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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge
Autoren: A.F.Morland
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mit dem Dämonendiskus zu vernichten versucht. Diese starke Waffe aus der Jenseitswelt hatte noch nie versagt und mich noch kein einziges Mal im Stich gelassen.
    Aber was sollte ich gegen einen körperlosen Gegner, gegen einen Namen ausrichten?
    Warum nicht? Versuch's! verlangte eine Stimme in mir. Versuche es wenigstens!
    Und ich griff mit zitternden Händen nach meinem Hemd und öffnete es mit wenig Hoffnung.
    Ich legte die handtellergroße milchig-silbrige Scheibe frei, die aus einem Material bestand, das man auf dieser Welt nicht zu analysieren vermochte.
    Kaum war das Hemd offen, der Dämonendiskus nicht mehr bedeckt, geschah ein unbegreifliches Wunder. Die Kraft in der Scheibe reagierte. Sie wurde von gleißendem feindlichem Licht getroffen, von einer gewaltigen Magie angegriffen, und schlug zurück.
    Das Gleißen hieb gegen den Dämonendiskus, aber die Scheibe wirkte wie ein Spiegel. Sie reflektierte das Höllenlicht, kehrte es in sich aber gleichzeitig auch um, und so raste die von Marbu ausgesandte Kraft positiv aufgeladen dorthin zurück, woher sie kam.
    Marbu wurde von der eigenen Kraft getroffen und davon wohl überrascht.
    Was dann passierte, läßt sich nur sehr schwer schildern. Blitze zuckten, Stürme heulten, und ein heftiger Rückstoß traf mich da, wo mein Dämonendiskus hing.
    Ich entfernte mich von der Ellipse, die ihre Form unter ständigen Eruptionen veränderte. Ich drehte mich, krümmte mich, wurde zu einem Kreisel, zum Spielball von erschreckenden Gewalten, die mir klarmachten-, wie klein und unbedeutend ich eigentlich war.
    Ich bekam kaum noch etwas mit, begriff aber, daß ich dorthin unterwegs war, woher ich gekommen war. Striche, Kreise, Spiralen um mich herum. Eine verrückte, irreale Welt, und dann… Wände. Grau und nüchtern, kahl und kalt. Die Feuerschale, die Marbu-Trommeln, mein Colt Diamondback.
    Ich hatte es geschafft. Großer Gott, ich hatte es wirklich geschafft!
    ***
    Ich schnappte mir meinen Revolver. Mein Sieg über Marbu - beziehungsweise das Schicksal, das mir zugedacht gewesen war - verlieh mir einen ungeheuren Auftrieb.
    Die Neger befanden sich nicht mehr im Keller. Ich eilte auf die Treppe zu. Uharra würde ein zweitesmal in die Mündung meiner Waffe blicken, und da er mit meiner Rückkehr garantiert nicht rechnete, würde er so perplex sein, daß ich ihn hoffentlich spielend überrumpeln konnte.
    Lawassa und Doto stellten kein Problem für mich dar. Sie waren keine solchen Fanatiker wie Uharra, und ihnen fehlten auch die Marbu-Kenntnisse, die sie zu gefährlichen Gegnern gemacht hätten.
    Ich jagte die Stufen hinauf.
    Daß ich - ohne es zu wissen und zu wollen - einen steinernen Löwen auf Umwegen zerstört hatte, sollte ich erst später erfahren.
    Marbu hatte von mir einen Schlag bekommen, wie es mit Sicherheit noch nie dagewesen war. Dadurch riß die Verbindung zwischen dem steinernen Löwen und Marbu.
    Marbu zog alle Kräfte zurück, um zu überleben, nahm ich an.
    Die letzten Stufen.
    Eine Tür. Ich stieß sie auf und gelangte in einen Raum mit vielen großen Pflanzen. Uharras Privatdschungel. Er sollte ihm anscheinend den heimatlichen Urwald ersetzen.
    Lawassa und Doto starrten mich verdattert an. Sie schienen mich für einen Geist zu halten, aber glücklicherweise war ich alles andere als das.
    »Euer verdammtes Spiel ist gelaufen, Freunde!« blaffte ich und hielt alle drei Neger mit dem Colt Diamondback in Schach.
    Es gefiel mir, daß ich mit meinem Auftritt auch auf den grauenerregend aussehenden Medizinmann großen Eindruck machte. Er sah in mir wohl ein lebendes Fragezeichen. Wie hat er das bloß geschafft? mochte er sich in diesem Moment immer wieder fragen.
    Marbu zu entkommen, war bisher unmöglich gewesen.
    Uharra schüttelte zornig den Kopf. »Nein! Du kannst nicht zurückgekommen sein! Das ist unmöglich!«
    »Ich bin aber hier«, erwiderte ich. »Wofür hältst du mich? Für eine Halluzination?«
    »Das darf nicht sein!« brüllte Uharra, und im selben Moment drehte er durch. Er scherte sich nicht um meinen Revolver. Vielleicht rechnete er damit, daß Marbus Kraft ihn schützen würde. Vielleicht glaubte er auch, mich mit Marbu-Magie austricksen zu können, aber die Marbu-Kraft stand ihm in diesem Moment nicht zur Verfügung. Trotzdem war er so verrückt, mich noch einmal anzugreifen.
    Ich sprang zurück, als er sich auf mich stürzte.
    Da wurde plötzlich die Haustür aufgesprengt, und Mr. Silver polterte herein. Er sah, daß Uharra mich angriff und
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