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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln
Autoren: Unbekannt
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wieder der Leitbulle. Es klang fordernd und bösartig.
    „Ich weiß es nicht!"
    Es war auch kein abgestürzter Gleiter. In einem kleinen Viereck, in dem absolut nichts wuchs, stand auf metallischen Stelzen ein Ding. Die Stelzen waren verschieden lang. An ihren Enden trugen sie durchsichtige Kugeln, Würfel und andere Vierecke. An bestimmten Stellen waren diese durchsichtigen Gebilde innen verspiegelt, und der Glanz blendete die Augen.
    „Cass! Das stammt nicht aus der SOL! Das ist etwas ganz anderes!" murmelte die junge Frau und klammerte sich ängstlich an seinen Arm. „Tu doch etwas!"
    Er wirbelte halb herum und erwiderte unnatürlich scharf: „Was soll ich machen? Etwa darauf schießen? Laß mich einen Augenblick nachdenken, ja?"
    Er ging vorsichtig einmal um den Gegenstand herum. Dieses Gerät, dieser Mechanismus oder was immer es war, stammte aus einer fremden Technik. War es die Gefahr, von der ES gesprochen hatte?
    Im Innern der Kugeln und anderen Konstruktionen befanden sich Anordnungen aus Drähten, silbernen Schleifen und Elementen, die entfernt an eine Schaltung erinnerten, an das Innere einer Rechenmaschine oder eines Visiphons. Aber trotzdem war alles sehr fremd, sehr geheimnisvoll. Das Ding summte nicht, knisterte nicht, und nichts bewegte sich im Innern.
    Als Cass den Gegenstand fast völlig umrundet hatte, machte er eine zweite, noch überraschendere Entdeckung.
    „Janie! Komm hierher!" flüsterte er.
    Sie kam seiner Aufforderung nach und ging nach links. Sie blieben nebeneinander vor einem Teil des rätselhaften Gegenstands stehen. Die gesamte Anlage war größer als ein schwerer Gleiter und sah aus wie ein Modell, wie eine Art fremder Plastik.
    Aber hier, wo zwei röhrenförmige Ausleger aus dem Gewirr von Rohren, Kugeln und Kuben herausführten, trugen sie eine Art Bedienungspult.
    Es war weiß mit schwarzen Knöpfen und Tasten, Hebeln und Schaltern. Soviel konnte Cass erkennen. Dann versagte vorübergehend sein Vorstellungsvermögen. Die Tastatur paßte nicht zu dem Gerät.
    „Ich verstehe gar nichts mehr!" sagte er.
    „Glaubst du, ich verstehe das? Der Planet ist also nicht leer.
    Hier wohnen irgendwelche Intelligenzen, die uns töten wollen!" wisperte Janie alarmiert.
    „Unsinn!" sagte er. Er registrierte erstaunt, daß sie beide leise sprachen, als würde ein lautes Wort dieses Geheimnis aufwecken und zu rätselhafter Aktivität bringen.
    Sie starrten den Teil an, der wie ein Schaltpult aussah.
    Die Fläche war etwa ebenso groß wie ein Funkpult der SOL, wie eine Nebenstelle. Die Kanten waren gebrochen und stark gerundet, als würde dieses Pult von Wesen benutzt, die unbeholfen und vorsichtig waren. Die Schalter und Knöpfe wirkten ungefüg, in den Proportionen viel zu groß und zu plump.
    Das Ganze wirkte unglaublich primitiv.
    „Ich habe jetzt das richtige Wort!"Cass wandte langsam den Kopf und starrte Janie an.
    „Ja?"
    „Dieses Ding ist anachronistisch."
    „Wie meinst du das?"
    Janie holte Luft. Sie schien sich als erste gefangen zu haben, denn sie sprach lauter. Während sie erklärte, was sie meinte, deutete sie auf die Tasten des Pultes.
    „Die Kugeln und all die Würfel sind hochmodern. Sie sind auch irgendwie schön. Ich meine, sie passen zusammen. Sie sehen unglaublich kompliziert aus. Alles ist harmonisch und schön."
    „Du hast recht, Janie."
    Sie schüttelte verwirrt den Kopf und sagte: „Und die Tasten sind zu klobig, zu grob. Als ob unbeholfene Tiere sie benützen würden. Wie ein Komputer, der von einem Säugling geschaltet werden soll. Verstehst du, was ich meine?"
    „Ja. Ich glaube, ich verstehe. Aber ich weiß nicht, was wir tun sollen!"
    Janie blickte ihn an, als habe er plötzlich in einer unbekannten Sprache geredet. Ihr Gesicht wirkte ungläubig.
    „Du fragst?"
    „Ja."
    Sie sahen sich an und schwiegen.
    Sie waren völlig allein mit ihrem Problem. Die verschiedenen Möglichkeiten schossen ihnen durch den Kopf. Nach einer Weile erklärte Cass: „Ich habe nur zwei Möglichkeiten. Entweder gehe ich zurück und melde das alles der Schiffsführung. Dann behalten sie mich gleich dort. Und alles war umsonst."
    „Oder?"
    „Oder ich gehe dorthin zum Baum, nehme die beiden Taschen und dich und vergesse diese... Maschine. Dann sind wir frei und können versuchen, hier zu überleben."
    „Du hast nicht recht!" beharrte sie und packte seine Schultern.
    „Verstehst du nicht, daß wir hier vermutlich den Grund gefunden haben, warum wir nicht starten können?"
    Er
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