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0737 - Unternehmen NUG

Titel: 0737 - Unternehmen NUG
Autoren: Unbekannt
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Gesicht war halb unter der SERT-Haube verschwunden. Er steuerte in den letzten Landungsphasen das Schiff allein mit seinem Geist.
    Langsam und ruckfrei schwebte die SZ-2 auf das Landefeld inmitten des NUG-Beckens zu.
    Der Emotionaut nahm immer wieder Kurskorrekturen vor, um das gigantische Schiff genau über dem Antigravschacht zu halten, durch den die Treibstoffbehälter zur Oberfläche gebracht werden sollten. Wollte man ohne den geringsten Zeitverlust arbeiten, dann mußte sich die Bodenschleuse der SZ-2 genau über diesem Schacht befinden.
    Das Schiff durchlief ein kaum merkbarer Ruck - die Andruckneutralisatoren reagierten auf die geringste Erschütterung und glichen sie aus -, als die vierundzwanzig Teleskoplandestützen auf dem Boden aufsetzten.
    Das Geräusch der Antriebsdüsen erstarb. Senco Anrat nahm die SERT-Haube ab. Als Ras Tschubai in sein Gesicht blickte, wirkte es verfallen und wie vom Tode gezeichnet, der Emotionaut war in diesen wenigen Minuten um Jahre gealtert.
    Ras Tschubai drückte ihm als stumme Geste des Dankes die Schulter - dann begab er sich in den Einsatz.
     
    *
     
    Die Antriebsdüsen der SZ-2 waren noch nicht verstummt, als sich bereits die Bodenschleuse öffnete. Arbeitsroboter regneten in ihren Antigravfeldern förmlich herab. Sie hielten in ihren Vielzweckwerkzeugen dicke Kabelstränge, die sich zu einer Länge von Hunderten von Metern entrollten.
    Wenig später hingen Dutzende solcher schenkeldicker Kabel wie Spinnfäden aus dem Schiff herab und verloren sich in der Tiefe des Depotschachts. Arbeitskommandos folgten diesen Kabeln durch den Schacht und von diesem aus in die nach allen Richtungen abzweigenden Röhren. Es gab 25 solcher Röhren mit einem Durchmesser von 15 Metern, die alle im Antigravschacht zusammenliefen und von hier zu den 25 Depotbunkern führten.
    Dort waren die so dringend benötigten NUG-Treibstoffkugeln in Antigravfeldern untergebracht. Und in jeden dieser Bunker führten zwei bis drei Kabel.
    Jedes dieser Kabel war an die Energiequellen der SZ-2 angeschlossen und sollte dazu dienen, die Feldprojektoren der NUG-Behälter während des Transports mit Energie zu versorgen.
    Die Fesselfelder innerhalb der Stahlkugelschalen durften nie abgeschaltet werden, weil sonst die hoch-komprimierte Protonenballung explosionsartig nach allen Seiten entweichen würde.
    Deshalb war nach Anschluß der schiffseigenen Energiekabel auch der schwierigste Teil des Unternehmens, die depotinterne Energieversorgung abzuschalten und den Stromzufluß von der SZ-2 zu aktivieren. Beides mußte tatsächlich gleichzeitig vor sich gehen, weil schon ein Energieausfall für die Dauer eine Nanosekunde zu einer Katastrophe geführt hätte.
    Jedem der Techniker war klar, daß der geringste Fehler zu ihrer aller Vernichtung führen konnte, und deshalb arbeiteten sie mit der Präzision von Maschinen.
    Der erste NUG-Behälter war über das Stromkabel an das Schiffskraftwerk angeschlossen. Der Energiefluß wurde durch einen Funkimpuls hergestellt und gleichzeitig die depotinterne Energieversorgung ausgeschaltet.
    Leitstrahlen erfaßten den schwerelos im Antigravfeld schwebenden, zwölf Meter durchmessenden Kugelbehälter und beförderten ihn in die waagrechte Röhre hinein. Von dort glitt der Behälter in den senkrechten Antigravschacht und diesen empor.
    Als er dessen oberes Ende erreichte, übernahmen Leitstrahlen und Antigravfelder der SZ-2 den weiteren Transport.
    Die erste Treibstoffkugel verschwand im Schiffsbauch und wurde über den Lastenantigravschacht, der auch zum Transport der ausgewechselten Triebwerke diente, in einen der Lagerräume gebracht.
    Hier sorgten Antigravprojektoren für absolute Schwerelosigkeit, um das Gewicht der Protonenmasse von 200.000 Tonnen zu neutralisieren. Kaum war der NUG-Behälter auf seinem Platz, wurde auf kabellose Energieversorgung umgeschaltet, das Stromkabel gelöst und wieder durch den Antigravschacht in die Depotstation hinuntergelassen ...
    Atlan und Senco Anrat beobachteten auf dem Bildschirm, wie die NUG-Treibstoffkugeln in Abständen von fünfzig Metern aus dem Schacht in das Schiff emporglitten. Der Emotionaut hatte unwillkürlich den Eindruck von an Schnüren aufgefädelten Riesenperlen.
    „Wir haben innerhalb der ersten Viertelstunde bereits dreißig NUG-Behälter eingebracht", rief ein Techniker an den Kontrollgeräten triumphierend. „Damit brechen wir alle Rekorde."
    Atlan lächelte.
    „Jetzt kann kaum noch etwas schiefgehen", sagte er mit einem
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