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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zusammengefaltete Kunststoffplanen, Seile und Haken gehörten ebenfalls zur Ausrüstung. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen…
    »Wir sind jetzt auf 35 Meter Tiefe«, ertönte Abdallahs Meldung aus einem verborgenen Lautsprecher. »Alles klar beim Außenteam?«
    Seneca sah April fragend an. Marconi betätigte einen Schalter in der Nähe der Lagerraumtür. »Das Team ist fertig. Die Druckschleuse wird dann manuell geflutet.«
    »Genaue Position?«, fragte Seneca laut. »Wenn möglich, auf drei Kommastellen genau.«
    Abdallah nannte die Koordinaten.
    Seneca überlegte und rief sich seine Karte ins Gedächtnis. »Fahren Sie zwei Strich Steuerbord«, verlangte er. »Wir sind haarscharf dran. Vielleicht noch fünfzig Meter. Scheinen in der Nacht doch etwas abgedriftet zu sein.«
    »Über die Satellitennavigation kann ich die SEASTAR so exakt heranbringen, dass sie mit dem Kiel das Alphabet in Ihr Wrack ritzen kann.« Abdallah klang amüsiert.
    Seneca lachte leise. »Ganz so nah müssen wir nicht ’ran, wir brauchen ja auch etwas Bewegungsfreiheit zum Umladen. Und da ich in der Nacht beim Umschauen gestört wurde, kann ich auch nicht exakt sagen, wo die Frachtluken sind. Bleiben Sie ruhig ein paar Meter entfernt. Wir gehen jetzt in die Schleuse, fluten und passen uns dem Druck an. Kommunikation ab jetzt über die Telepathen.«
    »Viel Glück«, wünschte April.
    Werden wir sicher dringend brauchen, dachte Zamorra. Außer dem Amulett hatten sie keine magische Waffe dabei. Als sie die Yacht betraten, war nur von der Geburtstagsfeier die Rede gewesen. Der Tauchgang und die Bitte Senecas um Unterstützung war erst etwas später zur Sprache gekommen. Zamorra hoffte, dass der Xull nicht ausgerechnet zu den Dämonen gehörte, auf die das Amulett nicht gut genug wirkte.
    ***
    Der Xull fühlte sich hereingelegt. Nicht einzelne Taucher kamen, sondern gleich das ganze Schiff. Wie war das möglich? Schiffe fuhren auf dem Meer, nicht in ihm! So, wie es herabsank und sich dabei bewegte, war es keinesfalls beschädigt, sondern völlig manövrierfähig.
    Er versuchte es zu zerstören, aber das funktionierte nicht. Es war nicht aus Holz gebaut, sondern aus Metall und einem Material, das dem Dämon völlig unbekannt war.
    Nach einer Weile endlich öffnete sich eine Luke im Schiffsrumpf, und Menschen in der gleichen Taucherkleidung und mit den Metallröhren auf dem Rücken, wie sie in der Nacht der Falsche getragen hatte, schwammen heraus.
    Das war eine Möglichkeit.
    Der Xull erteilte den Haien seine Befehle.
    ***
    »Verdammt, da ist etwas«, murmelte Monica Peters. »Wir werden angegriffen! Das Schiff wird angegriffen!«
    Gryf fuhr herum. »Ernsthaft?«
    »Wir spüren sehr intensive Strömungen. Du kannst vielleicht mehr erkennen, Druidenfürst.«
    Dessen Augen leuchteten wie in grünem Feuer auf. Er verharrte, lauschte mit seinen magischen Sinnen. Dann nickte er.
    »Hört gerade wieder auf.«
    Die Zwillinge nickten bestätigend.
    »Sieht so aus, als hätte der Dämon versucht, das Schiff zu knacken wie eine Eierschale. Aber das hat er nicht geschafft und wieder aufgegeben. Habt ihr ihn lokalisieren können?«
    »Es war zu verschwommen«, bedauerte Uschi.
    »Und ich habe zu sehr auf die Art der Magie geachtet, weniger auf die Ausgangsposition. Hm, so was kann der Bursche also auch, nicht nur das, was auf Zamorras Waschzettel steht. Wenn ich genau wüsste, wo ich ihn erwischen kann, würde ich gleich 'runter springen und ihn dann irgendwo im Weltraum aussetzen. Wetten, dass ihm da das Wasser verdammt knapp wird?«
    »He, die Idee ist gut«, stellte Löwengrub fest. »Vor allem der fehlende atmosphärische Druck wird ihn erfreuen, zumal er ja auch noch Überdruck gewohnt ist. Aber wenn Sie ihn da 'raus bringen, sind Sie doch selbst auch im Vakuum!«
    »Nur für eine oder zwei Sekunden«, erwiderte der Silbermond-Druide. »Aber Sie haben Recht, das könnte schon ein Problem werden. Er wird ja auch versuchen, mich festzuhalten. Vergessen wir's. Schade, wäre 'ne nette Lösung auch für künftige Aktionen gewesen…«
    »Wir sollten mal schauen, was Mister Seneca noch so alles hier einlagern ließ«, schlug Marconi, der Elektronik-Experte der SEASTAR, vor. »Vielleicht ist ja auch ein Kistchen mit kubanischen Zigarren… ach quatsch, mit Handgranaten dabei!« Fragend sah er Löwengrub an.
    »Ich glaube nicht, dass wir einen Dämon mit Handgranaten töten können«, warf Monica ein. »So leicht haben es uns diese Monstren noch nie
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