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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Normalwert erreicht hatte. Er drückte auf einen Schalter, der das Innenschott öffnete. Dann aktivierte er die Bordsprechanlage.
    »Abdallah, auftauchen«, ordnete er an. »Sofort. Anschließend Verschlußzustand aufheben. Wir sind wieder an Bord. Wir - alle…«
    »Aye, Skipper«, kam es zurück.
    Der wandte sich um und dem zu, was die Haie von Jimenez übrig gelassen hatten. Zamorra trat zu ihm.
    Munro sah ihn von der Seite her an.
    »Gehen Sie ruhig«, sagte er. »Das hier ist mein Job.«
    »Ich will Ihnen helfen. Die Arbeit wird nicht leicht sein.«
    »Ich werde damit fertig, Professor«, erwiderte Munro. »Wie gesagt, es ist mein Schiff und mein Job. Ich mache das schon.«
    ***
    Irgendwo nahe der Küste des US-Bundesstaates Mississippi, etwa zehn Meilen von der Wasserlinie entfernt, starrte ein alter Farmer verwundert auf das Gebilde, das mitten auf seinem Hof lag - ein toter Haifisch.
    »Also nein«, murmelte er. »Daß die Biester dermaßen weit springen können… unfassbar! Sowas schafft ja nicht mal Flipper!«
    Und dann überlegte er, was er mit dem Fisch anfangen konnte. Er stapfte ins Haus zurück und scheuchte seinen Junior von der Diplomarbeit fürs Agrar-Studium auf. »Geh doch mal eben mit deinem Computer-Dingsbums ins Internet. Da gibt's doch bestimmt Rezepte, wie man Haifisch zubereitet.«
    »Wieso Haifisch?«
    »Weil da draußen im Hof einer 'rumliegt. Den können wir doch nicht einfach verschimmeln lassen.«
    »Ein Haifisch bei uns im Hof«, seufzte der Farmerssohn. »Klar, Alter. Ganz bestimmt. Wieviel haste denn heute morgen schon wieder gesoffen?«
    ***
    Der Xull sah, dass die Menschen flohen und das Schiff wieder auftauchte. Da erweckte er die Skelette zu untotem, neuem Leben. Wie von Geisterhand bewegt, fügten ihre Knochen sich wieder zusammen, aber darauf, dass auch der richtige Schädel zu den richtigen Rippen kam, hätte bei dem gewaltigen Durcheinander, in dem die Knochen lagen, nicht einmal der Dämon selbst eine Wette abgeschlossen.
    Die Skelette hefteten sich an die Außenhülle des Schiffes. Sie hatten Probleme, sich an dem außerordentlich glatten Material festzuhalten, aber ein paar kleine Kanten und Vorsprünge gab es schon, an denen sie Halt fanden.
    Das Schiff zog sie mit nach oben, und als es wieder aufgetaucht war, konnten sie es entern und die Besatzung angreifen. Der Dämon rechnete mit keinem wirklich großen Erfolg, aber den Versuch war es allemal wert.
    ***
    Abdallah schaltete die Fenster und Luken wieder frei und klappte die Reling hoch. Es machte Spaß, zuzusehen, wie prachtvoll die Technik auf jeden Knopfdruck reagierte.
    Es machte keinen Spaß, zuzusehen, wie sich eine Horde Skelette über die Reling an Deck schwang.
    Sie schwärmten sofort aus. Einige kamen auch direkt auf die Kommandobrücke zu.
    Abdallah gab Alarm.
    ***
    »…sieht so aus, als wüßten sie nicht, wie sie die Türverriegelung aufbekommen sollen«, drang Abdallahs Stimme aus den Lautsprechern. »Aber das dauert garantiert nicht mehr lange, dann sind sie auch hier drin.«
    Zamorra löste die Trageriemen der Aqualunge. »Jetzt wird unser dämonischer Freund frech«, stellte er düster fest. »Gryf muß her, wir brauchen seine Magie!«
    Nicole hatte sich gemerkt, welche Schaltungen Munro ausgeführt hatte. Vor einer Schalteinheit auf dem Gang blieb sie stehen und aktivierte die Sprechanlage. »Wo ist Gryf?«
    Aprils Stimme antwortete.
    »Schwer verletzt und bewusstlos. Schafft ihr das mit den Skeletten allein? Ich glaube, einige sind schon unter Deck!«
    »Wir versuchen's«, entgegnete Nicole bestürzt.
    »Die Harpunen werden uns kaum helfen«, befürchtete Zamorra.
    »Aber dein Amulett«, fuhr Seneca ihn an. »Damit fegst du sie ins Nirwana!«
    Zamorra erinnerte sich an die Skelett-Krieger, die einst Leonardo deDigue Montagne auf ihn gehetzt hatte. Da war das Amulett keine sehr große Hilfe gewesen. Sicher - es zerstörte die Untoten, aber nur, wo es sie auch entdeckte. Wenn die Skelette sich über das ganze Schiff verteilten, würde er jedes einzelne suchen müssen. Das gab den untoten Gerippen Zeit, die Menschen anzugreifen und zu ermorden.
    »Leute, es wird langsam Zeit«, drängte Abdallah von der Kommandobrücke. »Gerade hat einer das Fenster eingeschlagen und klettert ’rein… Was, bei Allah, soll ich tun?«
    »Feuer!«, schrie Zamorra in Richtung der Sprechanlage. »Versuchen Sie ihn sich mit Feuer vom Leib zu halten! Notfalls setzen Sie den ganzen Leitstand in Brand! Löschen können
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