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0693 - In den Höhlen der Ploohns

Titel: 0693 - In den Höhlen der Ploohns
Autoren: Unbekannt
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nächsten Augenblick meldete er sich von selbst wieder.
    „Letzte Feststellung überholt, Sir", meldete er. „Wir messen die Wiederverstofflichung weiterer ploohnscher Raumschiffe an. Sie sind uns offenbar durch den Schlund gefolgt und streben schnell auseinander. Auch die übrigen Einheiten setzen sich in Bewegung."
    „Danke!" erwiderte Ras Tschubai.
    Er schaltete seinen Interkom auf die Funkzentrale, ließ die Hyper-kom-Sammelschaltung aktivieren und sagte: „Tschubai an alle Raumschiffe des terranischen Verbandes.
    Ich ordne hiermit Dezentralisierung nach Plan Ypsilon an!
    Suchen Sie in kleineren Gruppen die Ortungsdeckung von Sonnen auf und vermeiden Sie Gefechtsberühung mit ploohnschen Schiffen! Wir halten vorerst still, beobachten und warten ab. Ich melde mich wieder, sobald die Lage es erfordert.
    Es besteht kein Grund zur Aufregung. Innerhalb einer Galaxis können wir uns viel leichter verbergen als an der Nahtstelle der Materiebrücke. Ende."
    Tschubai schaltete den Interkom aus und wandte sich an unseren Kommandanten.
    „Auch wir suchen den Ortungsschutz einer Sonne auf!" befahl er. „Führen Sie ein kurzes Linearmanöver aus und bringen Sie die MARCO POLO nach Neuorientierung in die Ortungsdeckung einer beliebigen Sonne!"
    Der Kommandant bestätigte, dann schaltete er unsere Impulstriebwerke hoch. Die MARCO POLO raste davon wie ein hart getretener Fußball. Innerhalb des Schiffes war allerdings wegen der fehlerlos arbeitenden Andruckneutralisatoren nichts davon zu bemerken. Für uns glitt das Schiff so weich davon, als wäre es ein Segelflugzeug - innerhalb der Atmosphäre eines Planeten, versteht sich.
    Ras Tschubai sah sich um. Dabei fiel sein Blick auf Dalaimoc Rorvic. Der Teleporter wölbte die Brauen, dann blickte er mich an.
    „Sonderoffizier Rorvic und Sie begeben sich in Ihre Kabinen!"
    befahl er. „Sie haben dort mindestens sechs Stunden Schlaf zu absolvieren, notfalls unter Einsatz der mechanischen Hypnohilfen. Captain a Hainu, Sie sind mir persönlich dafür verantwortlich, daß dieser Befehl von Ihnen und Rorvic ausgeführt wird!"
    Ich wollte dagegen protestieren, daß ich wieder einmal die Verantwortung für jemanden übernehmen sollte, der sich von mir grundsätzlich nichts sagen ließ. Und wieder einmal brachte ich es nicht fertig.
    „Ja, Sir!" erwiderte ich lahm.
    Ein wilder Zorn auf den tibetischen Mutanten überkam mich. Ich trat von hinten an ihn heran, blickte mich sichernd um und trat ihn dann mit aller Kraft in den Bereich der beiderseitigen Lendennerven.
    Dalaimoc Rorvic ächzte, dann kippte er stocksteif nach vorn und fiel aufs Gesicht.
    Tschubai fuhr herum und blickte den Tibeter verwundert an.
    „Was ist mit ihm los, Captain a Hainu?" erkundigte er sich besorgt.
    „Wahrscheinlich ist er vollends eingeschlafen, Sir", gab ich zurück und preßte meine Daumen auf die Stellen von Rorvics beiderseits austretenden Halsnerven.
    Wie erwartet, kam das leichenhäutige Scheusal schlagartig wieder zu sich. Mit einer Geschwindigkeit, die man seinem korpulenten Körper niemals zugetraut hätte, richtete er sich auf, blickte sich um und fragte: „Haben die Andruckneutralisatoren versagt?"
    Ich warf Tschubai einen bezeichnenden Blick zu und erklärte: „Da sehen Sie es, Sir. Er hat geträumt - und träumen kann man bekanntlich nur, wenn man schläft."
    Tschubai lächelte beruhigt und wandte sich ab.
    Ich beugte mich vor und flüsterte in Rorvics rechtes Ohr: „Sir, wir sollen uns in unsere Kabinen begeben und uns - jeder für sich - die Bänder über die Einsatzübung auf Clavia einspielen lassen."
    „Auf Clavia?" fragte Rorvic. „Kenne ich nicht."
    „Clavia ist auch unter dem Namen Orthwiner bekannt", erklärte ich. „Es handelt sich um einen Planeten, auf dem noch Reste der Roboter einer untergegangenen Insektenkultur funktionieren."
    „Ich weiß, Tatcher", erwiderte Rorcic. „Halten Sie sich nicht mit überflüssigen Erklärungen auf, sondern bringen Sie mich in meine Kabine. Ich fühle mich von der Hüfte an abwärts wie taub.
    Sie müssen mich stützen."
    „Manchmal sind Sie auf beiden Ohren taub", murmelte ich so leise, daß das Scheusal es nicht verstehen konnte.
    Standhaft ertrug ich es, daß der Tibeter sich auf mich stützte und mich fast mit seinem Gewicht erdrückte. Dafür hatte ich die Genugtuung, daß er nicht merkte, wie ich Alfred, meinen Skunk, herbeipfiff.
    Alfred folgte uns mit seinen weichen, federnden Sprüngen.
    Er gehorchte auch, als ich den Tibeter
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