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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns
Autoren: Unbekannt
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endlich geschafft hatte, setzte er sich schnaufend auf und starrte aus rot unterlaufenen Augen um sich.
    Ich öffnete die Tür der Naßzelle und sagte: „Gesundheit, Sir!"
    Der Tibeter blickte mich tadelnd an.
    „Ich kann auf Ihre Wünsche verzichten, Captain Hainu", sagte er streng. „Was suchen Sie hier?"
    „Sie, Sir", antwortete ich, „und zwar im Auftrag von Tschubai.
    Sie und ich sollen nach EBZ 333-D kommen."
    Während ich ihm antwortete, blickte ich mich verstohlen suchend um. Doch konnte ich Alfred nirgends entdecken. Weit konnte der Skunk sich allerdings nicht entfernt haben - es sei denn, das leichen häutige Scheusal hatte ihn ...
    Plötzlich erfüllte mich große Sorge um das liebe Tier.
    „Haben Sie Alfred gesehen, Sir?"
    Dalaimoc Rorvic öffnete den Mund zu einer Antwort, doch dann verzog er das Gesicht - und wieder erschütterte eine Niesexplosion seinen ganzen Körper.
    „Ich muß mich erkältet haben, Tat-cher", erklärte Rorvic anschließend. „Würden Sie mir wohl ein Injektionspflaster geben, das die Erkältung kuriert?"
    Ich wußte, wo der fette Tibeter seine Arzneimittel aufbewahrte, und ging zu einem Wandschrank. Zwischen leeren Flaschen lagen verschiedene Injektionspflaster. Ich wählte eines, dessen Wirkstoff als abführend deklariert war, riß den Informationsstreifen ab und kehrte zu Rorvic zurück.
    Er deutete auf sein Speckgenick, und ich knallte ihm das Injektionspflaster voller Vor- und Schadenfreude in den Nacken.
    „So!" sagte ich. „Das hätten wir, Sir. Würden Sie mir nun bitte verraten, was aus Alfred geworden ist?"
    „Ach, Sie meinen Alfred, das Stinktier?" erkundigte sich Rorvic.
    „Der hat sich mit meiner neuen Katze zusammengetan. Ich weiß auch nicht, was die beiden aneinander so schön finden, aber ihr Gekreische ging mir so auf die Nerven, daß ich sie in die zoologische Station des Schiffes bringen ließ."
    Ich atmete auf.
    In der zoologischen Station der MARCO POLO war Alfred sicher, jedenfalls ebenso sicher wie alle Besatzungsmitglieder.
    Aber daß Rorvic sich eine neue Katze zugelegt hatte, nachdem die alte endlich das Zeitliche gesegnet hatte und die Jungen keine Neigung zeigten, bei Rorvic zu bleiben...!
    „Seit wann haben Sie wieder eine Katze, Sir?" erkundigte ich mich.
    „Seit unserem letzten Aufenthalt auf der Erde", antwortete der Tibeter. „Nofretete ist einfach süß, wenn Sie wissen, was ein richtiger Mensch darunter versteht, sie ausgedörrter Marskohlrabi. Na, Sie werden sie noch kennenlernen, sobald ihre Jungen entwöhnt sind."
    Ich schluckte.
    „Sie ... Sie meinen, Sir ...?"
    Dalaimoc Rorvic erhob sich mit der Geschwindigkeit eines Stehaufmännchens.
    „Ich meine, daß wir endlich zu Tschubai gehen sollten", erklärte er. „Er würde es gar nicht schätzen, wenn Sie uns verspäteten, Captain Hainu."
    „Sie werden es bald noch eiliger haben, Sir", entgegnete ich halblaut, bevor ein Fußtritt Rorvics mich quer durch den Wohnraum und gegen das Schott beförderte.
     
    *
     
    Ras Tschubai blickte ungeduldig auf, als wir eintraten.
    „Endlich kommen Sie, Captain a Hainu", sagte er. „Konnten Sie sich nicht ein wenig beeilen?"
    „Rorvic kommt ja auch nicht früher, und dem machen Sie keinen Vorwurf!" protestierte ich.
    „Für seine Verspätung sind Sie ebenfalls verantwortlich", entgegnete der Teleporter.
    Aber so war es immer. Alle machten mich für die Fehlleistungen des leichenhäutigen Scheusals verantwortlich, das unglücklicherweise zu meinem Vorgesetzten bestimmt worden war.
    Ich sagte jedoch nichts, weil ich wußte, daß meine diesbezüglichen Vorhaltungen nichts fruchteten. Aber diesmal kam mir erstmalig der Verdacht, daß Dalaimoc Rorvic seine noch teilweise unbekannten parapsychischen Kräfte dazu benutzte, andere Menschen gegen mich einzunehmen.
    Ras Tschubai räusperte sich, dann blickte er den hochgewachsenen Terraner an, der neben ihm stand.
    „Darf ich vorstellen: Leutnant Greenor Varsk", erklärte er.
    „Leutnant Varsk ist einer unserer besten Space-Jet-Piloten. Ich habe ihn hergebeten, weil er eine wichtige Rolle bei dem Einsatz zu spielen haben wird, den wir jetzt besprechen wollen."
    „Haaatschi!" machte Varsk. Seine Augen füllten sich mit Tränen. „Bitte, entschuldigen Sie!" sagte er. „Ich habe eine Allergie. Es ist kein richtiger Schnupfen."
    „Richtig", meinte Tschubai. „Sie können sich also nicht infizieren, Rorvic und a Hainu. Kommen wir zur Sache. Die MARCO POLO befindet sich im Ortungsschutz einer
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