.«
    »Du lieber Himmel!«
    »Du sagst es. Praktisch alle Organe im Körper der Toten haben nahezu gleichzeitig den Geist aufgegeben. Die Sache wäre auch so schon ziemlich rätselhaft, aber das schönste Detail habe ich ausgelassen.«
    Nicole boxte ihm gegen die Schulter. »Mach’s nicht so spannend.«
    »Laut den Papieren, die das Opfer bei sich trug, ist sie fünfundzwanzig Jahre alt. Der Gerichtsmediziner schätzt sie aber auf über neunzig.«
    Nicole ließ diese Information eine Sekunde auf sich einwirken. Nach einer Weile fragte sie langsam: »Aber wenn das Opfer so alt ist, wie kann man sich in diesem Fall ihrer Identität überhaupt so sicher sein? Vielleicht ist es eine andere Frau, die nur durch irgendeinen Zufall diese Papiere bei sich hatte.«
    »Noch ist nichts sicher. Sie sieht sich natürlich nicht mehr sehr ähnlich, falls es denn dieselbe Frau sein sollte.
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