Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mopoys werden bewacht, als wären sie die Königin persönlich. Man läßt sie kaum einen Augenblick aus den Augen. Ras und ich brächten höchstens jeder einen mit uns. Das heißt, daß einer von uns zurückkehren müßte, um den dritten zu holen. Bis dahin aber wäre in Nooshoys Tower der Teufel los."
    „Was schlägst du vor?"
    „Es bleibt uns nichts anderes übrig: wir müssen einen Transmitter installieren."
     
    3.
     
    Der Raum war leer bis auf einen Haufen undefinierbaren Gerumpels, der sich an der tiefsten Stelle des gewölbten Bodens angesammelt hatte. Es roch eigenartig und durchdringend.
    Die Beleuchtung bestand aus einer trüben Lumineszenzschnur, die sich an der Wand entlangzog.
    Goshmo-Khan, der soeben zusammen mit Ras Tschubai hier materialisiert war, rümpfte die Nase.
    „Schmutzig sind die Kerle!" schimpfte er mit verhaltener Stimme. „Der Gestank ist nicht zum Aushalten."
    In diesem Augenblick materialisierte der Ilt.
    „Sie sind auch nicht hierhergekommen, um Duftproben zu nehmen, Professor", mahnte er. „In diesem Raum werden Abfälle aufbewahrt, bis sie abtransportiert werden können. Unser Ziel liegt weiter oben."
    Er deutete auf die finstere Mündung eines Ganges, der von der gerundeten Seitenwand schräg in die Höhe führte. Gucky war an diesem Einsatz. nicht unmittelbar beteiligt. Er sollte Goshmo-Khan und dem Afrikaner den Weg weisen und dann sofort zum Beiboot zurückkehren. Die beiden Eindringlinge waren mit Mikro-Funkgeräten ausgerüstet, die nach dem Prinzip der Frequenzstreuung arbeiteten und daher vom Feind nicht abgehört werden konnten.
    Auf diese Weise blieben sie ständig mit der Besatzung des Bootes verbunden, und Gucky konnte von dorther eingesetzt werden, wenn es die Lage erforderte.
    Goshmo-Khan und Ras Tschubai trugen jeweils die Hälfte einer Transmitterausstattung, die sie am Zielort zusammensetzen und in einen funktionsfähigen Transmitter verwandeln wollten.
    Der Zielort mußte in unmittelbarer Nähe der Räumlichkeiten liegen, die die Mopoys bewohnten. Da gerade diese Abteilung des Gebäudes von Hunderten von Peggoys und einigen Klaschoys aufmerksam bewacht wurde, stellte sich ihre Aufgabe als nicht eben leicht dar.
    Um sich durch einen Fehlsprung nicht zu verraten, verzichteten sie im Innern des Gebäudes auf die Fortbewegung durch Teleportation. Mühsam arbeiteten sie sich durch den steil ansteigenden Gang vorwärts. Da dieser Stollen zum Abtransport der Abfälle benützt wurde, deren Reste sie vor kurzem zu Gesicht bekommen hatten, waren sie dem penetranten Geruch auch weiterhin ausgesetzt, worüber Goshmo-Khan in immer heftigeren Zorn geriet. Er und Ras Tschubai hatten bislang darauf verzichtet, die Maskengeneratoren einzuschalten. Noch war die Gefahr der Begegnung mit einem Ploohn gering. Später würde es anders werden. Der Gang wand sich nach einem Schema, das nur die Ploohns verstanden, durch das Innere des Gebäudes und mündete schließlich in einen Raum, der ebenso kugelförmig war wie alle Räume, die die Ploohns jemals gebaut hatten. Er enthielt, an die gerundeten Wände wie hingeklebt, eine Reihe seltsamer, mitunter recht großer Geräte oder Maschinen, deren Funktion Goshmo-Khan vergebens zu enträtseln versuchte.
    Gucky ließ ihm Zeit, sich über die seltsame Einrichtung den Kopf zu zerbrechen. Dann sagte er: „Wenn Sie nicht darauf kommen, dann will ich Ihnen gerne erklären, worum es sich handelt."
    „Wie! Du weißt das?"
    „Ich habe hier herumgestöbert und die Ploohns dabei beobachtet, wie sie die Maschinen bedienten."
    „Und was taten sie damit?"
    „Sie stellten Spielzeug her."
    „Spielzeug...?!"
    „Ja. Für die Mopoys."
    Goshmo-Khan starrte ihn entgeistert an. Der Ilt hielt es für nötig, eine weitere Erklärung abzugeben.
    „Es scheint", sagte er ernsthaft, „daß die Mopoys ausgesprochen kindliche Gemüter besitzen. Das nimmt nicht wunder, wenn man darüber nachdenkt. Sie obligen in diesem Staatswesen einer ungeheuer wichtigen Funktion, nämlich der Befruchtung des königlichen Geleges, und sind daher für die Erhaltung der Nation unentbehrlich.
    Entsprechend der Wichtigkeit ihrer Aufgabe behandelt man sie: Sie werden luxuriös untergebracht, als Nahrung serviert man ihnen auserwählte Leckerbissen, man umgibt sie mit Hunderten von Dienern, die jedem ihrer Winke zu gehorchen haben ... und das alles nicht etwa um einer Fähigkeit willen, die sich die Mopoys in langer, mühevoller Anstrengung haben erwerben müssen, sondern ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher