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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns
Autoren: Unbekannt
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hin und wieder die Entladungen von Energiewaffen und das Dröhnen von Explosionen, aber es klang weiter entfernt als am Anfang unserer Flucht durch das Reich der blinden Königin.
    Schließlich gelangten wir an den Eingang einer riesigen Höhle, eines Felsendomes, dessen Bodenfläche von einem See eingenommen wurde.
    Aber von was für einem See!
    Das Wasser - wenn es Wasser war -war von violetter Färbung und leuchtete von innen heraus. Etwa zehn Zentimeter über dem Wasserspiegel wogten jene undefinierbaren Schleier, die wir schon in den Rissen und Spalten der Höhlengänge gesehen hatten. Manchmal formten diese Schleier Gebilde, die an fremdartige Lebewesen erinnerten, aber immer wieder lösten sie sich zu schnell auf, als daß wir Genaueres hätten erkennen können.
    Die blinde Königin richtete sich so auf, daß sie auf den beiden ihr verbliebenen unteren Gliedmaßen stand. Ihre Fühler streckten sich zitternd in Richtung des Sees aus.
    Die Schleier wogten stärker durcheinander, dann formten sie eine schmale Gasse über dem See. Der Boden dieser Gasse wurde ebenfalls von Schleiern gebildet, aber durch ihn schimmerte der violette Spiegel des Sees hindurch.
    Das Rieseninsekt wandte sich uns zu und wedelte mit den Fühlern. Danach ließ es sich wieder auf alle vier restlichen Gliedmaßen fallen und betrat die Gasse. Ihre Beine versanken teilweise im Boden, und vor, hinter und neben ihr sprühten violett leuchtende Fontänen empor.
    „Die Königin scheint ahnlich parapsychisch begabt zu sein wie Zeus", sagte Tschubai. „Das dürfte erklären, warum sie überlebte und warum die Ploohns ihr Gebiet bisher mieden. Aber ihre Fähigkeiten scheinen geringer zu sein als die von Zeus"
    „Folgen wir ihr?" fragte ich.
    In diesem Augenblick betrat der Rorvic-Ploohn die Gasse.
    Er kam keinen Meter weit, dann versank er plötzlich.
    Über ihm spritzte violette Flüssigkeit hoch.
    „Rorvic!" rief ich erschrocken.
    Ich wollte ihm nacheilen, aber Tschubai hielt mich zurück. Ernst sagte er: „Wenn Rorvic verloren ist, können wir ihm auch nicht helfen, Captain. Wir werden über den See teleportieren. Geben Sie mir Ihre Hand!"
    Ich reichte ihm meine Hand, doch dann zog ich sie wieder zurück.
    Der Teleporter sah mich verwundert und ein wenig ärgerlich an.
    „Was ist los, Tatcher?" fragte er. „Fürchten Sie sich?"
    Er wollte nach mir greifen, doch ich wich zurück.
    „Ich fürchte mich nicht, Sir", antwortete ich. „Aber eine Art sechster Sinn warnt mich davor, mit Ihnen über den See zu teleportieren. Warum, weiß ich auch nicht."
    Ras Tschubai runzelte nachdenklich die Stirn. Der Unmut verschwand aus seinem Gesicht.
    „Vielleicht sollten wir diese Warnung beachten", meinte er. „Hier sind übergeordnete Kräfte am Werk, die durchaus eine Teleportation beeinflussen könnten. Aber wir müssen über den See, ob wir wollen oder nicht. Wahrscheinlich stellt er das Hindernis dar, das die Verfolger niemals überwinden können. Alle anderen Hindernisse scheinen nur für eine gewisse Zeit zu wirken. Hören Sie es, Tatcher?"
    Ich nickte, denn ich hörte deutlich, daß die Energientladungen in geringerer Entfernung erfolgten. Die verfolgenden Ploohns waren demnach näher gekommen. Es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis sie uns eingeholt hatten.
    Plötzlich schoß ein Schwarm Sensoreinheiten heran und wirbelte um unsere Köpfe.
    Ich sah, daß Tschubai unwillkürlich nach seinem Impulsstrahler griff, und auch ich fürchtete im ersten Moment, die Gebilde wollten uns angreifen.
    Doch dann sah ich, daß eine kleine Gruppe der Sensoreinheiten ein rundes schimmerndes Gebilde hielt, eine Scheibe, deren reliefartig geformte Oberfläche in neunzehn Felder aufgeteilt war, die unterschiedliche Abbildungen zeigten.
    Dos Bhavacca Kr'ah!
    Ich streckte die Hände nach Ror-vics Amulett aus, und die Sensoreinheiten schwebten heran, wobei sie die Scheibe drückten und schoben. Sanft glitt das Bhavacca Kr'ah in meine Hände.
    Ich holte weit aus und warf das Amulett in die Gasse. Es durchschlug den trügerischen Boden und versank im See.
    Violette Flüssigkeit wallte hoch, brodelte und fiel wieder zurück.
    „Was haben Sie getan, Tatcher?" rief Tschubai.
    Ich ließ die Hände herabsinken, lächelte und sagte zu den Sensoreinheiten: „Danke, vielen Dank, meine Freunde!"
    Dann wandte ich mich an den Teleporter und erklärte: „Ich habe das Amulett dorthin geworfen, wo Rorvic verschwunden ist. Nur dort kann es ihm helfen, falls es nicht schon zu
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