Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
fester um die Flasche. Weiß schimmerten seine Knöchel durch die Haut. Er war entschlossen, den Mann anzugreifen, ihn niederzuschlagen und ihm Manieren beizubringen. Und er würde ihn der Polizei übergeben, denn entweder war dieser Kerl ein Geistesgestörter oder ein Verbrecher. In beiden Fällen durfte er nicht frei herumlaufen.
    Mieses Gefühl, einen Verrückten zum Doppelgänger zu haben, sagte sich Parker I.
    Er stürzte sich auf ihn und schlug zu - und Parker II ließ ihn zum erstenmal seine höllischen Qualitäten spüren.
    Es ging so schnell, daß es Parker I gar nicht richtig mitbekam. Der Doppelgänger blockte den Schlag ab und konterte schmerzhaft hart.
    Jeffrey Parker krümmte sich stöhnend. Die Wucht des Treffers warf ihn zurück und gegen den Kühlschrank. Er starrte den Widersacher entgeistert an und mußte bereits in dieser Anfangsphase des Kampfes erkennen, daß Parker II ihm an Kräften und Schnelligkeit bei weitem überlegen war.
    Oder hatte der verdammte Kerl nur Glück gehabt?
    Bordmans Sekretär wollte es wissen. Wütend griff er den Doppelgänger ein zweitesmal an. Seine Faust, die immer noch um die Flasche geschlossen war, landete an der Kinnspitze des Gegners, und er rechnete damit, daß der Mann zu Boden ging.
    Einen solchen Treffer konnte man doch nicht verdauen.
    Aber Parker II konnte es.
    Er zeigte nicht die geringste Wirkung, stieß mit beiden Händen Parker I zurück, und dann geschah etwas Unglaubliches: Der Doppelgänger verzog sein Gesicht zu einem teuflischen Grinsen, und Parker sah, wie sich die Zähne des Kerls veränderten. Zu Schlangenzähnen wurden sie, und der Mann stieß ein gefährliches Zischen aus.
    Parker I wich entsetzt zurück. »Nein«, ächzte er. »Das ist doch nicht möglich…«
    Er nahm die Brille ab und fuhr sich über die Augen, als wollte er ein Trugbild wegwischen, aber der Mann mit den Schlangenzähnen blieb. Und bekam er in diesem Augenblick nicht auch einen Kobrakopf?
    Ich bin wahnsinnig! schrie es in Parker I, während sein Widersacher näherkam.
    Die Hände des anderen verfärbten sich, nahmen einen rötlichen Ton an. Aber das war nicht nur Farbe. Das war Hitze. Die Hände des Unheimlichen begannen zu glühen!
    »Um Himmels willen…«, stöhnte Parker I.
    Plötzlich hatte er entsetzliche Angst. Dieser Mann war ein Ungeheuer. Wieso, das war im Moment unwichtig. Nach einer Erklärung konnte er später suchen. Vorausgesetzt, es gab noch ein Später für ihn.
    Hilfe. Er brauchte Hilfe. Wenn Jayne kam, würde Parker II vielleicht abgelenkt sein.
    Er riß den Mund auf, pumpte die Lunge voll und wollte losbrüllen, aber Parker II ließ es nicht zu.
    Mit zwei schnellen Schritten war der teuflische Kerl bei seinem Opfer und legte ihm die glühende Hand aufs Gesicht.
    Die Hitze! Diese furchtbare, schmerzhafte Hitze!
    Parker I wollte zurückzucken, doch sein Gegner hielt ihn mit der zweiten Hand fest. Der Schmerz machte Parker I fast verrückt. Er bekam keine Luft. Und irgend etwas geschah mit seinem Gesicht! Sein Körper erschlaffte, das Gin-Tonic-Fläschchen fiel zu Boden und zerplatzte, und als sein Mörder ihn losließ, fiel er in sich zusammen…
    ***
    London Road.
    AFRICAN SHOP stand über dem Laden, und im Schaufenster sah ich Masken aus Ebenholz, handgeschnitzte Elfenbeinfiguren, Hocker, die mit Zebrafell bespannt waren, Löwenkrallen, die in Silber gefaßt waren und angeblich Schutz gegen böse Geister boten… Es gab ein Riesenangebot an afrikanischen Waren in Rick Stubbs' Geschäft.
    Er beriet ein junges Pärchen, als ich eintrat.
    »Einen Augenblick, Sir«, sagte er freundlich zu mir.
    »Lassen Sie sich Zeit.«
    »Wenn Sie sich inzwischen umsehen wollen.«
    Stubbs war ein alter Mann mit dicken Tränensäcken und feuchten Augen. Hellbraune Altersflecken bedeckten seine Hände, und er hatte nur noch einen spärlichen grauen Haarkranz. Ich schätzte, daß er zwanzig Kilogramm Übergewicht auf die Waage brachte, und unter seinem Kinn schwabbelte ein dicker Fettwulst, wenn er sprach oder den Kopf schüttelte.
    Die jungen Leute kauften einen Burnus und gingen.
    Ich nahm ein schwarzes Lederband in die Hand, an dem eine kleine Silberhand hing.
    »Dieser Talisman wurde von einem afrikanischen Priester geweiht«, sagte Rick Stubbs hinter mir. Ich legte das Ding wieder an seinen Platz und drehte mich um.
    Aus der Nähe sah Stubbs noch sehr vital aus. Er verfügte zwar mit Sicherheit nicht mehr über die Ausdauer der Jugend, schien aber nach wie vor kräftig zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher