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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben
Autoren: W.K. Giesa
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Verjüngung anhielt, während ich schlief. Das ist eigentlich immer noch so«, erklärte April. »Ich könnte den Vorgang also verlangsamen, wenn ich mehr schlafe. Aber… dann kommen die Albträume, und ich kann nicht mehr schlafen, denn die Träume sind schlimmer als alles andere.«
    »Darüber musst du uns mehr erzählen«, verlangte Zamorra.
    »Deshalb«, sagte April, »habe ich euch hergebeten. Als wir es letztens mit dem Kraken zu tun hatten, dachte ich noch, ich würde es schaffen. Ich habe ein wenig experimentiert, aber ich finde keinen Zauber, der es aufhält. Ich brauche eure Hilfe. Bitte… ich will nicht noch jünger werden… sonst kann ich nicht mal irgendwann sterben, weil ich nicht geboren wurde…«
    ***
    Ich will nicht noch jünger werden!
    Jünger zu werden, dem Alter ein Schnippchen schlagen - war das nicht der Traum eines, jeden Menschen?
    Aber doch nicht auf diese Weise!
    Ein makabrer Vergleich ging Zamorra durch den Kopf. Das Universum, entstanden durch den so genannten »Urknall«, anfangs ein winziger Punkt, dann in ständiger Ausdehnung begriffen, um irgendwann wieder in sich zusammenzustürzen und nach Milliarden von Jahren wieder zu jenem kleinen Punkt zusammenzuschrumpfen, um dann erneut zu explodieren und zu expandieren…
    Auch April Hedgeson stürzte ihrem persönlichen »Urknall« entgegen!
    Aber wie war das möglich?
    Wann genau hatte der Vorgang begonnen? Und warum?
    Von verschiedenen Zaubern sprach sie, die sie vergeblich angewandt haben wollte, um es aufzuhalten.
    »Kannst du dich an das Bild, das du uns vor Wochen schenktest, vielleicht nicht mehr erinnern, eben weil du junger wirst und es für dich jetzt in der Zukunft liegt?«, fragte Nicole.
    »So ein Quatsch!«, entfuhr es April. »Dann könnte ich mich ja auch an den Kraken und an viele andere Dinge nicht mehr erinnern! An so vieles nicht…«
    »Pardon, da habe ich wohl gerade falsch geschaltet«, murmelte Nicole, die an ein Mädchen namens Eva hatte denken müssen. Eva, die jedesmal, wenn sie wie aus dem Nichts auftauchte, nicht mehr wusste, was sie zuvor erlebt hatte, und die auch jedesmal ein wenig jünger aussah… Sie hatte sich lange nicht mehr gezeigt. Wo mochte sie jetzt stecken, wie ging es ihr? Lebte sie überhaupt noch, die Einhornreiterin? Dunkle Mächte waren hinter ihr her, versuchten sie zu töten.
    Ein weiteres ungelöstes Rätsel…
    Zamorra hatte unterdessen die Hausbar okkupiert und füllte drei Gläser. Für sich Whisky, für Nicole Sherry, aber als er davon auch etwas in Aprils Glas füllen wollte, wehrte die ab. »Auch den MacAllan, aber randvoll!«, verlangte sie.
    »Seit wann bist du unter die Säufer gegangen?«, fragte Nicole kopfschüttelnd.
    »Säufer? Ich? Nie im Leben, dafür ist das Zeug zu gut und zu teuer, um es einfach zu kippen, und wenn ich Badewanne spiele und mich langsam, aber sicher voll laufen lasse, wird mein Problem davon auch nicht kleiner, nur kriege ich tags drauf noch eines dazu, und das ist dann ein ausgewachsener Kater!«
    Zamorra kam mit den Gläsern zu den beiden Frauen und teilte aus.
    »Zum Wohl«, seufzte April. »Auf eure Freundschaft - die ich hoffentlich noch lange erleben kann.« Sie nahm einen ziemlich gewaltigen Schluck, und in Nicole wollte der Verdacht nicht schwinden, dass April ihr Verjüngungsproblem doch ertränken wollte.
    Das halb geleerte Glas setzte sie neben sich auf den kleinen Glastisch, zog die Beine hoch und die Knie bis unters Kinn, schlang die Arme um ihre Beine. »Und jetzt wollt ihr beide wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist«, sagte sie.
    Zamorra nickte.
    Er und Nicole setzten sich der Engländerin gegenüber. »Schieß los«, bat der Parapsychologe.
    »Es ist ziemlich genau zwei Jahre her«, sagte sie. »Wir waren mit der SEASTAR II im Golf von Mexiko. Ich wollte in Corpus Christi, Texas, jemanden treffen, der starkes Interesse an Grym-Schiffen hatte. Ich hatte seinen Namen noch nie gehört und fragte mich, woher er mich kannte. Wir gehen mit unseren Booten auf keine Messe. Mundpropaganda reicht. Wir könnten uns sonst sicher nicht vor Bestellungen und Aufträgen retten und müssten Lizenzen vergeben. Das will ich aber nicht. Die kleinen raffinierten Gemeinheiten, die wir einbauen, um die Schiffe besser und schneller und sicherer zu machen als die der Konkurrenz, will ich nicht in fremden Händen sehen. Wir schauen uns die Kundschaft auch immer sehr genau an. Nun gut, ich stimmte also dem Treffen zu, und wir legten im Hafen von Corpus
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