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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan
Autoren: Unbekannt
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Gegenmaßnahmen getroffen hatte.
    Tekener war alarmiert.
    Wenn der Erste Hetran wußte, wer sie waren, drohte ihnen größte Gefahr.
    „Was können wir tun?" fragte Tekener. Er konnte diese Frage riskieren, sie war auch für jene, die diesen Raum abhörten, völlig unverfänglich.
    „Warten!" sagte Vross Grammlond knapp.
    Tekener, der sich ihr Vorgehen nach der Ankunft auf Titan völlig anders vorgestellt hatte, war betroffen. Er verwünschte seinen Entschluß, nach Titan gegangen zu sein, ohne die Fluchtmöglichkeiten auf Saturn benutzt zu haben.
    Freiwillig hatten seine Begleiter und er sich in eine Falle begeben, die tödlich sein konnte.
    Die Mucys blieben völlig gelassen, aber Tekener konnte sich vorstellen, wie es in ihrem Innern aussah.
    Der USO-Spezialist begab sich in eine Badenische und schaltete die Dusche ein. Vielleicht übertönte das Geräusch des laufenden Wassers ein leise geführtes Gespräch.
    Vermutlich waren jene, die die Abhöranlagen in diesem Raum installiert hatten, auf ähnliche Gedanken gekommen, aber in dieser Situation mußte Tekener einfach ein Risiko eingehen.
    Er winkte Grammlond zu sich in die Nische.
    Sie steckten die Köpfe unter das Wasser.
    „Energieschirm?" flüsterte Tekener.
    „Ja", sagte Grammlond.
    „Gedanken?"
    „Die Wächter draußen wissen nichts!" Tekener wußte, daß Betty diese Informationen aus den Gedanken der Überschweren draußen vor dem Gefängnis entnommen hatte. „Leticron gab den Befehl!"
    „Das dachte ich mir!" Tekener gab sich keine Mühe mehr, leiser zu sprechen. „Der Pariczaner weiß alles."
    „Das ist nicht sicher!" meinte Grammlond bestürzt.
    Tekener schaltete das Wasser ab, trocknete seine Haare und kehrte in den Hauptraum zurück. Seine Niedergeschlagenheit war so offensichtlich, daß die Cyborgs ihn besorgt ansahen.
    Einige Zeit später wurde die Tür geöffnet. Ein bewaffneter Roboter brachte eine Bildsprechanlage herein, stellte sie auf den Tisch und verschwand wieder.
    Gleich darauf erhellte sich der Bildschirm des Geräts.
    Leticron wurde sichtbar. Tekener, der ihn zum letztenmal gesehen hatte, als der Greiko Kroiterfahrn die Galaxis besucht hatte, erschrak.
    Das Gesicht des Ersten Hetrans war aufgeschwemmt, die Augen verschwanden hinter Wülsten und Falten. Das Alter hatte eindeutige Spuren im Gesicht dieses Mannes hinterlassen.
    Tekener glaubte zu verstehen, warum dieser Mann sich nicht mehr öffentlich zeigte.
    Wahrscheinlich waren die psychischen Veränderungen, von denen Leticron betroffen wurde, noch weitgehender als Anzeichen körperlichen Zerfalls.
    „Ich begrüße Sie", sagte Leticron spöttisch. „Es kommt selten vor, daß meine Gegner freiwillig hierherkommen, um sich in meine Gefangenschaft zu begeben."
    Tekener machte einen schwachen Versuch, das einmal begonnene Schauspiel auch jetzt noch fortzusetzen.
    „Was reden Sie da?" fragte er. „Wir haben nichts gegen Sie!"
    Leticron lächelte breit und entblößte dabei ein paar schadhafte Zähne.
    Diese Vorstellung ist unter Ihrer Würde, Ronald Tekener. Es hat doch keinen Sinn, daß wir uns etwas vormachen. Ich kenne Sie und Tako Kakuta, daher weiß ich auch, warum Sie hierher gekommen sind und wer Ihre Begleiter sind." Sein Lächeln vertiefte sich. „Mit Tako Kakuta habe ich sogar meine persönlichen Erfahrungen, wenn Sie mir erlauben, es einmal so auszudrücken."
    „Nun gut", sagte Tekener. „Ich kam ins Solsystem, um Sie zu erledigen.
    Diesen Plan habe ich noch nicht aufgegeben."
    „Angesichts der Lage, in der Sie sich alle vier - oder sollte ich sagen alle sieben?- befinden, halte ich diesen Ehrgeiz für etwas übertrieben"", sagte Leticron. „Sie sind meine Gefangenen, und es wird von mir abhängen, ob Sie die nächsten Tage lebend überstehen."
    „Was erwarten Sie? Daß wir um unser Leben betteln?" fragte Tekener.
    Auf dem Bildschirm war zu sehen, daß Leticron sich zurücklehnte und die Arme über der Brust verschränkte. Er trug ein weites Gewand, das ihn noch massiger aussehen ließ.
    „Ich habe bestimmte Pläne", sagte er. „Die Anwesenheit der drei Cyborgs kommt mir sehr gelegen. Sie werden mir helfen, den nächsten Schritt in meiner persönlichen Entwicklung zu tun."
    „Was bedeutet das?" fragte Tekener alarmiert.
    Leticron winkte ab.
    „Sie werden es früh genug erfahren. Richten Sie sich darauf ein, daß Sie von Ihren drei Freunden getrennt werden."
    Damit wurde die Verbindung von Leticron unterbrochen.
    Tekener wandte sich sofort an Ertyn
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