Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hältst du mich?« wollte ich wissen.
    »Das weißt du«, sagte Vicky Bonney und streichelte mich mit ihrer schlanken Hand. Ich wußte, daß ich zu dieser Party gehen würde. Vicky erreichte bei mir ja fast immer, was sie wollte. Nur in ganz seltenen Fällen blieb ich hart. Da lagen dann auch triftige Gründe dafür vor.
    Mr. Silver erhob sich. »Gehen wir, Tony?«
    »Wo wollt ihr hin?« erkundigte sich meine blonde Freundin und schaute mich mit ihren veilchenblauen Augen enttäuscht an. Sie hatte anscheinend damit gerechnet, daß ich heute nichts zu tun hatte, aber da hatte sie sich leider verrechnet.
    Ein Wort, das uns beunruhigte, schwebte im Raum.
    MARBU.
    Es war Mr. Silver zu Ohren gekommen. Wir wußten leider nicht viel darüber. Nur, daß damit ein gefährlicher afrikanischer Zauber verbunden war.
    Und daß Marbu nach London gekommen war.
    Eine Religion, eine Weltanschauung, eine Magie, die vielen Menschen den Tod bringen konnte.
    Wir wußten nicht, wo wir mit unseren Ermittlungen beginnen sollten. Mr. Silver hatte ein paar Namen ausgegraben, die er überprüfen wollte, und ich hatte die Absicht, mich mit einem Mann zu unterhalten, der angeblich recht gut über afrikanische Geheimreligionen Bescheid wußte.
    Wer den Marbu-Zauber gut beherrschte, sollte imstande sein, Tote zum Leben zu erwecken und sich auch Geister und Dämonen dienstbar zu machen.
    All das sagte ich meiner Freundin, und sie hatte Verständnis dafür, daß ich keine Zeit hatte, mir ein paar nette Stunden mit ihr zu machen.
    Ich holte meinen schwarzen Rover aus der Garage, und Mr. Silver setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Ich fuhr nach Knightsbridge, südlich des Hyde Parks, und ließ den Hünen mit den Silberhaaren aussteigen.
    »Wo treffen wir uns?« fragte der Ex-Dämon zum offenen Seitenfenster herein.
    »Kennst du das ›Black Stork‹?«
    »Wir waren schon mal zusammen da.«
    »Wundert mich nicht. Man nennt uns ja schon die siamesischen Zwillinge, weil wir so häufig zusammen sind.«
    »Stört es dich?«
    »So lange du nicht mit ins Schlafzimmer willst, wenn ich zu Vicky gehe, ist alles in Ordnung«, erwiderte ich grinsend. »Ich warte in einer Stunde im ›Black Stork‹ auf dich.«
    »Okay. Komm inzwischen nicht unter die Räder.«
    »Bestimmt nicht. Ich weiß schließlich, daß ich noch gebraucht werde.«
    »Tatsächlich? Von wem?«
    »Tritt zurück, sonst kann ich der Versuchung nicht widerstehen, dir über die Zehen zu fahren«, sagte ich und gab Gas. Wir neckten einander immer. Es war niemals ernst gemeint. Wenn es hart auf hart ging, hielten wir wie Pech und Schwefel zusammen. Es war die ungewöhnlichste Freundschaft, die es geben konnte. Ein Mensch und ein ehemaliger Dämon, der dem Bösen abgeschworen und sich auf die Seite des Guten geschlagen hatte. Seither bekämpfte Mr. Silver die schwarze Macht mit ihren eigenen Waffen.
    Ich fuhr weiter nach Westminster und überquerte die Themse. Die Rush-hour hatte eingesetzt, und in jeder zweiten Straße gab es einen Verkehrsinfarkt. Ein Glück, daß ich es nicht eilig hatte.
    In der London Road gab es einen kleinen Laden, in dem man so ziemlich alles, was afrikanischen Ursprungs war, kaufen konnte. Er gehörte einem Mann namens Rick Stubbs. Ich war gespannt, wie Stubbs meinen Besuch aufnehmen würde.
    ***
    Jeffrey Parker starrte sein Gegenüber verdattert an. Er hatte den Eindruck, in einen Spiegel zu sehen. Bei dem andern stimmte einfach alles. Sie waren einander ähnlicher als eineiige Zwillinge. Wie war so etwas möglich?
    »Wer sind Sie?« fragte Parker I verblüfft.
    »Ich bin Jeffrey Parker«, sagte der andere lächelnd. Sogar die Stimme ist dieselbe, durchfuhr es Parker I.
    »Wie kommen Sie in dieses Apartment?«
    »Durch die Tür.«
    »Es war abgeschlossen.«
    Parker II zuckte mit den Schultern. »Schlösser…«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie sind in die Wohnung meiner Freundin eingebrochen?« fragte Parker I empört.
    »Tja, sieht so aus.«
    »Sie sind sich doch wohl darüber im klaren, daß das sehr unangenehme Folgen für Sie haben wird. Ich werde Sie der Polizei übergeben.«
    »Du wirst gar nichts«, erwiderte Parker II kalt und gelassen.
    Parker I kniff gereizt die Augen zusammen. »Ich verbiete Ihnen, mich zu duzen!«
    Sein Doppelgänger lachte ihn aus. »Spiel dich nicht auf. Mit dir ist es aus und vorbei. Du bist erledigt, mein Junge. Ich werde ab sofort deine Rolle übernehmen.«
    »Sie… Sie sind ja nicht bei Trost!« fauchte Parker I, und seine Hand schloß sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher