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0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

Titel: 0720 - Zwei Verdammte aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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paralysiert. Sie wollte zwar weg, doch die Befehle ihres Hirns konnte der Körper nicht umsetzen.
    Die Echos steigerten sich.
    Gladys erkannte daran, wie nahe ihr dieses menschliche Untier schon war. Sie roch ihn auch. Erst jetzt kam ihr dieser widerliche Geruch so richtig zu Bewußtsein. Dieser ganze Mensch stank, als wäre er aus einem fauligen Tümpel gekrochen.
    Sie ahnte den Schatten, als er sich über sie beugte. Dann spürte sie seine Hände.
    Sie glitten über ihren Körper und suchten eine Stelle, wo sie richtig zupacken konnten.
    Sollte sie hier im Gang getötet werden?
    Die Hände kamen unter ihren Achseln zur Ruhe. Wieder drang ein Grunzen oder Schmatzen aus dem Maul des Verdammten. Er gierte nach seinem Opfer, er wollte es und zerrte es hoch.
    Gladys kam sich vor wir eine leblose Puppe, die ein Kind in die Höhe gezerrt hatte. Sie konnte nichts tun, aber sie wimmerte, als der Schmerz sich in ihrem Rücken zu vervielfältigen schien. Sie hing im Griff des Verdammten wie ein Bündel.
    Mit ihr zusammen drehte er sich und schleifte sie auf die offenstehende Zimmertür zu.
    Das war der Raum, in, dem sie sterben würde, der zu ihrem Grab werden sollte.
    Sie atmete keuchend, sie holte intervallweise Luft. Die Schmerzen wanderten vom Rücken her nach vorn, erreichten auch ihre Brust, wo sie weiterhin tosten.
    Die Beine der armen Frau waren gestreckt. Mit den Absätzen schleifte sie über den Holzboden. Ihr Gesicht war tränennaß, die Wangen zuckten, die Lippen ebenfalls, und dann hob der andere sie hoch. Dabei kam es ihr vor, als würde der Rücken in zwei Hälften geteilt.
    Er schleuderte sie nach vorn.
    Gladys fiel auf das Bett, federte nach. Die Schmerzen blieben, sie überdeckten alles, und selbst diesen verfluchten Hundesohn sah sie nur wie durch einen Schleier.
    Sein wüstes pockennarbiges Gesicht mit der schrecklichen Nase und dem aufgerissenen Maul.
    Dann waren die Pranken da. Sie gerieten in ihr Blickfeld und sahen aus wie Zangen.
    Genau in dieser Sekunde brach der Bann. Gladys McGuire schrie wie noch nie zuvor in ihrem Leben…
    ***
    Jessica Long bewegte sich nicht. Sie wußte, daß die Frau hinter ihr nicht bluffte. Mit dem rechten Auge schielte sie in den Innenspiegel, konnte sehen, daß die andere Person hinter ihr saß und sah einen Teil des verzerrten Gesichts.
    Dieses Weib erstickte beinahe an seinem Haß.
    Nur durch die Nase saugte sie den Atem ein. Sekunden vergingen. Ihr Herzschlag trommelte überlaut. Die Augen brannten, sie mußte sich nur zur Ruhe zwingen, schaffte es auch und stellte eine Frage, wobei die Stimme ihr selbst fremd vorkam.
    »Was soll das?«
    »Ganz einfach, Kleine. Wir beide werden eine Reise unternehmen. Du bist die beste Geisel, die ich mir wünschen kann. Du hast wohl gedacht, uns mit deinem Freund zusammen vernichten zu können. Aber das ist ein Irrtum gewesen. Wir sind stärker, wir sind besser.«
    »Und wohin soll ich fahren?«
    »Weg, Süße, einfach weg.«
    »Ich… ich kann nicht.«
    Saskia Beaufort lachte und blies Jessica dabei ihren warmen Atem in den Nacken. »Wieso kannst du nicht?«
    »Das Messer…«
    »Keine Sorge, ich werde es wegnehmen. Ich werde es aber so halten, daß ich es dir sofort von hinten in den Nacken stoßen kann, falls du Dummheiten machst. Ist dir das klar?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann sind wir uns ja einig, Süße.«
    Jessica hatte sich etwas erholt. Jetzt türmten sich Fragen auf, zu denen sie Antworten haben wollte.
    »Warum tust du das alles, verdammt? Weshalb machst du…«
    »Ich habe hier mein Glück gefunden. Ich bin ausgestiegen und traf auf meine beiden Freunde, die sich so wunderbar führen lassen. Zum erstenmal habe ich gespürt, was es bedeutet, Macht zu haben. Und die werde ich auch weiterhin auskosten. Klar?«
    »So ungefähr.« Das Messer verschwand vom Hals der blonden Jessie. Einen Moment später spürte sie dessen Spitze auf der Nackenhaut und auch den kleinen Stich, als sie eine winzige Wunde hinterließ, aus der ein dunkler Tropfen Blut perlte.
    »Jetzt fahr los, Blondie!«
    Jessica Long gehorchte. Sie startete den Wagen und verfluchte dabei den Umstand, nicht mit in das Haus gegangen zu sein…
    ***
    Er hatte mich erwischt. Wer immer es auch war, er hatte mich tatsächlich zu packen bekommen, und seine Hand war wie eine Würgeklammer, der ich nichts entgegensetzen konnte.
    Alles ging blitzschnell, ich blieb auch nicht auf der Stelle stehen, denn er zerrte mich mit einem Ruck zu sich heran, so daß ich das
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