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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten
Autoren: Unbekannt
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Zwangslage erkannte und wußte, daß ich nicht so reden konnte, wie ich wollte. Ich wiederum gab ihm versteckt zu verstehen, daß er unter Umständen Befehle zum Handeln von mir zu erwarten hatte.
    Als die zehn Maahks ungeduldig zu werden begannen, unterbrach ich die Verbindung. Die Maahks schienen darüber zufrieden, daß ihnen durch diesen Funkspruch die Ultraschlachtschiffe vom Leibe gehalten wurden.
    Wir einigten uns darüber, eine unserer Unterkünfte aufzusuchen und die Verhandlungen dort zu führen.
    Auf dem Wege dorthin tauchte Aphon Chachmere an meiner Seite auf und gab mir durch ein Kopfnicken zu verstehen, daß Betty Toufry den Materietransmitter telekinetisch außer Betrieb gesetzt hatte.
    Und dann flüsterte mir Betty mit Chachmeres Stimme zu: „Das wird Sie interessieren, Tekener. Es sind diese jungen Maahks der neuen Generation, die die Impulse der sechstausend toten Maahks aus den Weltraumbahnhöfen empfangen."
    Das war allerdings eine interessante Neuigkeit.
     
    *
     
    Um nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen, brachte ich das Gespräch zuerst auf die toten Maahks und die geheimnisvollen Impulse, die von ihnen ausgingen. In diesem Zusammenhang warf ich die Frage auf, ob die Maahks der neuen Generation parapsychische Fähigkeiten besaßen. „Haben Sie wirklich noch nie etwas vom Zerkath gehört, Ronald Tekener?" fragte Grek-2 in echtem Erstaunen. Die anderen Maahks ließen die Augen rollen und blickten sich verwundert an.
    Ich hatte einen Translator zur Unterstützung aufgestellt, damit auch die Wissenschaftler, die des Kraahmak nicht mächtig waren, an den Verhandlungsgesprächen teilnehmen konnten.
    Und der Translator übersetzte den Begriff „Zerkath" mit: Die sanften Stimmen unserer Toten! „Wir haben nie ein Geheimnis aus dem Zerkath gemacht", fuhr Grek-2 fort, als ich seine Frage verneinte. „Aber andererseits haben wir schon über ein Jahrhundert keine Verbindung mehr zur Milchstraße, so daß Sie die neuere Entwicklung unseres Volkes gar nicht kennen können. Für unsere Generation ist das Zerkath schon zu so einer Selbstverständlichkeit geworden, daß wir uns keine Gedanken mehr darüber machen."
    „Wir fanden natürlich heraus, daß es sich um psionische Impulse handelt", erklärte ich großsprecherisch. „Aber wir konnten ihre Bedeutung nicht enträtseln."
    „Das liegt auch nicht in unserem Sinn", sagte Grek-3. Die Maahks schienen sich darüber zu amüsieren, daß uns die „sanften Stimmen ihrer Toten", eine so harte Nuß zum Knakken aufgegeben hatten.
    Aus ihren weiteren Andeutungen erfuhr ich, daß die Toten von Lookout-Station und Midway-Station schon zu Lebzeiten paratechnisch geschult und für diesen Aufgabenbereich programmiert worden waren.
    Nach ihrem organischen Tode wurden sie in den Wabenkuppeln energetisch konserviert. Die E-Konserven hatten gleichzeitig die Aufgabe, die PSI-Impulse derart zu verzerren, daß Fremde sie nicht klassifizieren oder gar entschlüsseln konnten. Deshalb waren sie für Betty Toufry auch undefinierbar gewesen.
    Die eigentliche Aufgabe der toten Maahks war es, ihre lebenden Artgenossen mittels des Zerkaths vom Eintreffen der ersten Konzilsschiffe bei den Weltraumbahnhöfen zu verständigen.
    Das funktionierte auch - das heißt, die „sanften Stimmen der Toten" meldeten die Ankunft unserer Raumschiffe, nur zogen die Maahks in Andro-Beta die falschen Schlüsse daraus.
    Nur deshalb war es zu dem unerfreulichen Mißverständnis gekommen, beteuerte Grek-7.
    Nun, ich gab den Maahks der neuen Generation Gelegenheit, ihren Fehler wiedergutzumachen.
    Nachdem sie mir noch ausführlich erklärten, daß das Zerkath nur auf Angehörige ihres Volkes und ihrer Generation anzuwenden sei, sie also nur mit diesen über den Tod hinaus in Verbindung stehen konnten, steuerte ich das Gespräch auf mein Anliegen zu. „Dieser Zwischenfall wird die Beziehungen zwischen unseren Völkern nicht trüben", erklärte ich feierlich. „Zumindest was die Menschen betrifft."
    „Das Verständnis, das ihr für unsere Probleme aufbringt, zeigt die wahre Größe der Menschen", sagte Grek-1. „Wir sind tief in eurer Schuld."
    „Die Maahks könnten bald Gelegenheit erhalten, sich den Menschen erkenntlich zu zeigen", meinte ich. „So?" Grek-1 versteifte sich leicht. „Ich komme in einer bestimmten Mission nach Andro-Beta", führte ich weiter aus. „Wir wußten, daß die Maahks von den Laren verschont geblieben sind und nahmen an, daß sie ihre militärische Stärke
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