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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns
Autoren: Unbekannt
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sein.
    Schuyt-34027 beobachtete, wie das Flaggschiff der Terraner - es handelte sich um jenes Raumschiff, in dem die bewußte Sensoreinheit entdeckt worden war - sich vorsichtig an ein Sonnensystem der Ploohns herantastete.
    Offenbar wollten die Terraner jenes Sonnensystem erkunden.
    Schuyt-34027 war gespannt darauf, ob es ihnen gelingen würde, denn er hatte die ploohnschen Raumschiffe, die das System bewachten, längst entdeckt.
    Er brauchte nicht lange zu warten.
    Das Verhalten des terranischen Flaggschiffs ließ nur den Schluß zu, daß seine Besatzung die ploohnschen Raumschiffe ebenfalls entdeckt hatte.
    Eigentlich hätte sie das von einem Einflug in das System abhalten sollen, denn es war unwahrscheinlich, daß ihr Schiff den Ortungsstrahlen der ploohnschen Raumschiffe entgehen konnte.
    Und doch schafften die Terraner es. Sie vollbrachten dieses Kunststück, indem sie einen verschlungenen Kurs wählten, der sie entweder immer außerhalb der Reichweite ploohnscher Ortungsgeräte hielt beziehungsweise die Ortungssphären nur dort schnitt, wo sich mindestens zwei berührten, so daß die ploohnschen Analysatoren das jeweils kurzzeitige Auftauchen eines Reflexes als unvermeidliche Mißweisung ansahen.
    Unentdeckt und ungehindert erreichte das terranische Flaggschiff die fremde Sonne und tauchte in ihrer Atmosphäre unter. Damit war sie der Ortung durch die Ploohns entzogen, und die winzigen Ortungssatelliten, die es außerhalb der Sonnenatmosphäre zurückließ, konnten ihrer geringen Masse wegen nicht von fremden Ortungstastern erfaßt werden.
    Schuyt-34027 spürte Hochachtung vor jenen Terranern, die mit vergleichsweise primitiven Mitteln ein risikoreiches Spiel gewagt und vorerst gewonnen hatten.
    Doch Schuyt-34027 korrigierte seine Gefühle sofort wieder.
    Er mußte unparteiisch bleiben, denn es lag kein schwerwiegender Grund vor, die Partei einer Seite auch nur emotioneil zu ergreifen.
    Dennoch fieberte er der Fortsetzung des Spiels entgegen - soweit man seine Emotionen als „Fiebern" bezeichnen konnte.
     
    *
     
    Ich träumte davon, daß ich etwas sehr Wichtiges vergessen hatte. Vergebens mühte ich mich ab, es mir in Erinnerung zu rufen.
    Meine Bemühungen wurden von einem schrillen Mißton unterbrochen. Ich fuhr hoch und merkte, daß der Interkommelder summte. Mein Versuch, das Gerät mittels Blickschaltung zu aktivieren, scheiterte, da ich noch zu verschlafen war. Deshalb stand ich auf, wankte auf den Interkomanschluß meiner Kabine zu und schaltete ihn manuell ein.
    Der Bildschirm wurde hell und zeigte das Abbild von Ras Tschubai. Im Hintergrund war - etwas verschwommen - das Abbild eines hochgewachsenen, relativ jungen Mannes zu sehen.
    „Sir?" erkundigte ich mich.
    Tschubai runzelte die Stirn.
    „Sind Sie betrunken, Captain a Hainu?" fragte er.
    „Nein, Sir, nur schlaftrunken", antwortete ich wahrheitsgemäß.
    „Ist noch ein Sensor von Schuyt-34027 aufgetaucht?"
    „Sie träumen ja immer noch!" fuhr der Teleporter mich an - allerdings nicht zornig, sondern wohl nur, um mich wachzukriegen.
    Im Hintergrund verzog der hochgewachsene Terraner das Gesicht -und plötzlich nieste er dreimal schallend.
    „Gesundheit!" sagte ich höflich.
    „Danke, Captain!" erwiderte der Terraner näselnd.
    Ras Tschubai räusperte sich.
    „Nichts gegen Höflichkeit, aber sie kostet Zeit - und in unserer Lage haben.wir keine Zeit zu verschenken", erklärte er.
    „Lieber Zeit verschenken als unhöflich sein, Sir", bemerkte ich.
    „Na ja!" meinteTschubai.
    Plötzlich grinste er und sagte: „Sie verstehen es großartig, jemanden von einem bestimmten Thema abzubringen, Tatcher. Aber Spaß beiseite! Bitte, kommen Sie mit Sonderoffizier Rorvic nach EBZ 333-D!"
    „Weiß das fette Scheu ...", ich verschluckte den Rest, „... ist Rorvic informiert, Sir?"
    „Das ist Ihre Aufgabe, Captain!" wies Tschubai mich zurecht.
    „Rorvic reagiert nicht auf Interkomanrufe. Bitte, lösen Sie ihn aus seiner Meditation und bringen Sie ihn mit."
    „Sehr wohl, Sir", erwiderte ich, obwohl mir alles andere als wohl bei dem Gedanken war, den Tibeter zu wecken und zu Ras Tschubai zu bringen.
    Der Bildschirm des Interkoms wurde dunkel. Tschubai hatte die Verbindung unterbrochen.
    Plötzlich hob sich meine Stimmung.
    Ich erinnerte mich daran, daß ich den Tibeter dazu überredet hatte, sich ein Hypnoband von einem Einsatz auf Clavia anzuhören beziehungsweise auf die halbverfaulte Masse, die er sein Gehirn nannte, überspielen zu
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