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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge
Autoren: A.F.Morland
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komplex, als daß ich über jeden Kult ein ausführliches Referat halten könnte.«
    »Ich wette, Sie könnten über unbedeutende Geheimreligionen stundenlang reden. Warum über den Marbu-Kult nicht?«
    »Es liegt doch auf der Hand, daß über ihn am allerwenigsten durchsickert.«
    »Marbu, dieses Wort ist gleichzusetzen mit Hölle, Tod und Teufel, nicht wahr? Marbu, das ist Macht über Menschen und Geister.«
    »Könnte man sagen.«
    »Und Sie haben Angst davor«, sagte ich dem Mann auf den kahlen Kopf zu.
    Er starrte mich ärgerlich an. »Wie kommen Sie dazu, eine solche Behauptung aufzustellen, Sir?«
    Ich lächelte. »Ist sie falsch?«
    »Ich war unzählige Male im afrikanischen Busch, habe mit wilden Eingeborenen gekämpft, wurde von Löwen und Krokodilen angegriffen, und mein Leben hing mehr als einmal nur noch an einem seidenen Faden. Ich fürchte mich vor nichts und niemandem. Ich habe gelernt, mit der Gefahr zu leben und zu überleben.«
    »Jeder hat vor irgend etwas Angst, Mr. Stubbs. Es ist keine Schande, das zuzugeben. Gewiß wissen Sie mehr über den Marbu-Kult als ich. Ich bin bereit, für eine gute, fundamentale Information gutes Geld zu bezahlen. Was halten Sie davon? So ein Geschäft sollten Sie sich nicht entgehen lassen.«
    »Was ich über den Marbu-Kult weiß, ist keine zehn Pennys wert.«
    »Lassen Sie erst mal hören. Den Preis können wir hinterher festsetzen. Ich gebe Ihnen mein Wort, Sie nicht übers Ohr zu hauen.«
    Stubbs schaute mich verständnislos an. »Warum sind Sie so erpicht darauf, etwas über diesen geheimen Kult zu erfahren? Sie beschwören damit unter Umständen Gefahren herauf, denen Sie - das ist nicht übertrieben - sogar zum Opfer fallen können.«
    »Das können Sie ruhig meine Sorge sein lassen«, erwiderte ich und zückte einen Geldschein, um die Zunge des Mannes zu lösen.
    Die Banknote hätte Stubbs schon gefallen, er hatte nur etwas gegen die Art, wie er sie sich verdienen sollte.
    »Sir, Sie sollten wirklich nicht versuchen, die Geheimnisse des Marbu-Kults zu ergründen«, warnte mich Stubbs. »Es gibt Dinge, von denen läßt man lieber die Finger. Oder sind Sie auf ernsthafte Schwierigkeiten versessen?«
    »Mr. Stubbs«, sagte ich ernst. »Solange Marbu sich auf Afrika beschränkte, war das zwar nicht okay, aber doch so weit weg, daß sich davon in London niemand bedroht zu fühlen brauchte. Nun soll sich das aber geändert haben, und ich gehe jede Wette ein, daß Sie davon wissen. Marbu in London, das bedeutet Gefahr für jedermann, der in dieser Stadt lebt, und ich bin entschlossen, dieser Gefahr entgegenzutreten.«
    Jetzt sah Stubbs mich an, als wußte er, daß ich übergeschnappt war.
    »Marbu ist nach London gekommen!« sagte ich schneidend. »Erzählen Sie mir, was Sie wissen, Stubbs! Ich muß es erfahren!«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen, Sir.«
    »Und in mir keimt allmählich der Verdacht, daß Sie über die Sache nicht nur Bescheid wissen, sondern da auch mit drinstecken, Mr. Stubbs!« sagte ich anklagend.
    Er riß die Augen auf. »Sind Sie verrückt? Wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Ich bin mir der Tragweite meiner Anschuldigung bewußt«, erwiderte ich bissig. »Mann, reden Sie endlich!«
    »Gehen Sie!« schrie mich der Mann an. »Verlassen Sie auf der Stelle mein Geschäft!«
    »Ich bin mit ihnen noch nicht fertig.«
    »Aber ich mit Ihnen!«
    Er regte sich immer mehr auf, und Zornesröte stieg in sein Gesicht Urplötzlich drehte er durch.
    In seiner Hand blinkte auf einmal ein Opferdolch.
    Rick Stubbs war zwar nicht mehr der Jüngste, aber seine Wut machte ihn gefährlich.
    Er stach sofort zu…
    ***
    Jayne Trady rekelte sich wohlig unter dem weißen Laken. Jeff war großartig. Sie hatte noch keinen besseren Liebhaber gehabt. Er spielte auf ihr wie auf einem Instrument und brachte Saiten zum Schwingen, von denen sie selbst nicht gewußt hatte, daß es sie gab.
    Jeff war kein schöner Mann, aber auf Äußerlichkeiten sollte man bei zwischenmenschlichen Beziehungen keinen allzu großen Wert legen.
    Jayne hatte schon einige echte Schönlinge genossen. Sie konnten Jeff alle nicht das Wasser reichen. Fast lustlos hatten sie ihr stereotypes Programm abgezogen, waren übersättigt gewesen und hatten im Sex nichts weiter als eine lästige Pflichterfüllung gesehen.
    Bei Jeff war das anders. Er gestaltete jedes Zusammensein zu einem neuen, unvergeßlichen Erlebnis. Jayne wäre glücklich gewesen, wenn er sie gefragt hätte, ob sie seine Frau werden
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