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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen
Autoren: Dämonenkiller
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Bei jedem Stoß schrie der Dämon schaurig auf. Fünf, sechs Kreuze ragten schon an verschiedenen Körperstellen aus seinem verfilzten Fell hervor. Er war kein Vampir, und deswegen brauchte man ihn nicht durch einen gezielten Stich ins Herz zu pfählen, sondern konnte ihn auch auf diese Weise vernichten.
    Die Männer riefen Beschwörungsformeln. Im Chor stießen sie sie hervor. Der Dämon sank zu Boden und legte sich auf den Rücken. Erschöpft keuchte er. Dorian wetterte, unternahm aber nichts mehr, um bis zu dem Schrecklichen vorzudringen. Jetzt war es bereits aussichtslos, noch einen Dienst von dem Gesellen zu erwarten.
    Die baskischen Bauern überließen es ihrem Anführer, den entscheidenden Stoß zu führen. Sabreras zückte zwei große, matt glänzende Nadeln. Zweifellos waren sie aus Silber gefertigt. Der Dämonenkiller wußte, was nun kam.
    Die Pose, mit der sich der stolze Baske dem Dämonen näherte, hatte etwas von der Verhaltensweise eines Matadors in der Arena an sich. Mit angespanntem Gesicht kniete Sabreras vor dem stöhnenden Dämon nieder. Er schien zu zögern. Dann aber, urplötzlich, stieß er die Nadeln auf den Unheimlichen herab.
    Dorian sah nicht, wie die silbernen Nadeln in die Augen des Ungetüms eindrangen. Er legte auch keinen Wert darauf. Ein Schrei erklang. Eine Wolke aus schwefligem Qualm puffte hoch.
    Sabreras erhob sich, und die baskischen Bauern traten etwas zurück. Dorian blickte auf das Häufchen Asche und Staub, das von dem Untergang des Schrecklichen zeugte.
    Peter Plank stand von dem Teufelsaltar auf. Nackt und von der schwarzen Flüssigkeit besudelt, aber lachend, kam er zu Dorian Hunter herüber. „Zufrieden, Dorian?"
    „Keineswegs. Die Dinge hätten einen anderen Verlauf nehmen müssen." Der Dämonenkiller probierte ein Lächeln; es mißglückte. „Natürlich bin ich heilfroh, daß du lebst, Peter. Verstehe mich nicht falsch."
    „Wie könnte ich? Die ganze Suppe habe ich uns ja wohl eingebrockt, als ich mir den hermetischen Kreisel abjagen ließ."
    „Mach dir keine Selbstvorwürfe! Wir haben mit vielen unbekannten Faktoren gespielt. Ich hätte genausogut falschliegen können."
    Dorian ließ den Blick schweifen. Die Besessenen lagen bewußtlos oder ziemlich lädiert auf dem Boden des Opferraumes. Die Basken hatten sich um den Aschehaufen gruppiert.
    Dorian trat auf Alirio zu. „Bitte, hilf mir! Übersetze Sabreras, was ich zu fragen habe."
    Der schlanke Baske wandte den Kopf, als Alirio ihn ansprach.
    „Ich will wissen, ob er oder seine Freunde einen dreißig Zentimeter großen Mann gesehen haben, einen Puppenmann, der irgendwo in dieser Gegend mit einem ebenso winzigen Mädchen umherirrt. Ich muß ihn finden."
    Alirio dolmetschte, worauf Narciso Sabreras den Kopf schüttelte. Er richtete die Frage auch an seine Begleiter, doch die verneinten ebenfalls.
    Dorian mußte das glauben, obwohl es ihm so vorkam, als ob die Basken ihre Aussage nicht sehr überzeugend vorbrachten. Logen sie? Oder hielten sie ihn für verrückt, weil er von Zwergen berichtete, an deren Existenz sie nicht glaubten?
    Wie immer dem auch war - er mußte weiterhin nach Donald Chapman und dem Mandragoramädchen forschen. Und er mußte den Torto finden. Wenigstens wußte er nun, wo er ihn zu suchen hatte. Wer oder was war dieser Torto?
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