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07

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Titel: 07
Autoren: Wer zuletzt beisst
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noch nie lesen können. Die Papiere habe ich alle gesehen, sie lagen im ganzen Wohnzimmer verstreut."
    „Dann solltest du dich nicht beschweren, dass er dich nichts hat merken lassen. Hört sich an, als hätte es genug Hinweise gegeben."
    „Möglicherweise hasse ich dich noch mehr als Saul."
    „Das Problem ist, dass du Saul gar nicht hasst. Warum gehst du nicht einfach zu ihm?"
    „Weil er ein verlogener, hinterlistiger Mistkerl ist."
    „Der mit dir .. wie nennt man das noch? .. durch dick und dünn gegangen ist."
    „Gerade habe ich beschlossen", sagte sie, „dass dich das gar nichts angeht."
    „Oh, ich mische mich gerne ein. Außerdem sahst du so süß und verloren aus, dass ich mich einfach zu dir setzen musste."
    „Welpen sind süß", grummelte sie. „Babys sind süß. Ich bin nicht süß."
    „Ach, sei nicht so streng mit dir, Süße. Und geh zu Saul!" „Vergiss es."
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    Darreil stützte das Kinn in eine Hand und betrachtete sie eingehend. „Junge, der Mann hat Mut. Du bist ganz schön schwierig."
    „Sei still. Und geh weg."
    „Ich gehe erst, wenn du mir versprichst, dass du zu ihm gehst."
    „Wie wäre es, wenn ich dir stattdessen eine reinhauen würde?"
    „Ach, nein", sagte er ernst, „das wäre so peinlich, falls wir uns noch einmal über den Weg laufen würden."
    „Warum machst du das alles?"
    „Ich bin ein großer Fan von wahrer Liebe."
    Cain traute ihren Ohren nicht, als sie sich selbst das Versprechen geben hörte, Saul aufzusuchen. Was tat man nicht alles für ein bisschen Ruhe und Frieden.
    Nachdem ihr Bierrausch verflogen war und sie beschlossen hatte, ihr Versprechen möglichst rasch einzulösen, stürmte sie in Sauls Wohnzimmer.
    „Na gut, du verlogener Mistkerl, du hinterlistiger .. Mist."
    Das Haus war leer. Was merkwürdig war, denn es war bereits nach Mitternacht. Und Saul hatte kein Privatleben neben seiner Arbeit. Und ihr!
    Und der Arbeit!

    Wahrscheinlich war er unterwegs und verbreitete noch ein paar mehr Gerüchte über sie. Das würde sie ihm glatt zutrauen.
    Sie machte es sich gemütlich, um zu warten. Sie würde die ganze Nacht warten, wenn es sein musste. Die ganze Woche sogar. Und dann würde sie ihm gründlich die Meinung geigen!
    Die Haustür flog auf und Saul taumelte herein.
    „Oh, mein Gott!", schrie sie und sprang auf. „Was ist denn mit dir passiert?"
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    „Nichts", murmelte er und wollte an ihr vorbeihumpeln, aber sie versperrte ihm den Weg. Seine Nase war blutig und beide Augen liefen bereits blau an.
    Außerdem stimmte irgendetwas mit seinem Bein nicht.
    „Setz dich und lass mich einen Blick auf dein Bein werfen."
    Er versuchte sie wegzustoßen und fiel dabei fast vornüber. Sie drückte ihn auf die Couch, ohne dass er allzu großen Widerstand leistete, riss seine Jeans auf und untersuchte die Beule.
    „Oh."
    „Ja."
    „Es ist gebrochen." Ja"
    „Und es heilt sehr schnell." „Jaauuuaaaaaaaaaa!"
    Sie hatte ihre Faust auf die Beule niedersausen lassen und so den Wulstbruch mit einem Schlag gerichtet.
    „Na also", sagte sie mit gespielter Fröhlichkeit, „alles wieder in Ordnung."
    Saul beugte sich über die Sofalehne und übergab sich. „Ich, äh, gehe und hole den Wischlappen." „Geh weg", stöhnte er.
    „Nun", entgegnete Cain, „normalerweise würde ich der Aufforderung gerne nachkommen, aber jetzt muss ich wohl den töten, der dich so zugerichtet hat.
    Aber zuerst muss ich mal die Kotze wegwischen."
    Also ging sie den Wischlappen holen. Hartholzböden hatten wirklich ihr Gutes.
    „Also, wer war es?"
    „Ich bin die Treppe runtergefallen." Sie schnaubte geräuschvoll. „Wie oft?"
    „Bist du nicht eigentlich wütend auf mich?" Saul massierte 140
    sich die Schläfen und zuckte zusammen. „Was hast du überhaupt hier zu suchen?"
    „Klar bin ich sauer. Aber das klären wir, nachdem ich den Typen umgebracht habe. Und es würde mir weiterhelfen, wenn du mir seinen Namen nennen würdest. Ich will ja nicht den Falschen fressen. Also, wer war es?"
    „Ich bin gegen eine Tür gelaufen."
    „Eine Tür mit Metallspitzen?"

    Er stöhnte, als sie ihm einen Hamburger unter die Nase hielt. „Das Ding ist außen schwarz verbrannt und ich weiß mit Sicherheit, dass es innen noch roh ist."
    „Du musst etwas essen."
    „Du bist eine miese Köchin."
    „Das hast du auch verdient, nach dem, was du dir geleistet hast. Jetzt iss!"
    Finster sah er sie an, riss ihr den Burger aus der Hand und nahm einen großen Bissen. Er kaute eine Weile, dann sagte er:
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