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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln
Autoren: Unbekannt
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schiefgegangen war. Er hatte drei verschiedene Theorien über den Zwischenfall. Er wollte versuchen, herauszufinden, warum Romeo und Julia den Fund vernichtet hatten.
    Zunächst tippte er seine Kodezahl ein; er hatte Eingang zu allen Operationen, die nicht einer bestimmten Geheimhaltungsstufe angehörten.
    „Kanal offen. Bitte fragen Sie!" sagte SENECA.
    „Akustische Antworten werden nicht benötigt. Ich brauche es schriftlich", sagte Hellmut, nachdem er sich umgesehen hatte. Er wollte keine Zuhörer.
    „Verstanden."
    Hellmuts Finger bewegten sich rasend schnell über die sensorische Tastatur.
    Romeo und julia haben heute nachmittag einen fremden artefakt entdeckt. sie betrachteten ihn eine weile, dann passierte etwas merkwürdiges. erbitte stellungnahme, schrieb er.
    Die Schrift der Antwort erschien nicht sofort auf dem Schirm.
    Bei einer Maschine, die mit derartiger Geschwindigkeit rechnete, war dies sehr verwunderlich. Es sah aus, als überlege SENECA.
    über diesen vorfall liegen mir keinerlei informationen vor.
    „Ich glaube, ich werde verrückt!"stöhnte Hellmut auf. Wieder schrieb er.
    beide roboter zerstörten diesen artefakt im lauf von neun minuten mit ihren waffen und verwandelten ihn in einen kleinen haufen schwarzer schlacke. du mußt diese information haben, SENECA! es ist nicht anders möglich. einspeisung muß erfolgt sein.
    Diesmal Kam die Antwort. in der bekannten Schnelligkeit. Die Maschine druckte auf dem Schirm: mit sicherheit liegt eine störung vor, mir ist der vorfall unbekannt. überprüfen sie die externen elemente. sie haben diese information nicht an mich weitergegeben.
    „Kein Irrtum möglich?" fragte Hellmut laut.
    kein irrtum möglich, das wüßte ich aber, erwiderte SENECA. ende.
    Noch mehr verwirrt stand Hellmut auf, schaltete das Pult ab und ging in seine Kabine. Er mußte Literatur haben und versuchen, diesen Effekt zu klären.
    Außerdem würde er seine beiden Schützlinge überprüfen müssen. Im Augenblick war er überzeugt, daß Romeo und Julia von sich aus gehandelt hatten. Das Maß an Selbständigkeit von Muttergehirn gestattete es, aber bei der Bedeutung eines solchen Fundes mußten sie zurückfragen.
    „Außerordentlich befremdlich!" meinte er zu sich, als er das Schott hinter sich schloß. Er würde diesen Vorgang seinem Tagebuch anvertrauen müssen.
     
    *
     
    Das Leben an Bord ging auch an diesem Tag so weiter wie an den anderen Tagen des erzwungenen Aufenthalts.
    Die Gefangenen des Planeten untersuchten ununterbrochen alles, was ihnen unter die Finger kam. Nach wie vor war das Schiff gefesselt. Jedermann stand vor demselben Rätsel. Auch ES hatte sich nicht mehr gemeldet.
    Die Nervosität stieg bis zu einem bestimmten Punkt, dann machte sich auch bei den agilsten Typen in der Mannschaft das Phlegma breit. Nur hin und wieder wurde die Ruhe und das gespannte Warten auf einen Schlag aus dem Unsichtbaren unterbrochen.
    Wie ein flüchtiger Meteor blitzte eine Idee oder eine These auf, wurde nachgeprüft und wieder verworfen.
    Die SOL blieb gefangen.
     
    ENDE
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