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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln
Autoren: Unbekannt
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schüttelte Hellmut den Kopf.
    „Unfug. Sie sind ein Deserteur und wollen sich wichtig machen.
    Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
    „Haben Sie etwas zu trinken?"
    „Ja. Moment."
    Joscan holte aus dem Kühlschrank eine Saftkonserve und öffnete sie. Der Raumfahrer trank sie aus und warf sie aus dem Fenster. Mißbilligend schüttelte Joscan den Kopf. Nachdem sich Cass erholt hatte, sagte er mit fester Stimme: „Meine Freundin und ich sind Deserteure. Wir sind in der letzten Nacht geflüchtet. Heute morgen bei Sonnenaufgang entdeckten wir eine runde Lichtung. In ihrer Mitte steht ein merkwürdiges Ding, das wir nicht begreifen können. Wir denken beide, daß es der Grund des Donners ist und uns hier festhält. Aber das Verrückteste ist die Tastatur..."
    Er berichtete ziemlich zusammenhängend, was er gesehen hatte. Joscan, der immer mehr spürte, daß Cass die Wahrheit sagte, wurde aufmerksam. Schließlich sagte er: „Das muß ich sehen. Bringen Sie mich hin, Cass?"
    Cass wischte sich das Gesicht trocken und sagte: „Aber nicht zu Fuß. Sagen Sie - sind Sie nicht der Spezialist für die beiden Roboter?"
    Richtig. Ich werde sie rufen!"
    Joscan winkelte den Arm an, drückte beide Kommandoknöpfe und sagte: „Romeo! Julia! Bitte folgt sofort dem Peilsignal des Gleiters. Es gibt eine interessante Entdeckung!"
    Wir kommen!"
    Joscan wandte sich an Cass und deutete nach vorn.
    „Ich sitze erst zum fünftenmal in einem Gleiter. Können Sie es besser? Wenn nicht, muß ich es versuchen."
    „Wann hätte ich einen Gleiter steuern können?" war die Antwort.
    „Gut. Weisen Sie mich ein."
    .:In Ordnung."
    Sie schoben sich durch die ersten Büsche, folgten einige Minuten lang einem kaum sichtbaren Tierpfad und waren dann in einem breiten Waldstreifen. Mit Handbewegungen zeigte Cass dem Programmierer den Weg. Am ersten Bachbett sagte Cass plötzlich: „Halt! Wir müssen Janie mitnehmen. Sie ist mir gefolgt."
    „Meinetwegen. Sie wollten ins Schiff?"
    „Ja, natürlich", erklärte Cass. „Ich mußte diesen Fund doch melden. Er kann die Lösung unseres Problems sein.
    Bisher hatten sie nur einige Pioniergleiter gesehen, die in großer Höhe über sie hinweggeflogen waren. Die Deserteure schienen sich entweder weit entfernt oder versteckt zu haben.
    Joscan steuerte seinen schweren Gleiter über brechende Halme und niedergedrücktes Gras den verschlungenen Bachlauf entlang und hielt an, als sich vor einem aufgestauten Stück ein Baum über das Wasser legte.
    „Ist das Ihre Freundin?"
    „Ja, natürlich! Ich habe sie nicht gesehen. Bleiben Sie über dem Baum, ja?"
    Mit einigen Schwierigkeiten gelang es Joscan, den Gleiter so auszusteuern, daß er fast bewegungslos neben dem Mädchen in der Luft hing. Janie war gerade dabei gewesen, den Bach an der besten Stelle zu überqueren. Bis hierher war sie genau den Spuren von Cass gefolgt.
    „Kommen Sie herein!" meinte Joscan trocken. „Stimmt das, was Cass gesagt hat?"
    „Alles stimmt!" erwiderte sie und schwang sich neben Cass in den Gleiter. Sie war ebenso erschöpft wie ihr Freund. Mit einer fragenden Bewegung zog Cass eine neue Saftkonserve aus dem Vorrat.
    „Natürlich. Trinken Sie nur", sagte Joscan. Er war irritiert. Zwei Menschen in so großer Nähe störten ihn. Langsam schwebte der Gleiter tiefer und schneller in den Waldstreifen hinein und kam endlich an das Ufer des kleinen Sees.
    Nach einer halben Stunde brach Cass das lastende Schweigen in der Kabine.
    „Ist das nicht ein herrlicher Platz? Hier werden sich vermutlich viele Flüchtende ansiedeln, wenn sie nicht ins Schiff zurückzugehen."
    Verblüfft murmelte Hellmut: „Wollten Sie etwa zurück?"
    „Ja", erklärte Cass einfach. „Nach links, bis zu den Büschen.
    Sie wachsen neben einem Bach."
    Kurze Zeit später bremste der Gleiter zehn Meter vor dem Mittelpunkt der Lichtung ab. Langsam stiegen die drei Personen aus und gingen auf das schimmernde und leuchtende Gebilde zu. Abermals war Joscan verblüfft. Er hatte alles andere nach den Erzählungen erwartet, aber nicht dieses Gerät. Neugierig ging er immer wieder darum herum, berührte vorsichtig die Kugeln und blieb schließlich vor der klobigen Tastatur stehen. Er war vollkommen ratlos.
    „Das ist tatsächlich eine gelungene Überraschung!" flüsterte er.
    „Ich kann Ihnen auch nicht sagen, was das bedeuten soll. Warten wir auf Romeo und Julia!"
    „Sie haben die Roboter kommen lassen?" fragte aufgeregt Janie.
    „So ist es. Sie sind klüger und reagieren
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