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0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne
Autoren: Unbekannt
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Rhodan mit verwundertem Gesichtsausdruck.
    „Sie glauben nicht im Ernst, daß - Sie damit Erfolg haben, wie?"
    „Und warum nicht?"
    „Die Jaymadahr hat einmal erlebt, wie wir ihr Molkex oder Teymer in die Luft jagten. Ich nehme an, daß sie seitdem ihre Vorbereitungen getroffen hat. Diese bestehen, wenn sie auch nur einigermaßen logisch denkt, darin, daß das Molkex auf mehrere Fundorte verteilt wurde, und zweitens in einem verstärkten Schutz der Fundorte durch die Flotte der Ploohns. Wie wollen Sie da durchkommen?"
    „Man kann die Drohung aussprechen und sehen, wie sie auf die Jaymadahr wirkt, nicht wahr?" erkundigte sich Rhodan mit eigenartigem Lächeln.
    „Ja, aber ..."
    „Geben Sie sich keine Mühe, Goshmo!" winkte Roi Danton ab.
    „Auf dem Verhandlungswege will er die drei Mopoys nicht erwerben."
    „Achso ...!"
    „Der Jaymadahr", ergriff Rhodan von neuem das Wort, „kann nichts daran liegen, Zeus mit drei Drohnen zu versehen.
    Nicht nur wünscht sie nicht, daß hier ein abtrünniges Volk entsteht. Sie müßte auch damit rechnen, daß zwischen ihrem und dem abtrünnigen Volk ein erbitterter Kampf um die Molkex-Vorräte entbrennt, die die Ploohns zum Züchten ihrer Pflanzen brauchen.
    Die Jaymadahr wird also weder durch Geld noch gute Worte dazu zu bewegen sein, daß sie drei Mopoys herausrückt. Für uns kann daher die Verhandlung mit der Königin nur eine Finte sein - nur ein Vorwand, der uns Gelegenheit gibt, die drei Mopoys, die wir brauchen, mit Gewalt zu beschaffen."
    „Und gesetzt den Fall, wir bekämen sie in, unsere Hand", meldete sich Goshmo-Khan noch einmal zu Wort: „Wer gibt uns die Garantie, daß Zeus, nachdem wir ihm die drei Drohnen übergeben haben, sein Wort halten wird? Er hat die Moral eines plophosischen Zuhälters, und sobald er ..."
    „Wir übergeben sie nicht", fiel ihm Rhodan ins Wort.
    „Nicht...?" machte der Mongole verblüfft.
    „Haben Sie nicht auch das Gefühl, daß Zeus an diesen Drohnen ungeheuer viel liegt?"
    „Gewiß. Die Idee von der Errichtung einer neuen Ploohn-Nation scheint sich bei ihm mittlerweile zu einer Art religiösen Komplexes verdichtet zu haben."
    „Gut. Wir werden ihm beweisen, daß wir sie haben. Und dann, wenn er die Hilfsmaßnahmen zur Rettung der Erde eingeleitet hat, werden wir sie ihm übergeben ... keine Sekunde früher."
    Ein paar Augenblicke lang sagte niemand ein Wort. Die Umrisse des Plans lagen fest. Die Details würde man im Laufe der kommenden Tage erarbeiten müssen. Schließlich sagte Roi Danton: „Es gibt ein Bedenken, das anscheinend außer mir jedermann kaltläßt. Sind wir sicher, daß Zeus wirklich über die technischen Mittel verfügt, die Erde innerhalb kurzer Frist - und ohne Schaden für den Planeten oder seine Bewohner! - auf eine stabile Umlaufbahn um diese Sonne zu bringen?"
    „Die Frage geht direkt an mich!" meldete sich da Gucky, der Mausbiber. „In den vergangenen Stunden und Tagen war es meine Aufgabe, mich hier umzusehen und Zeus' technische Ausstattung zu inspizieren. Ich muß sagen, daß das Ergebnis mich beeindruckt hat. Dieser ganze Riesenfelsen ist hohl. Es gibt hier Kubikkilometer um Kubikkilometer mit weiter nichts als Hallen, Labors, Gängen, Schächten, Stollen... und unheimlich vielen Maschinen. Wie Zeus das Zeug hierhergeschafft hat, wird er uns wahrscheinlich nie verraten. Aber daran, daß er in der Lage ist, ganze Planeten innerhalb kürzester Zeit zu bewegen, kann es keinen Zweifel geben."
     
    *
     
    Am nächsten Morgen hatten sie Zeus mitgeteilt, daß sie bereit waren, auf seine Bedingung einzugehen. Der Ploohn hatte diesen Entschluß begrüßt und sie gebeten, so rasch wie möglich ans Werk zu gehen.
    „Eine innere Unruhe hat mich erfaßt!" verkündete er mit Donnerstimme. „Ich fühle deutlich, daß der Augenblick naht, in dem ich mein Volk gründen muß, weil die Konstellation der energetischen Strömungen niemals wieder so günstig sein wird wie in diesem Augenblick, der auf mich zukommt. Wenn ihr euch beeilt, werdet ihr Zeugen der Begründung eines Volkes werden, dem es bestimmt ist, das ganze Universum zu beherrschen ..."
    Sie ließen ihn geduldig zu Ende reden - längst gewöhnt an die Bombastik, die er an den Tag legte, sobald die Rede auf das von ihm zu gründende Ploohn-Volk kam. Erst an Bord des Leichten Kreuzers, als das Fahrzeug längst in Richtung Erde gestartet war, gab Goshmo-Khan seiner Meinung Ausdruck: „Der Kerl spinnt in allerhöchstem Grade!"
    Die andern stimmten ihm bei.
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