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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio
Autoren: Jason Dark
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Nicken an.
    »Sehr gut gemacht, William.«
    »Danke, Sir.«
    Der Spanier erhob sich. Er bewegte dabei seine Schultern, räusperte sich und zerrte seine Manschetten wieder unter den Ärmeln hervor, damit sie die richtige Länge hatten. Hochnäsig schaute er auf mich nieder, während ich das Gefühl hatte, allmählich zu vereisen, mich aber wieder fangen konnte und sogar in der Lage war, eine Frage zu stellen.
    »Wollen Sie mich ernsthaft erschießen? Einen Scotland-Yard-Beamten töten? Wollen Sie das?«
    Er runzelte die Stirn. »Es würde mir nicht einmal etwas ausmachen! Da ich Sie noch brauche, werde ich darauf verzichten.«
    »Wie großzügig von Ihnen«, spottete ich.
    »Ja, manchmal kann ich nicht über meinen Schatten springen, Mr. Sinclair.«
    »Schön und weiter.«
    »Ich gehöre zu den Menschen, die auf alles gefaßt sind, und habe dementsprechende Maßnahmen getroffen. Sie werden morgen schon in meinem Land sein.« Er deutete auf die Leinwand. »Was sie bisher nur im Film gesehen haben, werden Sie in natura erleben. Das kann ich Ihnen versichern, Mr. Sinclair.«
    »Und Sie denken, ich mache da mit?«
    Er lächelte mokant. »Es wird Ihnen wohl nichts anderes übrigbleiben, Mr. Sinclair. Ich glaube noch immer daran, daß Sie meine Möglichkeiten unterschätzen. Sie haben hier nicht irgend jemand vor sich, irgendeinen Popanz, der nach Ihrer Pfeife tanzt. Das sollten Sie sich ganz schnell abschminken. Ich bin es gewohnt, meine Pläne durchzusetzen, auch bei Ihnen, Mr. Sinclair.«
    »Da Sie mich nicht töten und laufenlassen wollen«, zählte ich auf, »bleibt nur die eine Möglichkeit. Sie werden mich entführen, hier wegbringen lassen.«
    »Sehr richtig.« Wieder lächelte er und bewegte dabei die Finger der rechten Hand.
    Daß dies ein Zeichen für den hinter mir stehenden Butler war, merkte ich erst, als der Druck der Mündung aus meinem Nacken verschwand.
    Ich ahnte, was kam, und warf mich zur Seite.
    Der Hieb erwischte mich trotzdem. Ein Kamm mit glühenden Eisenzinken rutschte an meiner rechten Kopfseite entlang, erwischte auch das Ohr, das sich bald anfühlte, als wäre es abgerissen worden. Ich wurde nicht bewußtlos, hörte den Butler fluchen, wollte meine Beretta ziehen, aber ich war zu langsam. Der erste Treffer hatte mir einen Teil meiner Reflexe genommen.
    Dann erwischte mich der zweite Hieb am Hinterkopf. In meinem Kopf sprühte etwas auf. Ich wußte nicht, was es war. Aber die Leinwand mit dem makabren Bild fiel plötzlich wie eine gewaltige Mauer auf mich zu. Ich hatte das Gefühl, von ihr getroffen und zerdrückt zu werden. Bevor mich die schwarzen Wellen der Bewußtlosigkeit umfingen, nahm ich als letzten Eindruck noch das Bild der drei in den Schlingen hängenden Toten mit, deren Gesichter mich höhnisch anzugrinsen schienen, als würden sie sich darauf freuen, mir in Spanien zu begegnen.
    Dann war auch dieses Bild verschwunden…
    ***
    Claus von Aragon war sehr zufrieden, was er seinem Butler auch sagte. »Gut gemacht, mein Lieber. Das hast du ausgezeichnet gemacht. Ich bin sicher, daß ich mich auf dich auch in Zukunft verlassen kann. Und das freut mich.«
    Der Butler lächelte kühl. Er schaute auf den Körper des Geisterjägers, der im Kinositz nach vorn gesunken war, das Gleichgewicht verloren hatte und auf dem Boden lag.
    »Schau ihn dir an, William.«
    »Sehr wohl, Sir.« Der Butler untersuchte den leblosen Körper, brummte einige Male zufrieden vor sich hin, erhob sich wieder und nickte seinem Brötchengeber zu. »Ich schätze, daß wir jetzt Teil zwei unseres Planes in Angriff nehmen können.«
    »Der Wagen steht bereit?«
    »Wie auch der Lear Jet.«
    »Sind die Männer am Flughafen geschmiert worden?«
    »Es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit, Sir.«
    »Dann weg mit ihm.«
    Der Spanier kümmerte sich nicht um den leblosen Geisterjäger, das überließ er seinem Butler, der kräftig genug war und zudem auch eine Kampfsportausbildung genossen hatte. Von Aragon dachte mehr über die nachfolgenden Probleme nach. Er brauchte diesen Sinclair. Nur er konnte ihn vom Fluch befreien. Und wenn die drei Zombies erledigt waren, würde Sinclair ebenfalls nicht mehr lange leben. Er sollte nichts verraten. Was seine Dienststelle anging, so hatte sich Aragon schon einiges an Erklärungen zurechtgelegt. Der Rover würde verschwinden, denn nichts sollte mehr darauf hinweisen, daß Sinclair ihn besucht hatte. Er war eben nicht angekommen - fertig.
    Claus von Aragon verließ den Raum. Er schaltete den
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