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0694 - Lavalles Todesspur

0694 - Lavalles Todesspur

Titel: 0694 - Lavalles Todesspur
Autoren: Jason Dark
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nächsten Augenblick auseinandergeplatzt wäre.
    Statt dessen wollte er dieses eklige Ding freibekommen, weg aus seinem Körper schaffen.
    Noch hatte Jane Zeit.
    Der Mann kämpfte mit sich und den Umständen, während dieser Aal seinen Körper zuckend hin und herschwang, weil er sich mit aller Macht aus seinem Gefängnis befreien wollte.
    Beobachtet wurde Jane Collins nicht. Der Dunst hatte seine Decke über den Parkplatz begleitet. Wer als Kunde aus dem Supermarkt kam, wollte so rasch wie möglich zu seinem Auto und wegfahren.
    Bisher hatte Janes Interesse nur den Augen gegolten, was sich von einem Moment zum anderen änderte, denn plötzlich öffneten sich an der Spitze die beiden Hälften des schmalen Kopfes. Ein Loch entstand wie der Eingang zu einem schmalen, bösen Tunnel, der aber mit hellen, messerspitzen Zähnen bestückt war.
    Wenn dieses Maul zubiß, riß es handgroße Löcher in ihren Körper. Soweit durfte es auf keinen Fall kommen. Noch bestand die Chance, dem Horror zu entgehen.
    Jane duckte sich.
    Es sah so aus, als würde sie im nächsten Augenblick gegen den Kerl springen. Sie aber riß die Wagentür auf und tauchte blitzartig in ihren roten Golf ein.
    Sofort hämmerte sie die Tür wieder zu. Den Schlüssel steckte sie ins Zündschloß, hielt den Kopf dabei nach links gedreht, weil der Kerl wieder einen Schritt vorgegangen war und direkt neben ihrem Wagen stand. Er bückte sich sogar.
    Es war ihr kaum bewußt, daß sie die Tür verriegelt hatte. Jedenfalls konnte sie von außen nicht mehr geöffnet werden, was der Mann versuchte, denn er hatte seine graue Hand um den Griff gedreht.
    Sein Zerren war vergeblich. Zudem bückte er sich, so daß Jane genau in sein Gesicht schauen konnte, das zu einer dicken, ballonartigen Fratze aufgequollen war.
    Mit dem Herauswürgen des Aals hatten auch seine Augen den nötigen Druck bekommen und waren nach vorn geschoben worden, als sollten sie die Höhlen verlassen.
    Dann hatte er es geschafft.
    Das Wesen flutschte aus seinem Mund.
    Er selbst taumelte zurück. Jane sah, daß er sich wie eine tanzende Vogelscheuche bewegte, sogar mit den Armen schlug, um sein Gleichgewicht zu behalten.
    Er war für sie uninteressant geworden. Viel wichtiger war das Wurmwesen.
    Mit dem Kopf zuerst war es gegen die Scheibe geklatscht. An ihr hingen die Tropfen, die in schmalen Bahnen ausliefen, als sie an dem Glas nach unten geronnen waren.
    Jetzt drückte sich das Wesen dagegen. Sein Kopf bekam eine flache Form, die Augen schienen in das Glas hineingepreßt zu werden, aber nicht auf die Augen kam es an, sondern allein auf die Zähne, die sich, zusammen mit den beiden flachen Kiefern bewegten, als würden zwei Sägen aufeinander zugeführt.
    Die Zähne wollten das Glas durchbeißen, zerstören, zersplittern, um den Körper in den Wagen zu schaffen.
    Jane drehte den Zündschlüssel.
    Der Golf sprang bei diesem feuchten Wetter nicht sofort an. Noch eine Drehung.
    Die Zähne kratzten über und sie bissen in die Scheibe.
    Jane hatte dies kaum für möglich gehalten, aber sie hörte das platzende Geräusch, mit dem das Sicherheitsglas zerbröselte.
    Gas!
    Fast zu überhastet, aber der Wagen packte es und kam weg. Er sprang vor wie ein Raubtier, das seine Beute reißen will, und die Zähne verschwanden ebenso wie die Silberaugen.
    Der Golf sprang noch einmal, jagte hinein in den hellgrauen Dunst, der ihn umfing wie mit zahlreichen Armen.
    Jane hatte den Eindruck, als hätten die Reifen den Kontakt mit dem Boden verloren. Sie irrte sich, denn als sie das Lenkrad drehte, hörte sie das leise Kreischen der Pneus, als sie über die rauhe Oberfläche hinwegwischten.
    Sie gewann an Tempo, bremste aber ab und schaute nach hinten, wo eigentlich dieser verfluchte Killeraal hätte auf dem Boden liegen müssen.
    Möglicherweise lag er auch dort, nur sah sie ihn nicht mehr, weil der Dunst alles verschluckte.
    Jane stieß den Atem aus. In den nächsten beiden Sekunden konzentrierte sie sich ganz auf ihre Gestalt und stellte fest, daß sie zum Glück völlig okay war.
    Ja, okay…
    Aber wie kam diese verdammte Killerschlange in den Mund des Penners? Was bahnte sich da an?
    Der Mann erschien vor ihrem Wagen. Dunst umfloß ihn. Da er seine Arme bewegte, sah es aus, als würde er durch den Dunst schwimmen.
    Er hatte den Kopf vorgeschoben. Den Hut hatte er verloren. Graues Haar umgab seinen Schädel wie sperriges, dünnes Holz. Zwar stand sein Mund offen, aber kein weiteres Tier klemmte zwischen den
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