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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG
Autoren: Unbekannt
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auf Walkork befand.
    „Vielleicht ist es gar kein so großer Unbekannter, der die Bombe gelegt hat", meinte er.
    Und Tako Kakuta zeigte ein wissendes Lächeln. Plötzlich fand Ras Tschubai den blonden, jungen Mann nicht mehr so unsympathisch - von Arroganz war keine Spur.
     
    *
     
    Als der Vario 500 mit den anderen Überschweren ins Freie kam, stellte er erleichtert fest, daß die Angreifer ins Leere stießen. Die Explosion hatte die Schiffsbesatzung noch rechtzeitig genug gewarnt.
    Der Vario-Roboter setzte sich von den anderen Überschweren ab und flog in sicherem Ortungsschutz zu den Hügeln, die das NUG-Becken im Norden abgrenzten. Von hier erlebte er den Start des Kugelraumers mit. Er bedauerte nur, daß er die Besatzung nicht kennengelernt hatte und deshalb nicht wußte, ob Perry Rhodan an Bord gewesen war.
    Der Vario-Roboter hielt sich an seinem Beobachtungsposten nicht lange auf. Er flog in die Geisterstadt am Ufer des Nebenflusses. Wie nicht anders erwartet, hatten seine Kameraden das Lager längst aufgegeben.
    Von hier flog er zum Oranak und über den Uferwäldern dahin bis zu jener Stelle, an der das Floß den Fluß hinuntertrieb.
    Die Laren hatten ihre fliegenden Robotkameras abgezogen, sie hatten im Augenblick auch andere Sorgen, als einen leicht verrückten Abenteurer zu kontrollieren.
    Das kam ihm sehr gelegen.
    Er flog an Bord des Floßes, wo er von den Grongks stürmisch empfangen wurde. Er bedauerte es ehrlich, daß er sich nun von diesen anhänglichen Tieren trennen mußte. Aber es war zu gefährlich, sie mitzunehmen.
    „Ihr habt euer Bestes gegeben", sagte er zu ihnen, obwohl sie seine Worte nicht verstanden. „Aber es hat eben nicht gereicht.
    Die Frist ist abgelaufen, das Floß kann nicht mehr rechtzeitig den vereinbarten Treffpunkt erreichen. Jerz Kantoenen hat seine Wette verloren - und das bedeutet seinen Ruin."
    Er kraulte den Grongk, der seine Maske trug, während er das Floß zum Ufer steuerte.
    „Hier ist für euch Endstation", sagte er und versuchte, die Grongks von Bord zu treiben. Aber sie zeigten sich auf einmal widerspenstig. Er seufzte...Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als mich euch von meiner gemeinsten Seite zu zeigen. Ich muß euch zu eurem Glück zwingen."
    Er verließ das Floß und drang in den dichten Wald aus krummstämmigen Nadelbäumen vor. Die Tiere folgten ihm mit aufgeregten „Grongk" - Rufen. Nacheinander nahm er ihnen die Masken ab.
    Als er sie einige hundert Meter vom Floß fortgelockt hatte, erhob er sich auf einem Antigravfeld in die Luft und flog zum Floß zurück. Die Grongks blickten ihm verständnislos nach.
    Der Vario-Roboter war überzeugt daß sie den Schmerz über den Verlust ihres Herrn schnell überwinden und sich bald an das Leben in Freiheit gewöhnen würden. Die fast unberührten Wälder des Oranak boten ihnen ideale Lebensbedingungen.
    Er stieß das Floß vom Ufer ab und steuerte es in die Mitte des Flusses Einige Meter weiter unten waren gefährliche Stromschnellen. Dort sollte sich der letzte Akt dieser Expedition vollziehen - und gleichzeitig würde der Schlußpunkt hinter das abenteuerliche Leben des Jerz Kantoenen gesetzt werden.
    Man würde später die Bruchstücke des Floßes auffinden, das an den Felsen des Oranak zerschellt war. Von den Leichen der sieben Expeditionsteilnehmer freilich würde jede Spur fehlen.
    Sie sollten verschollen bleiben ...
    Aber vielleicht - vielleicht, wenn über diese Sache Gras gewachsen war - würde Jerz Kantoenen eines Tages wieder auftauchen und die Wettbegeisterung der Überschweren ausnutzen und die Laren narren wie ehedem.
    Der Vario-Roboter hörte schon das Rauschen der Stromschnellen, es wurde schnell lauter. Er bedauerte es, Jerz Kantoenen sterben lassen zu müssen. Er hatte diese Maske gemocht.
    Aber es war immerhin ein Trost, daß ihm in seiner Biostation, noch mehr als 850 andere Kokonmasken zur Verfügung standen.
    Und viele davon waren ihm inzwischen ebenfalls ans Herz gewachsen - an sein künstliches Roboterherz ...
     
    ENDE
     
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