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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG
Autoren: Unbekannt
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Polüberquerung sein soll."
    „Jawohl - und deswegen spreche ich bei Ihnen vor." Das narbige Gesicht des Überschweren wurde ernst. Er fuhr fort: „Ich habe mein Gesuch, in dem ich um die Erlaubnis bitte, den Oranak stromauf befahren zu dürfen, vor nunmehr drei Monaten eingebracht. Inzwischen wurden alle Vorbereitungen getroffen - und einige Millionen an Wettgeldern wurden bereits eingezahlt.
    Aber ich warte immer noch auf eine Antwort der larischen Behörde."
    „Ich weiß", sagte der Lare begütigend Er fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über den Kranz rötlichen Haupthaars.
    Dann deutete er auf die fluoreszierende Kunststoffolie vor sich auf dem Tisch. „Sie können sich wohl denken, wieso es zu dieser Verzögerung gekommen ist. Immerhin sind zwei Drittel des siebten Kontinents militärisches Sperrgebiet. Die Schwierigkeiten beginnen damit, daß Privatpersonen auf Walkork keinen Zutritt haben.
    Und Sie sind eine Privatperson, Jerz Kantoenen."
    „Was bedeutet das schon?" meinte der überschwere leichthin.
    „Ich bilde mir ein, auf Olymp einen besonderen Status einzunehmen. Außerdem geht aus meinem Gesuch deutlich hervor, daß ich gar nicht beabsichtige, Land zu betreten. Ich fahre mit sechs Männern auf einem primitiven Floß bis zu den Quellen des Oranak hinauf, ohne den Fluß ein einziges Mal zu verlassen.
    Das ist eine der Bedingungen dieser Wette."
    „Gewiß. Aber bedenken Sie, daß der Fluß den Kontinent durchquert und durchweg durch militärisches Gebiet fließt. Das ist der springende Punkt."
    „Heißt das, daß mir die Erlaubnis für diese Flußfahrt verweigert wird?" fragte der Überschwere grollend. „Das würde meinen Ruin bedeuten! Es geht nicht nur darum, daß ich dann alle Wettgelder zurückzahlen müßte. Viel schlimmer wäre, daß ich meinen guten Ruf verlieren würde. Ganz Olymp fiebert meiner Expedition entgegen. Aller Augen sind auf mich gerichtet. Können Sie denn meine Lage nicht verstehen?"
    „Doch. Aber verstehen Sie auch die meine!"
    Mondvon-Gronk wußte sehr wohl, welchen Ruf Jerz Kantoenen zu verteidigen hatte. Er gehörte zu jenen wenigen Überschweren, die Draufgängertum und Abenteuerlust mit einer gehörigen Portion Geschäftstüchtigkeit verbanden.
    Soviel stand fest.
    Alles andere, was der Lare über ihn wußte, war mit Vorsicht zu genießen. Es waren die wildesten Gerüchte über ihn im Umlauf, deren Wahrheitsgehalt sich nur schwer überprüfen ließ. Nicht einmal der larische Geheimdienst von Olymp, zu dessen Agenten Angehörige aller Völker der Milchstraße zählten, hatte die letzten Wahrheiten über diesen Abenteurer herausfinden können.
    Das heißt, es kam Mondvon-Gronk gar nicht so sehr darauf an zu erfahren, ob Kantoenen tatsächlich das unterseeische Höhlensystem an der tiefsten Meeresstelle von Olymp in einer altertümlichen terranischen Taucherkugel erforscht hatte, oder ob alles mit ehrlichen Mitteln zugegangen war, als er den Nordpol in Hundeschlitten überquerte.
    Alles das war für den larischen Oberbefehlshaber von Olymp gar nicht wichtig. Ihm ging es nur darum, ob Kantoenen nicht mehr als das war, was er zu sein vorgab: ein gerissener Abenteurer, der die Wettleidenschaft seiner Artgenossen ausnützte, um sich zu bereichern.
    Es gab nur einen einzigen Grund, Kantoenen zu mißtrauen - denn allein dadurch, daß er sich mit Geheimnissen umgab, machte er sich verdächtig. Aber da er auf Olymp bei den Überschweren zu einer Art Idol geworden war, wagte es Mondvon-Gronk nicht, eine offizielle Untersuchung gegen ihn einzuleiten. Er mußte seine Recherchen im Geheimen betreiben, und dabei war bisher noch nichts herausgekommen.
    Nicht einmal jene der Spielleidenschaft verfallenen Überschweren, die von Kantoenen regelmäßig um ihren Sold erleichtert wurden, waren bereit, etwas Nachteiliges über ihn zu sagen. Und wenn schon einer gegen ihn wetterte, dann nur, weil er sich bei einer Wette übervorteilt fühlte.
    Aber das interessierte den Laren nicht.
    Mondvon-Gronk war nur an Informationen interessiert, die über Kantoenens politische Einstellung und über eventuelle Aktivitäten etwas aussagten. Diesbezüglich schien der Überschwere jedoch völlig unbelastet zu sein.
    Er unterhielt in Trade City ein riesiges Wettbüro - vielleicht sogar das größte der Milchstraße, übertrug via Fernsehen die zugkräftigsten Arenaspiele von allen Welten der Überschweren, manchmal sogar welche vom solaren Mars, und war die meiste Zeit irgendwo auf Olymp verschollen, um
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