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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns
Autoren: Unbekannt
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durchkreuzten.
    „Achthundertunddrei Ploohn-Schiffe, Sir", meldete der Cheforter. „Davon konzentrieren sich zweihundertsechzig in der Defensivsphäre von Nummer zwei."
    Wieder blickten sich Tschubai und Korom-Khan bedeutungsvoll an. Der Kommandant hatte sich inzwischen wieder von der SERT-Haube gelöst.
    „Danke, Cheforter!" sagte Ras. „Beobachten Sie weiter!"
    Er wandte sich an den Kommandanten und meinte mit leisem Lächeln: „Planet Nummer zwei scheint also der wichtigste dieser vier Planeten zu sein. Denken Sie auch, was ich denke, Korom-Khan?"
    Der Kommandant erwiderte das Lächeln.
    „Ich denke, wir sollten uns Nummer zwei genauer ansehen, Sir", erklärte er. „Vorher aber müßten wir die MARCO POLO verstecken. Das Riesending fällt sonst noch auf."
    Ras Tschubai musterte die Reflexpunkte auf den Ortungsschirmen, die die Positionen der ploohnschen Raumschiffe im Vierplaneten-System markierten. Er kam zu der Überzeugung, daß es einem so ausgezeichneten Emotionauten wie Elas Korom-Khan gelingen mußte, die MARCO POLO unbemerkt durch die ploohnschen Schiffe bis in den Ortungsschutz der fremden Sonne zu bringen.
    „Gehen Sie in Ortungsdeckung bei fremder Sonne!" befahl er.
    Korom-Khan bestätigte, dann ließ er wiederum die SERT-Haube über seinen Kopf gleiten. Er saß in der angespannten Haltung eines Lauschenden in seinem Kontursessel, und vor seinem geistigen Auge stiegen die Ortungsreflexe der ploohnschen Raumschiffe auf.
    Nach kurzer Zeit hatte der Kommandant einen Weg gefunden, die MARCO POLO ungesehen in das fremde Sonnensystem zu bringen. Er dachte eine Serie kurzer präziser Befehle und nahm wahr, wie die Maschinen des Schiffes darauf reagierten.
    Wieder setzte die MARCO POLO sich in Bewegung, führte drei kurze Linearmanöver durch und schwenkte schließlich in eine enge Kreisbahn um die fremde gelbweiße Sonne ein.
    Die Reaktion mit dem Paratron-schirm des Raumschiffs führte zu einem kurzen Aufblitzen, als die MARCO POLO hinter beziehungsweise unter den Rand der hellen Sonnenscheibe tauchte. Dann versank das Schiff im unteren Bereich der Chromosphäre.
    Nur drei relativ winzige Ortungssatelliten blieben oberhalb der eigentlichen Sonnenatmosphäre zurück. Sie kreisten mit solcher Geschwindigkeit um den glühenden Gasball, daß sie nicht herabgezogen werden konnten, und ihre Hyperkomrichtstrahlen übermittelten der Ortungszentrale des Mutterschiffes laufend alle Daten, die von den Ortungsantennen der Satelliten gesammelt wurden 3.
    Das Wesen war etwas verwirrt.
    Genauer gesagt, die Reaktion eines Terraners hatte Schuyt-34027 verwirrt.
    Dieser Terraner hatte einen der Sensoren entdeckt, die in sein Schiff eingedrungen waren. Doch er hatte keineswegs Alarm geschlagen, wie Schuyt-34027 befürchtete, sondern sich gänzlich untypisch verhalten, am durchschnittlichen Verhalten der Masse seiner Artgenossen gemessen.
    Einerseits war Schuyt-34027 erleichtert, denn hätte der Terraner Alarm geschlagen, wäre es über kurz oder lang zur Entdeckung anderer Sensoren an Bord des terranischen Führungsschiffes gekommen, und das wiederum hätte die Intensivbeobachtung erheblich behindert.
    Aber nicht genug damit, daß der Terraner keinen Alarm geschlagen hatte, er war völlig gelassen geblieben und hatte etwas getan, das Schuyt-34027 als „Spielen" einstufte. Er hatte die Sensoreinheit gefangen, aber keine Vorkehrungen getroffen, um sie am Entkommen zu hindern.
    Noch mehr, seine akustischen Reaktionen ließen eigentlich nur den Schluß zu, daß es für ihn nicht ungewöhnlich war, daß eine fremde Sensoreinheit in seiner Intimsphäre auftauchte.
    Woraus wiederum Schuyt-34027 nur schließen konnte, daß es noch andere Beobachter gab, die hin und wieder ihre Sensoren in die Raumfahrzeuge der Terraner schickten.
    Der betreffende Terraner hatte einen Namen genannt: Dalaimoc Rorvic. Beziehungsweise, er hatte ihn gedacht. Er hatte dieses Wesen aber auch mit „Sir" angesprochen, was, soviel Schuyt-34027 wußte, bei Terranern die respektvolle Anredeformel für dienstrangmäßig Höhergestellte war.
    Handelten die Terraner vielleicht nur im Auftrag eines Mächtigeren?
    Schuyt-34027 wußte es nicht.
    Aber er beschloß, das herauszubekommen. Echte Kontakte mit Terranern oder Ploohns lohnten sich für ihn nicht - seiner Meinung nach. Aber Wesen, die erheblich höher auf der Sprossenleiter der Evolution standen, so hoch, daß sie den Terranern Befehle erteilen konnten, mußten interessante Kontaktpartner
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