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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG
Autoren: Unbekannt
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irgendwelchen verrückten, aber doch recht harmlosen Unternehmungen nachzugehen, bei denen er sein Können und seinen Mut unter Beweis stellte. Hauptsächlich deswegen war er bei seinen Landsleuten schon zu Lebzeiten zu einer Legende geworden.
    Seine Popularität kam auch den Laren sehr zunutze, denn es lenkte die Aufmerksamkeit von ihren oftmals unpopulären Maßnahmen ab. Aber nun war Jerz Kantoenen drauf und dran, durch seine neueste Expedition die Geheimhaltung eines Großprojekts auf dem Kontinent Walkork zu gefährden! Und doch war man im larischen Führungskommando bereit, ihm Konzessionen zu machen.
    Mondvon-Gronk hatte für seine Überlegungen nur wenige Sekunden benötigt. Er fuhr fort: „Bisher waren die Laren mit den Dienstleistungen der Überschweren immer zufrieden. Und seit Maylpancer Leticron als Ersten Hetran abgelöst hat..."
    „Hoch lebe der Erste Hetran der Milchstraße - Maylpancer!" rief Jerz Kantoenen theatralisch dazwischen.
    „Ja, ja", meinte der Lare ungeduldig. „Seit also Maylpancer Erster Hetran ist, hat sich das Verhältnis zwischen Überschweren und Laren noch weiter gebessert, und ich möchte es um keinen Preis trüben. Ich habe Verständnis für die kleinen Freuden Ihres Volkes. Und deshalb habe ich alles unternommen, um Ihre Expedition zu ermöglichen. Schließlich habe ich sogar Hotrenor-Taaks Einverständnis bekommen..."
    „Lang lebe der Verkünder der Hetosonen!" rief der Überschwere aus, und nachdenklicher fügte er hinzu: „Ich wußte natürlich nicht, daß Walkork wichtige militärische Geheimnisse birgt..."
    „Von wichtigen militärischen Anlagen kann überhaupt nicht die Rede sein", sagte Mondvon-Gronk ungehalten. „Aber es geht ums Prinzip. Dennoch bekommen Sie die Erlaubnis, wenn Sie einige Änderungen akzeptieren."
    „Welche Änderungen?" fragte Kantoenen mißtrauisch. „Viel Spielraum für Änderungen gewähren mir die Wettbedingungen nämlich nicht. Wie Sie aus meinem Gesuch ersehen können, handelt es sich um den Nachvollzug einer Reise, wie sie schiffbrüchige Freifahrer im 25. Jahrhundert unternommen haben sollen. Sie haben angeblich in einem Floß, das mit einem provisorisch gebauten Außenbord-Atommotor betrieben wurde, die Quellen des Oranak erreicht. Ich habe nun gewettet, dieses Ziel unter den gleichen Bedingungen zu erreichen.
    Der einzige Unterschied zu damals ist, daß unser Floß ständig von fliegenden Robotkameras aus großer Höhe beobachtet wird.
    Damit wird zum einen gewährleistet, daß bei meiner Expedition keine faulen Tricks angewandt werden, zum anderen können Tausende von zahlenden Zuschauern die Reise an ihren Fernsehgeräten miterleben."
    „Eben diese Robotkameras sind mir ein Dorn im Auge", sagte der Lare. „Soviel ich weiß, sollen sie von Angestellten Ihres Wettbüros gesteuert werden. In dem Wettvertrag gibt es aber keine Klausel, die verbietet, diese Kameras von militarischen Stationen aus lenken zu lassen."
    Auf dem narbigen Gesicht des Überschweren zeichnete sich Erkennen ab.
    „Jetzt verstehe ich, Kommandeur. Sie mißtrauen mir. Sie glauben, meine Leute könnten statt des Floßes auch militärische Anlagen ins Bild bekommen."
    „Davon, daß ich Ihnen nicht vertraue, kann keine Rede sein", beeilte sich der Lare zu versichern. „Aber was meine Befürchtungen betrifft, haben Sie recht. Durch irgendeinen Zufall könnte es passieren, daß die Robotkameras Aufnahmen machen, die nicht für die Allgemeinheit zugänglich sein sollten.
    Bei meinen eigenen Leuten bestehen diese Befürchtungen nicht."
    „Wenn davon die Expedition abhängen soll, dann akzeptiere ich diese Bedingungen natürlich", erklärte Jerz Kantoenen.
    „Ich darf also hoffen, daß mir keine weiteren Schwierigkeiten mehr in den Weg gelegt werden und daß ich die Expedition in drei Tagen starten kann, Kommandeur?"
    „Sie haben mein Wort, Jerz Kantoenen. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen für Ihr Vorhaben."
    „Danke, Kommandeur", sagte der Überschwere ergriffen. „Sie wissen gar nicht, wieviel mir gerade Ihre Glückwünsche bedeuten. Ich stehe tief in Ihrer Schuld, und ich möchte mich gern erkenntlich zeigen. Es ist nur..."
    „Sie denken an etwas Bestimmtes?"
    „Ja, an einen meiner Angestellten, einen Springer. Er benimmt sich manchmal - wie soll ich sagen? - nicht gerade verdächtig, aber eigenartig. Und da ich gehört habe, daß in letzter Zeit eine Untergrundorganisation ziemlich aktiv geworden ist, habe ich mir gedacht, daß dieser Mann dazugehören
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