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0681 - Leichenschiff der Druiden

0681 - Leichenschiff der Druiden

Titel: 0681 - Leichenschiff der Druiden
Autoren: Jason Dark
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war die letzte Chance, den Irren zu stoppen. Er hasste es zu schießen und setzte die Waffe nur im Notfall ein. Das hier war zu einem Notfall geworden.
    Er zielte durch die Frontscheibe. Sie würde der Kugel keinen Widerstand entgegensetzen können.
    Die Bestie war nicht zu verfehlen.
    Dazu kam es nicht.
    Jim schrie, als er kippte. Wäre da nicht die Rückenlehne gewesen, er wäre durch den Fond gerollt, denn der Yeti hatte seinen Wagen vorn angehoben, als bestünde dieser nur aus Pappe.
    Greenwood verlor das Gewehr, ohne einen Schuss abgefeuert zu haben. Er und sein Fahrzeug waren zu einem Spielinstrument der unheimlichen Bestie geworden, die sich mit der ersten Attacke nicht zufrieden gab, den Jeep noch weiter anhob und ihn dann nach rechts kippte, als sollte sie ihn in den Schnee stampfen.
    Jim bekam dies alles mit. Der Schrei drang dumpf aus seinem Mund. Es wurde dunkler in seinem unmittelbaren Gesichtsfeld, weil die Schneemasse die Scheiben verdeckte.
    Er selbst kam sich vor wie ein Wurm, den jemand getreten hatte, und er wusste auch, dass er sich aus eigener Kraft wohl kaum aus diesem Sarg auf vier Rädern befreien konnte.
    Der Yeti dachte nur daran, das zu zerstören, was ihm nicht passte. Zunächst hatte er das Fahrzeug in eine für ihn günstige seitliche Lage gebracht. Von nun an spielte er den Drummer. Mit seinen Pranken hämmerte er zunächst gegen die Dachkante und erwischte auch die Türstreben. Er trat gegen die Tür. Die Treffer schüttelten nicht nur das Fahrzeug durch, auch Jim bekam die Folgen mit. Er flog von einer Seite auf die andere. Wo er sich überall stieß, wusste er selbst nicht. Er hoffte nur, dass er dieses Gefängnis noch lebend verlassen konnte.
    Dann erreichte ihn ein typisches Geräusch. Eine Mischung aus dumpfem Platzen und Splittern.
    Es gab für ihn nur eine Erklärung. Die verfluchte Bestie hatte die Seitenscheibe eingeschlagen. Das alles geschah in seinem Rücken, weil er auf der rechten Seite lag. Er zog die Beine an. Unter der Konsole konnte er sie abstützen, und so schaffte er es, seinem Körper den nötigen Drall zu geben.
    Er drehte sich herum.
    Sein Gesicht, bisher durch Anstrengung gezeichnet, verzerrte sich vor Schreck.
    Hautnah sah er die Bestie vor sich. Sie schien plötzlich nur noch aus Maul zu bestehen, denn sie hatte ihren Kopf in das Rechteck des Fensters gedrückt und beide Kieferhälften weit aufgerissen.
    Gelblicher Geifer hing wie Schleim zwischen dem mächtigen Gebiss, die Augen leuchteten nun gnadenlos.
    Jim konnte nicht mehr ausweichen. Die Pranke war plötzlich da, denn die Bestie hatte auch das Rückfenster zerstört. Mit einer wahren Schaufelbewegung drang der Arm in den Wagen, wobei er gleichzeitig wuchs, um nach Greenwood greifen zu können.
    Diesmal entwischte er nicht. Er sah die Krallen, die es mühelos schafften, seine Kleidung zu zerfetzen. Der nächste Treffer brannte wie Feuer auf der Hand. Jim trat nach der Bestie, erwischte sie natürlich nicht, dafür rissen die Krallen seine Wade auf.
    Dass er plötzlich sein Gewehr in der Hand hielt, glich schon einem Zufall.
    Er schoss, ohne zu zielen und ohne erkannt zu haben, ob er auch getroffen hatte.
    Dreimal drückte er ab. Die Echos donnerten in seinen Ohren. Der Yeti oder was immer es auch sein mochte, brüllte und drosch noch einmal zu.
    Diesmal riss er Jim die Waffe aus den Händen. Wie schon zuvor den Ast, so kostete es ihn auch hier keine Mühe, die Waffe mit einem Ruck zu zerbrechen.
    Vorbei…
    Er schleuderte die Hälfte weg, holte erneut aus und rammte diesmal seine beiden Pranken in den Wagen hinein. Sie wischten von zwei verschiedenen Seiten auf Greenwood zu.
    Ausweichen konnte er nicht.
    Er hatte das Gefühl, in einen Tunnel aus Blut zu versinken, als er vor seinen Augen die rote Farbe sah, die allerdings durch eine Finsternis abgelöst wurde, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Die Finsternis riss alles mit sich, auch ihn…
    ***
    Es war die Stille, die Dunkelheit und die Landschaft, die mich beeindruckten. Und noch mein Vater Horace F. Sinclair, der neben mir im Wagen saß und ebenfalls durch die Frontscheibe schaute, um in die schüsselartige Mulde hineinblicken zu können, in der die unheimlichen Vorgänge bald beginnen sollten.
    Vorgänge, für die mein alter Herr keine Erklärung hatte finden können. In gewissen Nächten breitete sich ein Licht in dieser Mulde aus, das einfach nicht von dieser Welt stammen konnte, wie mein Vater meinte. Dann sorgte es dafür, dass der Boden
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