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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG
Autoren: Unbekannt
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Erkenntnis traf den Vario-Roboter wie ein Blitz.
    Das Schiff war den Laren in die Falle gegangen - und die Bombe würde erst in eineinhalb Stunden zünden. Und er selbst war von Überschweren eingekesselt, hatte keine Möglichkeit, die subplanetaren Anlagen zu verlassen. Er hätte sich seinen Weg natürlich mit Gewalt freischießen können, doch wäre er angesichts dieser Übermacht nicht weit gekommen.
    Ihm blieb nur die Möglichkeit, sich unter die Elite-Truppen zu mischen. Dabei kam ihm zugute, daß er selbst die Maske eines Überschweren trug. Da keiner der Soldaten von Olymp stammte, war auch nicht zu befürchten, daß sie ihn als den „Wettmeister" Jerz Kantoenen identifizierten.
    Dem Vario 500 gelang es, einen einzelnen Überschweren in einen verlassenen Raum zu locken, ihn dort zu paralysieren und sich seine Uniform anzueignen. Dann mischte er sich unter die anderen Soldaten und wartete mit ihnen voller Ungeduld darauf, daß sich die Schleusen zur Oberfläche öffneten.
     
    *
     
    „Wie viele Treibstofftanks haben die Terraner an Bord gebracht?" erkundigte sich Mondvon-Gronk.
    „Es sind bereits einhundertdreiundfünfzig", antwortete sein Stellvertreter sorgenvoll. „Kommandeur, wollen Sie nicht endlich den Befehl geben ..."
    Mondvon-Gronk unterbrach ihn durch eine Handbewegung.
    Er fühlte sich bereits als sicherer Sieger. Er wußte, daß die Terraner noch längst nicht ihren Bedarf an Treibstofftanks gedeckt hatten. Und je länger sie unbehelligt blieben, je mehr dieser NUG-Stahlkugeln sie an Bord schaffen konnten, desto sicherer begannen sie sich zu fühlen.
    Unter ungünstigeren Begleitumständen hätten sie sich wahrscheinlich mit weniger begnügt. Aber die scheinbare Sicherheit hatte sie unersättlich werden lassen.
    Mondvon-Gronk war ein guter Menschenpsychologe. Er kannte die Mentalität dieses eigenwilligen Volkes nur zu gut - oder glaubte sie zumindest zu kennen. Wenn man ihnen den kleinen Finger reichte, wollten sie die ganze Hand, wie es schon in einem ihrer alten Sprichwörter hieß.
    Nun, der Lare wollten ihnen die ganze Hand geben - und sie dann darin zerdrücken.
    Er wußte aber auch, daß nun der kritische Punkt erreicht war.
    Jetzt, nachdem sie ihre Vorräte an Treibstoff einigermaßen aufgefüllt hatten, würde langsam eine Sättigung eintreten.
    Es würde sie mißtrauisch machen, daß ihr Gegner sie gewähren ließ, daß nicht der geringste Versuch unternommen worden war, sie an der Auftankung zu hindern.
    Der Zeitpunkt war gekommen, sie aus ihren Träumen zu reißen, sie mit der grausamen Realität zu konfrontieren. Es würde ein böses Erwachen für sie geben, wenn sie erkannten, daß sie trotz all ihres Mißtrauens und ihrer Vorsicht in der Falle saßen.
    Mondvon-Gronk öffnete den Mund, um den entscheidenden Befehl zum Sturm auf das fremde Schiff zu geben. Aber er kam nicht mehr dazu, ihn auszusprechen.
    Plötzlich ging eine Erschütterung durch die Station. Ein Grollen hob an, als würde sich der Boden auftun und die Urgewalten des Planeten freilassen.
    Mondvon-Gronk wurde von den Beinen gerissen und gegen eine Wand geschleudert. Die Beleuchtung erlosch, und durch die Dunkelheit geisterten blitzartige Energieentladungen aus den explodierenden Geräten.
    Der Lare war inmitten eines Infernos aus entfesselter Energie.
    Feuer und Rauch und berstenden Wänden. Und als die Detonation verebbte, war von überall das Schreien der Verwundeten und Sterbenden zu hören.
    Endlich ging die Notbeleuchtung an. Mondvon-Gronk spürte den Griff helfender Hände.
    „Sind Sie verletzt, Kommandeur?"
    Mondvon-Gronk schüttelte seinen Stellvertreter ab.
    „Was ist passiert?" fragte er benommen.
    „Eine Bombe ist ganz in der Nähe der Station explodiert, Kommandeur. Einer der Rebellen muß sie gelegt haben ... Zum Glück ist nur geringer Schaden angerichtet worden. Aber die Verbindung zu den Abwehrforts und den Elite-Truppen ist unterbrochen."
    „Geringer Schaden, sagen Sie rief Mondvon-Gronk außer sich vor Zorn. „Die Explosion war so gewaltig, daß man sie auf dem fremden Schiff bemerkt haben muß. Das wird die Terraner aufscheuchen. Geben Sie Befehl an die Überschweren, den Kugelraumer zu stürmen. Signalisieren Sie den Bodenforts: Alle Geschütze Feuer auf das Schiff. Schnell, jetzt geht es um jede Sekunde. Das Schiff darf uns nicht entwischen."
     
    *
     
    In zehn Kilometer Entfernung von der SZ-2 wölbte sich plötzlich der Boden des NUG-Beckens. Riesige Brocken wurden herausgerissen und mit
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