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0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne
Autoren: Unbekannt
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Potenz zuliebe, die ihnen die Natur gratis mitgegeben hat. Mopoys gehen nicht zur Schule. Sie lernen nichts und sind nie aufgefordert, etwas zu leisten ... außer dann, wenn es darum geht, das Gelege der Königin zu befruchten.
    Wundert es da einen noch, daß sie Zeit ihres Lebens Kinder bleiben? Verzogene Kinder noch dazu?"
    Goshmo-Khan sah sich um - noch immer ungläubig. Er entdeckte vier dunkle Gangmündungen, die in der Wand des Raumes endeten. „Das heißt wohl, wir befinden uns nicht mehr weit vom Quartier der Mopoys entfernt, wie?"
    „Dieser Gang", antwortete Gucky und deutete auf eine der dunklen Mündungen, „führt uns zu einem der Gemächer, die die Quartiere der Drohnen wie ein Ring umgeben. Dort hausen Peggoys - um die Mopoys zu bewachen und ihrer Winke gewärtig zu sein."
    Goshmo-Khans Augen blitzten. Er hatte einen Einfall, das war ihm anzusehen. Aber er kam vorläufig nicht dazu, darüber zu sprechen. Aus einem der Gänge, die in den Werkstattraum mündeten, waren Geräusche zu hören, darunter das Sirren und Knacken ploohnscher Stimmen. Der Mongole sah sich um. Er hatte nicht vor zu fliehen. Er wollte beobachten, was in diesem Raum vor sich ging.
    „Dort hinüber!" zischte er.
    In der Richtung, in die er deutete, lag eine der Gangmündungen. Seitwärts der Mündung erhob sich ein wahrer Koloß von einer Maschine. Infolge der Unebenheit des Bodens war er leicht nach vorne geneigt. Damit er trotzdem nicht stürze, verbanden ihn eine Anzahl Streben mit der dahinterliegenden Wand. Die Streben bildeten ein Gewirr, in dem sich die drei Eindringlinge verstecken konnten. Außerdem bot der Gang eine weitere Deckungsmöglichkeit, wenn er nicht gerade von den - Ploohns benutzt wurde.
    Die beiden Mutanten verstanden Goshmo-Khans Absicht.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, da waren sie in der Halterung der Maschine so versteckt, daß sie nur jemand entdecken konnte, der den Raum hinter dem Maschinenkoloß inspizieren würde.
     
    *
     
    Der Rückzug war keinen Augenblick zu früh geschehen.
    Goshmo-Khan kauerte auf einer der Streben wie ein Vogel auf einem Ast.
    Er sah drei Ploohns den Werkstattraum betreten. Einer von ihnen trug eine Rolle, die sich bei näherem Hinsehen als Schreibfolie erwies, auf die mit bunten Stiften ein Entwurf gezeichnet war.
    Vorsichtig schaltete der Mongole seinen Translator an und führte den kleinen Konus des Kopfhörers ins linke Ohr. Auf diese Weise konnte er hören, was der Translator übersetzte, ohne daß Laute nach außen drangen.
    Die drei Ploohns, nach ihrer Kleidung zu urteilen waren sie Peggoys, also Arbeiter, befanden sich in angeregtem Gespräch.
    „Es ist widerlich, der Laune solcher Nichtstuer ausgeliefert zu sein", beschwerte sich derjenige, der die Rolle trug und sich nun anschickte, sie auf einem runden Arbeitstisch auszubreiten.
    „Beklage dich nicht!" wies ihn der zweite Ploohn zurecht. „Im Vergleich mit anderen Peggoys führst du ein angenehmes Leben."
    „Es ist nicht die Beschwerlichkeit, über die ich klage", verteidigte sich der erste Ploohn. „Es ist die Nutzlosigkeit dessen, was ich tue."
    „Oho!" meldete sich der dritte zu Wort. „Die Wesen zu umhegen, die für den Fortbestand unseres Volkes sorgen, nennst du nutzlos?"
    „Ja", antwortete der. Beschwerdeführer entschlossen. „Sie können nichts dafür, daß die Natur sie zu Mopoys gemacht hat.
    Es liegt keinerlei Verdienst in ihrer besonderen Eigenschaft.
    Und sie könnten die Gelege der Königin auch befruchten, ohne daß man solch närrisches Spielzeug für sie bauen muß!"
    Mit den Greifzangen des oberen rechten Armes schlug er krachend auf die ausgebreitete Zeichnung.
    „Laß sehen, was es ist!" forderten die beiden anderen.
    „Ein Kasten, der springt", erklärte der Unzufriedene. „Sie wollen ihn jagen, haben sie mir gesagt."
    „Eine einfache Aufgabe", meinte einer der beiden andern.
    „Aber unnütz", murrte der erste.
    Sie machten sich an die Arbeit. In den Wänden des Werkstattraumes gab es Lagernischen, die alle denkbaren Materialien und Mechanismen zum Einbau in die gewünschten Spielzeuge enthielten. Die drei Peggoys arbeiteten flink.
    Unter Zuhilfenahme der Maschinen, die in diesem Raum installiert waren, bastelten sie innerhalb von zwanzig Minuten einen würfelförmigen Kasten von etwa anderthalb Metern Höhe.
    Er bestand aus rostbraunem Kunststoffmaterial und hatte vorläufig noch an einer Seite eine Öffnung, durch die die Peggoys das erforderliche Innenleben zu installieren
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