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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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saudischen Küste des Roten Meeres erlebt - ein Krakenwesen, das offenbar vom Silbermond der Spiegelwelt stammte, war aufgetaucht und hatte Schrecken verbreitet. Dabei war es zu einer erheblichen Meinungsverschiedenheit zwischen Nicole Duval und ihrer einstigen Studienfreundin April Hedgeson gekommen, worauf Nicole im Gespräch mit Zamorra geäußert hatte, sie werde es sich überlegen, noch einmal »ja« zu sagen, wenn April sie eines Problems wegen anriefe. [1]
    Sicher war das nicht ganz so ernst gemeint, wie es gesagt wurde. Immerhin waren die beiden, auch wenn sie sich in den letzten Jahren sehr selten gesehen hatten, sehr intensiv miteinander befreundet, und in ihren gemeinsamen wilden Zeiten hatten sie nichts anbrennen lassen und waren für jede Aktion gut gewesen - egal, in welcher Hinsicht, oder, wie April es einmal scherzhaft genannt hatte, »alles, außer Mord«.
    Nach der Krakengeschichte waren Zamorra und Nicole in Paris gewesen, wo sie eine Polizistin aus Indien kennengelernt hatten - Asha Devi. Nicht gerade eine sympathische Figur, weil sie recht radikal vorging und sich wenig um Vorschriften und »political correctness« kümmerte, aber immerhin - ein Mitglied der »Demon Police«! Selbst Zamorra war es bis dahin unbekannt gewesen, dass es in Indien eine Polizeiabteilung gab, die sich ganz offiziell mit Dämonen und Magie befasste! Er kam sich bei dem Gedanken daran fast so vor wie in einem »Harry Potter«-Roman, in dem es ein Zaubereiministerium gab, das sich um derlei Dinge kümmerte…
    »Wenn wir früher von der Demon Police gewusst hätten«, sagte er, als sie ins Château Montagne zurückgekehrt waren, »hätten wir es damals mit dem Kobra-Dämon Ssacah und seinen Anhängern vielleicht einfacher gehabt. Wir hätten den Leuten einen Tipp geben können…«
    Und nun meldete sich April wieder.
    Über Bildtelefon. Also mit Sicherheit nicht von ihrer Yacht aus, denn trotz aller hypermodernen Technik, über welche das Schiff verfügte, gab es das an Bord noch nicht. Bei der Konstruktion der SEASTAR II hatte April auf eine Menge anderer Dinge Wert gelegt. Aber es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis sie nachrüstete…
    Der Bildhintergrund kam Zamorra irgendwie bekannt vor. »Bist du mal wieder zu Hause?«, fragte er.
    Zu Hause, das war ihre Villa am Gardasee in Italien, nahe am Strand und etwa 2 km südlich des Ortes Bardolino. Zamorra und Nicole waren früher oft dort gewesen.
    »Ja«, sagte April. »Könnt ihr hierher kommen? Bitte! Und schnell.«
    »Was ist denn los?«, wollte Nicole wissen. »Bist du in Schwierigkeiten?«
    »Und ob! Was ist, könnt ihr kommen? Ich zahle euch den Flug nach Verona. Dort holt euch ein Hubschrauber ab.«
    »Womit haben wir denn zu rechnen?«, fragte Zamorra. »Ich denke mal, dass es keine normalen Schwierigkeiten sind, sonst würdest du nicht uns anrufen, oder? Womit werden wir es zu tun bekommen?«
    »Bringt mit, was ihr an magischem Utensil habt«, sagte April unruhig.
    »Bringt alles mit. Und - beeilt euch, bitte! Ich glaube, ich habe nicht mehr viel Zeit…«
    »Wie wäre es, wenn du uns mehr darüber erzählen würdest?«, verlangte Nicole.
    »Sobald ihr hier seid. Kommt ihr? Und wann?«
    »Mit dem nächsten Flug von Lyon aus, den wir erreichen können.«
    Nicole trat an die Tastatur und öffnete eine zweite Telefonleitung. Sie rief bereits am Flughafen in Lyon an. Dort waren Zamorra und sie als »Stammkunden« bekannt.
    »In vier Stunden geht eine Maschine, April. Aber nicht direkt, sondern über Innsbruck«, teilte Nicole ihre Erkenntnisse sofort April mit. Dabei spielte es keine Rolle, dass die computergesteuerte Telefonanlage zwei Gespräche zugleich an einem Terminal laufen hatte. Es musste nur kurz per Tastendruck umgeschaltet werden.
    »Gib mir die Flugnummer, ich buche für euch Lyon-Innsbruck und den Anschluss Innsbruck-Verona. Oder, wenn das zu lange dauert, holt euch der Hubschrauber aus Innsbruck ab.«
    »Alles klar«, bestätigte Nicole. »Wir sehen uns dann heute Abend.«
    Die beiden Verbindungen wurden abgeschaltet.
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »So dringend hat sie es noch nie gemacht«, sagte er. »In Ordnung, in vier Stunden geht die Maschine, das heißt, dass wir maximal drei Stunden haben, die Köfferchen zu packen und mit den Regenbogenblumen nach Lyon zu gehen. Taxifahrt zum Flughafen, einchecken… Könnte hinkommen.«
    »Wir sollten wohl wirklich alles aufbieten, was wir haben. April hat Angst«, sagte Nicole leise. »Ich weiß
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