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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verletzungen und die der anderen medizinisch behandelt haben. Und ich gebe Ihnen jetzt die Antwort auf den Dreck und das Gift, das Sie gegen mich verspritzen.«
    Er holte aus.
    Präger duckte sich unwillkürlich.
    Aber Munro schlug nicht zu, sondern deutete in Richtung des Niedergangs. »Sie sind gefeuert. Grund: Störung des Betriebsfriedens an Bord. Außerdem stehen Sie ab sofort unter Arrest. Auf die falsche Anschuldigung, ich oder Mister Landrysgryf hätte Sie niedergeschlagen, werde ich später juristisch zurückkommen. Verschwinden Sie jetzt, oder ich lasse Sie vom Deck entfernen.«
    Präger wich ein paar Schritte zurück.
    »Vorher noch etwas«, warf Gryf ein, der seine Schmerzen mit Betäubungsmitteln einigermaßen unter Kontrolle hatte. »Zu Ihrer Information, Präger: Wir hatten keinen Sex. Wir haben die ganze Zeit über diskutiert. Über hirnrissige Vorurteile gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnern. Und ich werde gern auch mit Ihnen darüber diskutieren…«
    »Aber nicht jetzt!«, sagte Monica Peters. »Da regt sich was unter Wasser! Gryf…«
    Der Druide seufzte. »Ich bin fast para-taub«, gestand er. »Die Medikamente legen mich lahm!«
    »Was könnt ihr feststellen?«, fragte Zamorra schnell.
    »Nichts Konkretes. Aber irgendwas passiert da unten. Magie wird stärker.«
    Uschi ergänzte: »Sieht so aus, als würde der Dämon seinen nächsten Angriff starten.«
    »Okay«, knurrte Ran Munro. »Dann werden wir jetzt reinen Tisch machen. Abdallah - die Koordinaten waren exakt genug?«
    Der Araber nickte.
    Munro hieb ihm auf die Schulter. »Na, dann wollen wir mal…«
    »Was haben Sie vor?«, fragte Zamorra.
    »Dem Spuk ein Ende bereiten. Ich habe keine Lust, noch mehr Leute zu verlieren, und ich will dieses Dämonennest auch nicht einfach da unten zurücklassen, damit das Biest auch noch anderen Menschen Schaden zufügen kann. Jetzt wird aufgeräumt.«
    Er verschwand im Leitstand der Yacht. Abdallah folgte ihm, auch April, Zamorra und Seneca. Die anderen blieben bei Gryf zurück.
    Munro berührte ein paar Sensortasten. Eine Pultverkleidung schob sich zurück und gab eine Zielerfassung frei.
    »Hübsches Werkzeug«, sagte Munro. »Wenn wir mal was aufzuräumen haben oder um Singapur herum mit Piraten zu tun bekommen.«
    Zamorra erkannte die Steuerung. So etwas gab es auch auf der ULYSSES. »Woher haben Sie diesen Laser?«
    »Vom Möbius-Konzern«, warf April ein.
    »Aber ich habe an Deck keine Lasereinrichtung gesehen«, wunderte sich Zamorra.
    »Das Kanönchen befindet sich unter Wasser, wird gerade ausgefahren und ausgerichtet.« Munros Finger glitten über die Schaltungen. Abdallah überspielte ihm Daten vom Steuerpult.
    Seneca drängte sich vor. »He, was soll das? Was tun Sie da?«, stieß er hervor.
    »Das, was nötig ist«, sagte Zamorra und schob den Abenteurer ein paar Zentimeter zurück. Es war sicher nicht gut, wenn der Munro anstieß und dessen Finger dadurch auf den falschen Tasten landeten.
    »Feuer«, sagte Munro leise und berührte eine rot blinkende Schaltfläche.
    ***
    Der Xull war mit seinen Vorbereitungen fast fertig, als es einschlug.
    Rötliche Blitze huschten durch das Wasser, trafen das Wrack, zerschnitten es. Dampfblasen zeigten sich längs der Blitze, wo Wasser verkocht wurde. Aber nicht nur das Wasser und die Schiffstrümmer - auch die Artefakte, das Gold - alles wurde zerstört, zerschmolz, nahm andere, unbrauchbare Formen an.
    Der Xull versuchte, die verbliebenen Reste zu schützen, obgleich sie allein längst nicht mehr brauchbar waren.
    Aber dabei hatte er das Pech, von einem der röten Blitze getroffen zu werden.
    Sein riesiger Quallenkörper wurde durchtrennt. Feuer und Hitze breiteten sich aus, töteten. Mit einem lautlosen Schrei starb er, und seine Dämonenseele raste in die finsteren Tiefen des ORONTHOS ohne Wiederkehr.
    ***
    Uschi Peters betrat die Kommandobrücke. »Die Magie ist erloschen. Wir können da unten nichts mehr spüren. Absolut nichts mehr.«
    »Das war's dann wohl«, sagte Munro und schaltete die Laser-Anlage wieder ab.
    »Sind Sie wahnsinnig?«, keuchte Seneca. »Wissen Sie überhaupt, was Sie da angerichtet haben? Was Sie zerstört haben?«
    »Ich habe eine Gefahr beseitigt.«
    »Ich werde Sie…« Seneca hatte die Fäuste geballt. Plötzlich entspannte er sich.
    »Schon gut«, murmelte er. »Ich bin ein bisschen überreizt. Vergessen Sie's. Ich werde Sie nicht töten für das, was Sie getan haben, Sie verfluchter ahnungsloser Engel. Fahren Sie zur
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