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072 - Sklaven der Satansdroge

072 - Sklaven der Satansdroge

Titel: 072 - Sklaven der Satansdroge
Autoren: A.F.Morland
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erkennen, daß er es diesmal mit einem Gegner zu tun hatte, der ihm nicht nur Paroli zu bieten vermochte, sondern der ihm sogar ernsthaft gefährlich werden konnte.
    Er wich zurück. Das Tier fauchte und schnaufte. Mr. Silver tat den ersten Schritt nach links, noch einen… Sie bewegten sich im Kreis, belauerten einander. Keiner wollte sich entschließen, den nächsten Angriff zu starten, denn mit jeder Attacke bietet man dem Gegner eine Gelegenheit zu kontern.
    Mr. Silver redete sich ein, es müsse eine Möglichkeit geben, mit diesem magisch verseuchten Ungeheuer fertigzuwerden. Er versuchte es mit Spruchattacken, und der steinerne Löwe duckte sich wie unter Peitschenschlägen.
    Er knurrte und zuckte immer wieder wütend zusammen. Manchmal lag er ganz flach auf dem Bauch, während ihm Mr. Silver mit Formeln in der Dämonensprache zusetzte.
    Er reizte das Tier damit so sehr, daß es ihn erneut angriff. Einem Prankenhieb vermochte der Hüne zu entgehen, aber da kam sofort die andere Tatze hinterher, und der Ex-Dämon stöhnte auf.
    Die steinernen Krallen hatten seine Brust getroffen und Schrammen in seinen Metallkörper gerissen.
    Er blutete nicht, aber die Verletzung brachte ihm die Erkenntnis, daß der Löwe imstande war, sogar die starke Silbermagie zu überwinden.
    Es kam zu einem wilden Kampf. Der steinerne Löwe stand auf den Hinterbeinen, hielt den Ex-Dämon mit den Vorderpfoten umklammert und versuchte immer wieder, seine Zähne in den silbernen Hals zu schlagen.
    Es wäre dem Löwen gelungen, die Silberkehle des Hünen durchzubeißen, deshalb mußte der Ex-Dämon alle Anstrengungen unternehmen, um den Kontakt zu verhindern.
    Er bog sich so weit zurück, daß er das Gleichgewicht verlor und stürzte.
    Der steinerne Löwe fiel mit ihm. Während des Fallens drehte sich Mr. Silver mit dem Scheusal, und dann schmetterte er ihm die Silberfaust gegen den gewaltigen Schädel.
    Er hätte nicht gedacht, damit so großen Erfolg zu haben. Zuckungen erfaßten mit einemmal das Tier, und aus seinem Rachen stieg ein klagendes Brüllen und staubige Dämpfe.
    Mr. Silver erhob sich verwundert, während die Zuckungen immer heftiger wurden. Unkontrolliert schlug die Bestie um sich, während sich ihr Kopf immer mehr verdrehte.
    Der Ex-Dämon vernahm ein lautes Knirschen, und dann brach der Schädel des steinernen Gegners ab. Der Kampf war vorüber. Mr. Silver hatte ihn für sich entschieden.
    Das glaubte er. Das mußte er annehmen, doch in Wirklichkeit hatte etwas anderes die gefährliche Existenz des Löwen beendet.
    ***
    Hitze geißelte mich mit flammenden Schlägen, Kälte bohrte sich gleichzeitig überall mit dünnen, eisigen Stacheln in meinen Körper, und die grelle Ellipse, die mich fast blind machte, zog mich mehr und mehr an.
    Die Kraft, die davon ausging, war so intensiv, daß sie mir durch und durch ging. Sie sprengte meine Fesseln. Die Stricke schnellten von meinen Armen und Beinen. Ich war nicht länger an das Kreuz gebunden, war frei - wenn man in meiner Situation überhaupt noch von Freiheit reden konnte.
    Was sollte ich dieser tödlichen Kraft, diesem mörderischen Gleißen entgegensetzen? Womit konnte ich eine Umkehr erreichen, mich retten?
    Mehr als einmal war Mr. Silver zur Stelle gewesen, um mich aus der Klemme herauszuhauen, wenn es für mich schlecht aussah, doch diesmal würde er nicht kommen.
    Diesmal mußte ich mir allein helfen. Oder ich war verloren.
    Ich richtete mich auf. Das Holzkreuz blieb hinter mir zurück. Ich stand nicht, saß nicht, lag nicht. Es gab kein Oben und kein Unten. Hier herrschten Gesetze, die mir völlig unbekannt waren.
    Marbu - in der Gestalt von Gleißen, Hitze und Kälte - wollte mich aufsaugen. Vielleicht war diese Ellipse ein unendliches Universum des Bösen. Eine andere Art von Hölle. Was würde ich noch wahrnehmen, wenn ich die Grenze überschritt? Gab es danach überhaupt noch Empfindungen für mich? Oder hörte ich dort einfach auf zu sein?
    Selbst helfen! Selbst helfen! schrie es ununterbrochen in mir, und Hilflosigkeit und Verzweiflung versuchten mich zu überschwemmen. Sie wollten mich zur totalen Resignation verleiten, doch ich klammerte mich verbissen an die kaum noch vorhandene Hoffnung, das unvermeidbar Scheinende doch noch abwenden zu können.
    Ich mußte mich wehren. Mit dem Geist, mit dem Körper - mit meinen Waffen. Aber war das nicht unsinnig und von vornherein zum Scheitern verurteilt?
    Wenn ich einen greifbaren Gegner vor mir gehabt hätte, hätte ich ihn
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