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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan
Autoren: Unbekannt
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unerschrocken.
    „Der Lare ist sehr weitsichtig!" Leticron lächelte schwach.
    „Immerhin ist die Zeit des Versteckspielens vorbei. Wir wissen jetzt, woran wir sind."
    „Ja, das halte ich für gut."
    Leticron hätte seine parapsychischen Fähigkeiten spielen lassen und den Konkurrenten bereits jetzt ausschalten können, doch dazu war er zu klug. Mit einer solchen Handlungsweise hätte er die Laren endgültig gegen sich aufgebracht. Es war klar, daß Hotrenor-Taak herausfinden wollte, ob Maylpancer tatsächlich der richtige Nachfolger war. Diesen Beweis konnte der junge Überschwere nur erbringen, wenn er Leticron in offenem Kampf bezwang. Sollte jedoch der Corun of Paricza Sieger bleiben, würde Hotrenor-Taak noch einmal gründlich darüber nachdenken, ob er Leticron bereits jetzt absetzen sollte.
    „Da Sie der Herausforderer sind, darf ich die Waffen wählen", sagte Leticron.
    Maylpancer war überrascht.
    „Sie wollen ein Duell?"
    „Nicht nur ich, auch die Laren wollen es", korrigierte Leticron.
    „Sie haben das bisher nur noch nicht bemerkt. Wir treffen uns in drei Tagen auf dem großen Turnierplatz. Robotpferde und Lanzen. Jeder ist berechtigt, einen Sekundanten mitzubringen."
    „Aber das ist ja lächerlich!" Maylpancer sah betroffen aus. „Ich sehe nicht ein, daß ich mich mit Ihnen duellieren soll, nur weil Sie sich Ihr Leben in so verrückter Manier eingerichtet haben."
    „Ich werde Hotrenor-Taak von unserer Abmachung unterrichten", sagte Leticron ruhig.
    „Er wird niemals zustimmen!"
    Leticron sah ihn mitleidig an.
    „Sie sind verrückt!" stellte Maylpancer fest. „Man kann nicht mehr mit Ihnen reden. Hotrenor-Taak wird Sie absetzen und mich zum Ersten Hetran machen. Sie sind völlig wertlos für ihn."
    „Gehen Sie zu ihm!" empfahl Leticron.
    Maylpancer erhob sich.
    „Ich hatte gehofft, daß wir es vernünftig regeln könnten. Ich hätte Sie mit einem Schiff nach Paricza bringen lassen. Dort sind Sie immer noch ein angesehener Mann. Sie hätten Ihr Museum mitnehmen und dort neu aufbauen können."
    „Wenn man ein gewisses Alter erreicht hat, ändert man seinen Wohnsitz nicht mehr", entgegnete Leticron. „Außerdem sind Ihre Anfälle von jugendlichem Wohlwollen völlig fehl am Platz. Ich bin Ihr Todfeind, und ich werde Sie töten, wenn Ihnen das nicht zuvor mit mir gelingen sollte."
    Es war deutlich zu sehen, daß Maylpancer sich den Verlauf dieser Unterredung anders vorgestellt hatte. Er war enttäuscht und verwirrt, das zeigte sich deutlich.
    „Oh!" sagte Leticron verächtlich. „Sie haben nicht einmal Ihr Gesicht unter Kontrolle."
    Maylpancer ging hinaus, seine Gedanken verrieten Leticron, daß er zu Hotrenor-Taak gehen und ihn bestürmen wollte, dieser Sache endlich ein Ende zu machen.
    Damit tat er genau das, was Leticron wollte. Der Lare würde Leticrons Botschaft erkennen.
    Leticron begann lauthals zu lachen. Sein Gelächter dröhnte bis auf die Gänge hinaus. Dann beruhigte er sich wieder. Seine Gedanken kehrten zu den Gefangenen zurück. In drei Tagen fand der Kampf mit Maylpancer statt, daran hatte er keinen Zweifel. In der Zwischenzeit mußte er eine Lösung finden, was mit den Gefangenen geschehen sollte.
    Er hatte auch schon einen Plan.
    Einen schrecklichen Plan, wie er nur dem kranken Gehirn eines Mutanten entspringen konnte.
     
    *
     
    Maylpancer hatte gewußt, daß es zu einem Kampf mit Leticron kommen würde, und er hatte den Zeitpunkt für diese entscheidende Auseinandersetzung herbeigesehnt wie kein anderes Ereignis in seinem Leben. Dabei hatte er jedoch niemals an ein verrücktes Duell gedacht, wie Leticron es nun verlangte. Über einen Transmitter gelangte er in den Hangar, wo die drei SVE-Raumer der Laren standen. Vor zwei Tagen waren die Schiffe auf Titan gelandet, und obwohl Maylpancer sich schon in vielen Sektionen der Stahlfestung umgesehen hatte, konnte er sich noch immer keinen richtigen Eindruck davon machen.
    Wahnsinnig oder nicht - Leticron hatte sich mit diesem stählernen Bauwerk, das große Teile des Mondes bedeckte, schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt.
    Vom Weltraum aus hatte die Festung den Eindruck eines ineinander verschachtelten Bauwerks mit zahlreichen großen und kleinen Innenhöfen gemacht. Der Festungskern bedeckte eine Fläche von etwa einhundert Quadratkilometern. Daran schlossen sich noch die teilweise zu Labyrinthen ausgebauten Gänge und die unter der Oberfläche gelegenen Silos an.
    Maylpancer bezweifelte, daß Leticron sich selbst noch
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