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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge
Autoren: A.F.Morland
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Ein Schädel - hundertmal so groß wie ein normaler Kobrakopf - stieß aus dem Feuer hervor, verschwand aber gleich wieder, und es hatte den Anschein, als würden die Flammen sich in das Reptil hineinfressen.
    »Das Bild jetzt!« verlangte Uharra. »Schnell! Die Fotografie!«
    Sie klebte an der Unterseite der Holzkiste. Lawassa nahm sie ab und reichte sie dem Medizinmann. Sie zeigte einen Mann um die Vierzig. Blond war er und Brillenträger.
    Uharra gab dem Feuer das Bild zu fressen. Flammenzähne schlugen in das Fotopapier, und ein gieriges Knurren war zu hören. Das Feuer, ein rätselhaftes Lebewesen, zerriß und verschlang die Fotografie, auf der ein Mann namens Jeffrey Parker zu sehen war.
    »Nun wird Marbu seinen Schöpfungsakt vollziehen«, sagte Uharra in feierlichem Ton.
    Und der Marbu-Geist formte aus Dampf, Feuer und Gift ein Wesen, das zunächst noch keine Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte, aber der Akt war noch nicht abgeschlossen.
    Unsichtbare Hände hoben das Wesen aus der Eisenschale, in der kein Feuer mehr brannte, modellierten weiter, und als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, stand ein weißer Mann vor den Negern.
    Jeffrey Parker, der Sekretär des bekannten Schriftstellers Paul Bordman.
    ***
    Jubilee war ein ganz reizendes Mädchen, erst siebzehn Jahre alt, aber mit einer ungewöhnlichen Vergangenheit behaftet. Vier Jahre alt war sie gewesen; als ein Dämon namens Cantacca sie aus dem Haus ihrer Eltern entführte.
    Dreizehn Jahre lebte sie bei ihm auf der Prä-Welt Coor, dieser Welt der Zauberer, Saurier, Elfen und Magier. Als Cantacca das Mädchen zu seiner Frau machen wollte, was mit einer Dämonenweihe verbunden gewesen wäre, rückte sie aus. Sie floh, obwohl ihre Chancen verschwindend gering waren, auf Coor überleben zu können, aber der Tod war ihr lieber, als Cantaccas Gefährtin zu werden.
    Sie hatte Glück gehabt und war auf Tony Ballard und dessen Freunde gestoßen, die auf Coor eine wichtige Mission zu erfüllen hatten, und als sie damit fertig waren, nahmen sie Jubilee mit auf die Erde. [1]
    Hier war sie nun, und es fiel dem hübschen, sympathischen Prä-Welt-Floh ungemein schwer, sich an die neue, ungewohnte Umgebung zu gewöhnen.
    Ihre Eltern lebten noch, das wußte sie von Cantacca. Aber sie hatte keine Ahnung, wo, und kannte den Familiennamen nicht. Tony Ballard hatte versprochen, ihre Eltern zu suchen. Bis er sie gefunden hatte, durfte sie in seinem Haus wohnen, und die reizende Vicky Bonney kümmerte sich wie eine Mutter um sie.
    Sie konnte selbst mit den kleinsten Problemen zu Vicky kommen, und auf jede Frage versuchte ihr die blonde Schriftstellerin eine erschöpfende Antwort zu geben.
    Jubilee war brünett. Sie trug das Haar streichholzkurz, hatte ein pfiffiges Gesicht und dunkle Augen. Ihr junger Körper war sehr geschmeidig, und Tony und seine Freunde hatten erlebt, wie hervorragend Jubilee zu kämpfen verstand.
    Vicky Bonney hatte es sich zur Aufgabe gemacht, aus Jubilee einen »Erdenbewohner« zu machen. Der ganze liebe lange Tag war für Jubilee ein einziger Unterricht, aber es ermüdete sie nicht, denn sie war sehr wißbegierig und wollte in kürzester Zeit soviel wie möglich lernen.
    Schon bald entstand zwischen Jubilee und Vicky Bonney eine wunderbare, von tiefem Vertrauen geprägte Freundschaft.
    Allen war klar, daß Jubilee fortgehen würde, wenn Tony Ballard ihre Eltern ausfindig gemacht hatte, aber sie wußten auch, daß sie immer wieder zusammenkommen würden.
    Gleich am ersten Tag hatte Vicky ein paar Sachen für Jubilee gekauft, um sie einzukleiden. Doch für heute hatte die Schriftstellerin einen Großeinkaufstag angesetzt, und sie hatte mit Jubilee das Haus in der Chichester Road bereits um neun Uhr morgens verlassen.
    Es folgte ein ermüdender Streifzug durch viele Kaufhäuser und Boutiquen, und Vicky Bonney versuchte dem ungeschliffenen Mädchen, diesem Juwel von der anderen Welt, eine bestimmte Form zu geben.
    Jeder Mensch verkörpert einen bestimmten Typus, und diesen wollte Vicky auch bei Jubilee herausstreichen.
    Zu Mittag waren sie schon ziemlich groggy, aber Jubilee hatte große Freude mit dem, was sie eingekauft hatten, und das entschädigte Vicky Bonney für die brennenden und schmerzenden Füße.
    Sie suchten in der Stamford Road ein chinesisches Restaurant auf und aßen Pekingente für zwei Personen. Der warme Reiswein schmeckte Jubilee nicht.
    Sie verzog das Gesicht und schüttelte sich.
    Vicky Bonney lachte herzlich. »Ich habe dich gewarnt.
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