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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen
Autoren: Dämonenkiller
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hatten es gerade betreten, als ganz in der Nähe ein Blitz in einen Baum einschlug.
    Alirio fuhr zusammen.
    „Die Maultiere!" sagte er auf spanisch. „Sie werden noch getötet, wenn ich sie nicht irgendwo unterstelle. "
    „Bringen wir sie in den Stall", entgegnete der Mönch ruhig. Er hatte ein vierschrötiges, gutmütiges Gesicht und trat sehr gelassen auf. „Dort wird ihnen nichts passieren, se Dios quiere - so Gott will." „Bruder." Dorian zog ein Tuch hervor und rieb sich das Gesicht ab. „Ich bitte mein spätes Eintreffen zu entschuldigen."
    „Sie sind angemeldet?"
    „Nein. Aber ich hatte vor, mich hier mit einem guten Freund zu treffen, der ungefähr zur gleichen Zeit ankommen sollte."
    Der Mönch blickte ihn grübelnd an. „Wie ist Ihr Name, Senor?"
    „Dorian Hunter."
    „Hunter - Hunter. Vielleicht habe ich von Ihnen gehört. Sind Sie Engländer?"
    „Richtig." Der Dämonenkiller erwiderte den Blick. „Und mein Freund stammt aus Deutschland - genauer, aus Frankfurt am Main. Er heißt Peter Plank."
    „Der letzte Gast, den wir in diesen Tagen aufgenommen haben, ist vorgestern abend hier aufgekreuzt, Senor. Ein Franzose."
    Dorian schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Peter Plank kann höchstens vor ein bis zwei Stunden eingetroffen sein. Ich beschreibe ihn: Er fällt durch rotes, ziemlich langes Haar auf, trägt verwaschene Jeans und ein Hemd mit poppigem Muster. Ein richtiger junger Exzentriker. Er muß hier sein." „Nein, Senor. Und selbst wenn ich den Superior de Abadia, den Klosterabt, wecken würde, er könnte Ihnen keine bessere Auskunft geben. Ich führe in dieser Nacht die Wache und sehe jeden, der einoder ausgeht. Sie sind heute der erste Besucher abgesehen von Alirio, unserem braven Amigo hier." „Ich bringe jetzt doch die Maultiere weg", verkündete Alirio.
    Er wollte sich zum Gehen wenden, aber Dorian hielt ihn zurück.
    „Moment! Vielleicht breche ich gleich wieder auf. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Peter während der Reise so große Unterbrechungen hatte, daß er jetzt noch unterwegs ist. Nein, ich denke, er wurde aufgehalten. Ich muß ihn suchen."
    Der Mönch legte ihm eine Hand auf den Unterarm. „Wollen Sie sich mir nicht anvertrauen? Möglich, daß ich helfen kann."
    „Gewiß. Bruder, ich bin gekommen, um die Dämonen und deren Diener zu bekämpfen, die in dieser Gegend ihr Unwesen treiben. Sie haben Don Chapman, einen meiner besten Freunde, entführt."
    Er berichtete über den hermetischen Kreisel und das Tauschgeschäft, das ihm die Dämonen vorgeschlagen hatten.
    Der Mönch war bleich geworden. „Ich verstehe. Ich bin nun sicher, daß man Ihren Freund Plank abgefangen hat. Die Dämonen kennen hundert, tausend und abertausend Wege, um zu ihrem Ziel zu gelangen." Er bekreuzigte sich. „Nur hier sind sie noch nicht eingedrungen. Und sie werden sich hüten, das Haus Gottes mit ihren besudelten Pranken zu beflecken." Eindringlich fixierte er seinen Gast. „Senor Hunter, der zottige Dämon und seine Helfer hausen in der Burgruine. Wir wissen das ganz genau."
    „Wie heißt der Dämon?"
    „Ich weiß es nicht. Ich schätze, er hat keinen Namen."
    „Warum bekämpfen die Mönche dieses Klosters das Unwesen nicht?"
    Der untersetzte Mann schluckte heftig. „Senor Hunter, wir haben selbst Angst vor diesen Teufeln. Schon einige von uns wurden in deren Fänge gelockt und nicht wieder gesehen. Wenn sie uns draußen einzeln, zu zweit oder gar zu dritt stellen, sind wir verloren. Wir sind zu schwach. Nur hier, in Roncesvalles, haben wir den Kräften des Bösen etwas entgegenzusetzen."
    Er bekreuzigte sich wieder.
    Der Dämonenkiller bedrängte ihn: „Wo finde ich die Burgruine?"
    „Fünf Kilometer von hier, in südöstlicher Richtung."
    „Führen Sie mich hin, Bruder!"
    Der Mönch wich zurück. „Ich? Nein, das können Sie nicht verlangen. Ich bin nicht dazu ermächtigt, das Kloster zu verlassen. Und der Superior de Abadia will nicht, daß einer von uns einen derartigen Zug unternimmt."
    „Dann wird aber nie mit dem Spuk aufgeräumt", gab Dorian verbittert zurück. „Ich habe den Blauen Torto erwähnt. Wißt ihr nicht, wer das ist?"
    „Si, Senor", versetzte Alirio, der sich bisher wortkarg verhalten hatte, nun stammelnd. „Ein furchtbarer Dämon wurde geboren. Man weiß nicht, ob er in der Ruine steckt, aber er ist in der Nähe. Wir alle sind bedroht."
    Dorian machte eine grimmige Miene. „Dann bin ich auf der richtigen Spur. Meine letzten Zweifel sind ausgeräumt. Alirio,
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