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0700 - Aphilie

Titel: 0700 - Aphilie
Autoren: Unbekannt
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Vor der fünften blieb er stehen.
    „Das Mädchen ist dort drinnen", flüsterte er ängstlich. „Ein Beamter und ein Ka-zwo sind bei ihr."
    „Mach auf!" befahl Sergio.
    Pakko berührte die Türfüllung mit der Hand. Die Tür glitt beiseite. Der Raum dahinter war fensterlos und wurde von grellen fluoreszierenden Lampen beleuchtet. An den Wänden entlang stand glitzerndes medotechnisches Gerät. In der Mitte des Raumes lag Sylvia auf einer Bahre. Sie war halb entkleidet und hatte die Augen geschlossen. Sie schlief entweder, oder sie war bewußtlos.
    Ein Mann und derselbe Ka-zwo-Aufseher, der Sylvia und Sergio hierher gebracht hatte, fuhren herum und sahen erstaunt auf, als die Tür sich öffnete. Pakko trat als erster ein, ihm auf den Fersen folgte Sergio. Er wußte, daß der Ka-zwo eine ernstzunehmende Gefahr darstellte. Denn er kannte keinen Selbsterhaltungstrieb.
    „Befiehl ihm, auf die Seite zu treten!" sagte Sergio zu Pakko.
    Pakko, der sich in der Gegenwart eines Gleichgesinnten und eines Roboters plötzlich sicherer zu fühlen schien, zögerte.
    Da rammte ihm Sergio den Lauf des Blasters zwischen die Rippen und zischte: „Sprich ... oder du bist ein toter Mann!"
    „Tritt beiseite, Robot!" sagte Pakko mit bebender Stimme.
    Der Robot gehorchte. Dabei ließ er Sergio nicht aus den Augen.
    Ohne Zweifel übertrug er jede Phase dieser Begegnung an irgendeine Kommandostelle. Sergio stieß den unscheinbaren Pakko von sich. Der Lauf des Blasters richtete sich auf den Kazwo-Aufseher. Eine halbe Sekunde später begann die Waffe zu fauchen. Ein greller Energiestrahl leckte zu dem Roboter hinüber und hüllte ihn in ein Flammenmeer. Es gab eine krachende Explosion. Das Maschinenwesen zerbarst. Die Wucht der Explosion war nicht sonderlich groß. Pakko und der andere Aphiliker hatten sich zu Boden geworfen, aber ihre Furcht erwies sich als übertrieben.
    Ohne die beiden Ängstlichen aus den Augen zu lassen, trat Sergio zu der Liege. Sylvia atmete ruhig. Wahrscheinlich hatte man sie eingeschläfert. Welcher Behandlung man sie hatte unterziehen wollen, konnte er nicht erkennen. Arme und Beine waren mit Kunststoffschnallen an der Liege befestigt. Sergio löste die Schnallen. Dann wandte er sich an Pakko.
    „Das Mädchen und ich ... wir müssen hier 'raus!" herrschte er ihn an. „Ihr beide werdet uns durch den Energieschirm führen - und zwar sofort!"
    In diesem Augenblick begannen draußen die Alarmsirenen zu heulen. Mit schriller Stimme verkündeten sie, daß die Staatspolizei der absonderlichen Ereignisse, die sich in ihrem Bangkoker Hauptquartier zutrugen, gewahr geworden war.
     
    *
     
    Der zweite Aphiliker, ein stämmiger, gedrungener Bursche, trug die immer noch bewußtlose Sylvia auf der Schulter. Sergio, den Blaster ständig schußbereit, trieb die beiden Männer vor sich her.
    Durch einen Antigravschacht hatten sie einen tief unter der Erde gelegenen Korridor erreicht. Der Gang führte nach Pakkos Aussage unter der Energiebarriere hindurch bis zu einer Stelle, an der er in das unterirdische Verkehrsnetz mündete. Das Schrillen der Sirenen war längst verhallt, aber Sergio zweifelte nicht daran, daß es nur wenige Augenblicke dauern würde, bis die Staatspolizei seine Spur gefunden hatte.
    Der Korridor beschrieb eine enge Windung. Eine Tür tauchte auf. Pakko hielt keuchend an.
    „Dort... ist der Ausgang!" stieß er hervor.
    „Weiter!" fuhr Sergio ihn an. Pakko eilte voraus und öffnete die Tür. Sie mündete auf einen Bahnsteig der Röhrenbahn.
    Die Plattform war leer. Rechts lag das Ende des Bahnsteigs nur wenige Schritte entfernt. Ein paar Meter weiter glänzte metallisch das Schleusentor, das den druckregulierten Streckenabschnitt der Röhrenbahn von dem unter atmosphärischem Druck stehenden Bahnsteigsektor trennte. Sergio hatte bislang nicht gewußt, wie sich seine Flucht weiter gestalten würde. Beim Anblick der Schleuse hatte er einen verwegenen Einfall.
    „Hinab auf die Fahrbahn!" befahl er den beiden Aphilikern.
    Sie gehorchten ihm ohne Zögern. In seinen Augen stand geschrieben, daß er keine Gnade kannte. Der Mann, der Sylvia trug, stolperte beim Sprung. Dabei entglitt die Bewußtlose seinem Griff. Sergio sprang zwar schnell hinzu, aber auch er konnte nicht verhindern, daß sie mit der Schulter ziemlich hart gegen den Bordsteinrand des Bahnsteigs schlug.
    Die Wirkung der Erschütterung war beachtlich. Als Sergio sich über Sylvia beugte, um sie wieder aufzuheben, schlug sie die Augen auf und fand
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