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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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nie richtig zuhören können!«, konterte Zamorra. »Stell dich nicht dümmer, als du bist, Mister MacFool! Du ziehst dich zurück, und Rhett und die Stiefel bleiben hier!«
    »Ja, das ist doch endlich mal eine klare Aussage«, brummelte Fooly, der immer das letzte Wort haben wollte. »Warum sagt man mir das nicht sofort? Übrigens, Chef, du könntest mir einen großen Gefallen tun. Gib mir die Stiefel, damit ich sie verbren…«
    »Du bist ja immer noch hier!«, fuhr Nicole ihn an. Da watschelte der Jungdrache hastig auf seinen kurzen Beinen davon. »Immer auf die Kleinen«, wiederholte er dabei.
    Lady Patricia wandte sich ihrem Sohn zu. »Woher hast du diese Stiefel?«
    »Gefunden!«, maulte der. »Und was man findet, darf man doch behalten, oder?«
    »Nur wenn es keinem anderen gehört! Und diese Stiefel gehören Zamorra.«
    »Hat mir keiner gesagt«, seufzte Rhett. »William hat sie auf den Gang gestellt, und da habe ich sie gefunden.«
    »Wie bitte? Wenn du sie gefunden hast, woher willst du dann wissen, dass der Butler sie da hin gestellt hat?«
    »Ja, nun, äh… und außerdem haben sie mich aufgefordert, sie anzuziehen, damit sie endlich mal wieder was erleben können.«
    »Haben wir gar nicht!«, leugneten Righty und Lefty im Chor.
    In diesem Moment meldete sich das Visofon. Jeder bewohnte und genutzte Raum im Château Montagne war mit der computergesteuerten Bildtelefonanlage verbunden. Es konnte intern und auch nach außen telefoniert werden. Wenn der Gesprächspartner ein ganz normales Gerät hatte, blieb der Monitor eben dunkel, der zugleich Zugriff auf das Computersystem erlaubte. An jeder Sprechstelle gab es diese Zugriffsmöglichkeit, die über Tastatur oder Sprache gesteuert werden konnte.
    Auf dem Monitor in einer Ecke der Eingangshalle, zwischen zwei Ritterrüstungen, zeigte sich das Porträt des Butlers William. »Professor, Mademoiselle Duval… Da ist ein Anruf, ein Fernge…«
    »William!«, unterbrach Zamorra. »Haben Sie die Stiefel aus dem Safe genommen?«
    »In der Tat, Monsieur, das habe ich. Die miefen inzwischen den ganzen Safe voll, ich wollte sie ein wenig auslüften. Hätte ich das nicht tun sollen?«
    »Schon gut«, winkte Zamorra ab.
    »Monsieur, das Ferngespräch…«
    »Augenblick noch«, sagte Zamorra und wandte sich wieder dem jungen Sir Rhett zu. »Du ziehst die Stiefel wieder aus und stellst sie dorthin, woher du sie genommen hast. Und wenn du das nächste Mal etwas… äh… findest, was dir nicht gehört, fragst du erst einmal, ja? Das sind nämlich magische Stiefel!«
    »Aye, Captain!« Und Rhett salutierte wahrhaftig, um dann in den für ihn viel zu großen Stiefeln davonzuschlackern, bemüht, dabei nicht über die eigenen Füße zu stolpern.
    Noch bevor Rhett mit den Stiefeln außer Sicht- und Hörweite verschwunden war, vernahmen die anderen Leftys schrillen Protest: »Hast du das gehört, Righty? Wir miefen den Safe voll, hat er gesagt! Warum wohl? Weil wir nie an die frische Luft kommen, nie was zu tun kriegen…«
    Zamorra grinste.
    »Das fehlt mir auch gerade noch«, sagte er. »Ständig mit den Stiefeln da rüber diskutieren müssen, ob es nun sinnvoll ist, in eine Pfütze zu treten oder nicht…«
    Immerhin verfügten diese Stiefel über magische Kraft, die Zamorra zumindest am Boden vor schwarzmagischen Einwirkungen - und womöglich auch vor Fallen - schützte. Da er sie aber noch nicht lange besaß und seit damals auch noch keinen Grund gefunden hatte, sie erneut einzusetzen, wusste er nicht genau, was sie tatsächlich konnten.
    »Lord Zwerg sieht einfach süß aus in den Dingern«, stellte Nicole schmunzelnd fest. »Und er hat Spaß daran. Vielleicht solltest du sie ihm zum Geburtstag schenken.«
    »Weißt du, was auch einfach süß aussehen könnte?«, grinste Zamorra. »Wenn du sie trägst - und sonst überhaupt nichts.«
    »Setz ihr nicht schon wieder ’nen Floh ins Ohr«, protestierte Lady Patricia kopfschüttelnd. »Nicole bringt es fertig und macht das! Und das auch noch vor dem Jungen! Und du sollst ihn nicht immer Lord Zwerg nennen! Er heißt Rhettl«
    »Also, so ist es ja nun auch wieder nicht«, wehrte Nicole sich.
    »Verzeihung, das Ferngespräch…«, warf Butler William vom Monitor her erneut ein.
    »Ja doch, gleich!«, winkte Zamorra ab.
    »Es ist ein Auslandsgespräch!«
    »Warum sagen Sie das nicht gleich? Wer ist denn dran?«
    »Miss April Hedgeson…«
    ***
    Erst vor kurzem hatten sie mit April zusammen ein haarsträubendes Abenteuer an der
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